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23.02.2013 // Deutsche Meisterschaften 12 h Indoor Rotenburg a. d. Fulda   

Fahrer: Sonja / Peter

142 Runden, 6.000 hm, 230 km – 2. Platz 2er-mixed

Ein langer, schöner Tag in „Hesse“

Ich fang erst mal ein wenig mit dem Vorgeplänkel an. Der ein oder andere in unserem Dunstkreis hat es ja bereits mitgekriegt, dass wir mit dem Prowell Team Harzblut fusioniert haben. Daher auch in diesem Jahr weg vom freundlich leichten orange/weiß hin zum zornigen schwarz/grün von Prowell. Nicht das ihr euch der neuen Farben wundert. Unsere Freundschaft begann übrigens genau vor einem Jahr bei eben diesem 12 h Rennen.

Aber nun zum Rennen, welches eigentlich schon das zweite hätte gewesen sein sollen. Aber aufgrund einer Hand-OP von mir (Sonja) mussten wir etwas später ins geschehen eingreifen. Hat auch gerade so gereicht mit der Genesung. Aber knapp ist ja immer noch reichlich, gell? Geplant war ursprünglich schon der 6 h Iceman, auch in Rotenburg/Fulda.

Da wir aus, gelinde ausgedrückt, Zeitknappheit diesmal nicht übers Wochenende bleiben konnten, holte uns der gnadenlose Weckruf pünktlich um 3 aus dem Schlaf. Abends vorher erst aus Köln zurück gekommen, war das eine überschaubare Nachtruhe. Um viertel vor 4 rollten wir von dannen Richtung Hessenländle. Hier noch trockene Straßen, hatte sich das ab kurz vor Kassel erledigt. Schneefall in zunehmender Stärke. Gott sei dank war um diese besinnlich früh morgendliche Stunde der Verkehr nicht so üppig und als wie in Rotenburg ankamen hatten wir wieder Winter.

Aber alles im grünen Bereich. Wir waren wie geplant vor Ort, konnten alles in Ruhe auspacken und sogar noch eine Runde vorab drehen. Die Orga, wie auch schon im letzten Jahr, war wieder 1A. Brachten gefühlte 1000 Tonnen an Streusalz zum Einsatz, um uns die Außenschleife schnee- und, vor allem, eisfrei zu halten. Vielen Dank an dieser Stelle an das gesamte Orgateam. Den Start fuhr Peter. Erstmal frei schaufeln im Getümmel. Er ist schließlich größer und stärker als ich und schneller vorne. Der Kurs war diesmal schöner. Der Hallenbereich hatte durch eine bessere Aufteilung deutlich an Spaß gewonnen und der Indoor-Streckenabschnitt bezog in diesem Jahr die Bühne der Eventhalle mit ein. Soll heißen, es ging über Rampen sowohl rauf wie auch wieder runter von der Bühne, um dann durch serpentinenartiges Kurvengeschlängel in den Außenbereich geführt zu werden. Der ersten Außenteil war wie im letzten Jahr, Schikane bergab, Trail und unten wieder in die Tiefgarage. Auch hier eine lustigere Aufteilung über die Parkdecks nach oben. Die zweite Außenschleife blieb, im Gegensatz zu 2012, auf Asphalt, war aber trotzdem spaßiger und flüssig zu fahren. Danach wieder ab in die, beheizte, Halle. Ich betone das deswegen, weil wir, wie schon erwähnt, den ganzen lieben langen Tag lang Schneefall hatten und es war diesig und minusnaßkalt draußen. Die Einfahrt in die knuffig warme Halle ließ einen dann erst mal kurz im Halbdunkel, bis die Brille wieder frei war. Kam man, insbesondere nach der Wechselpause, das erste Mal wieder aus der Halle raus ins kalte, nasse Rotenburg, blieb einem fast die Luft weg aufgrund der Temperaturunterschiede. Ein Schlag in Gesicht ist nicht dagegen. Vier Fünftel des Starterfeldes hatte schwindsüchtige Bronchien. Es gab sogar Aufgaben deswegen.

Aber zäh wie wir nun mal sind, haben wir tapfer durchgehalten und mit unserer Wechselstrategie, 1 h Peter/ 45 min. ich, unseren Vizetitel vom letzten Jahr gut verteidigt. Obwohl wir, das muss mal ruhig mal sagen, heuer härtere Konkurrenz hatten. Nicht zuletzt aus den eigenen Reihen. Unser Teamkollege Stefan, im 2er mixed unterwegs mit Anja als Leihgabe, machten direkt hinter uns den Dritten. Damit war das Podest schon mal deutlich grün/schwarz. Chris, Einzelstarter, musste aufgrund eines bösen Sturzes (Kette abgesprungen beim so richtig schön reintreten) leider aufgeben und das Männerteam Olli und Raphael haben nur knapp die Top 10 verpasst, weil Raphael sich das Schaltwerk abgerissen hat und beide mit Ollis Rad weiterfahren mussten.

Kleine Rennanekdote zum Schluss, nach meinem Hilferuf kurz nach verlassen der Halle als sich meine Kette im vorletzten Turn ins Plissee legte:

Kommentar von Frank Eggert (Eulenexpress) via Facebook:
Super geile Leistung und Glückwunsch dazu. ABER ein kleines Highlight war der Hindernisslauf von Peter nach Sonjas gigantischen Hilferuf. Keine Sekunde zögern, alles fallen lassen, lossprinten, über die Boxenmauern springen, die Rennstrecke wie ein junger Gott überquert und nur wenige Sekunden später die Tür erreicht in der Sonja nur 5 Sekunden vorher gestanden hat. Usain Bolt wäre vor Neid geplatzt bei diesem Spint

Nach Einpacken, Siegerehrung und Verabschieden, rollten wir wieder gen Heimat. Leider immer noch mit Schneefall. Aber auch das haben wir gepackt dank Peters souveräner Fahrweise und konnten dann endlich um halb zwei wieder an der Matratze horchen.

Ganz besonders möchten wir noch Jason danken für seine unermüdliche, und professionelle Hilfe. Vielen lieben Dank Jason, Du hast uns super geholfen. Herzlichen Dank an unsere Sponsoren und besonders an Werner vom Excelsior „my dolomiti Wellness Hotel“ für die langjährige Unterstützung und der zukünftigen beim Prowell Team Harzblut.

 

21.04.2013 // SKS Kellerwald Bike Marathon   

Fahrer: Sonja / Peter

Sonja: 80 km, 2100 hm – 1. Platz Seniorinnen III (04:50:12)

Ein Hauch von Frühling

Im Gegensatz zum letzten Jahr um diese Zeit, hatten wir diesmal in Gilserberg angenehme Temperaturen und, man höre und staune, die erste Staubwolke des Jahres. Aufgewirbelt vom Pacecar und dem vollen Starterfeld von 1000 Leuten. Das ist doch mal ein ganz neues Gefühl nach dem langen, kalten,weißen Winter.

Wie in „Ewig grüßt das Murmeltier“ brüllte uns der Wecker, an Renntagen so üblich, morgens um drei aus dem Schönheitsschlaf. Pünktlich kurz vor 4 dann Abfahrt Richtung Gilserberg. Ganz entspannt kamen wir nach gut zweieinhalb Stunden dort an und nahmen unsere Parkposition ein. Unsere Teamkollegen vom Prowell Team Harzblut gesellten sich kurze Zeit später auch zu uns. Die übliche Rennvorbereitung wickelte jeder für sich ab und dann ab in die Startaufstellung. Morgens erst noch etwas frisch aber bereits sonnig und vielversprechend der Wettereindruck als um neun der Startschuss knallte. Eine Meute von 1000, mit den Hufen scharrenden Leuten, suchte sich hinter dem Pacecar eine gute Position. Nach einer Einführungsrunde von drei Kilometern wurde die Strecke bei nochmaligem Durchfahren von Start/Ziel unter jubelnder Zuschauermenge zum Kampf freigegeben. Eine schöne Strecke, eine harte Strecke und, was sooo schön war, eine trockene Strecke. Also lass die Trails mal laufen.

Da ich kürzlich einen neuen Job angefangen habe, der zur Zeit noch meine ganze Aufmerksamkeit fordert, war ich ein wenig unfit. Also ließ ich es gemütlich angehen und suchte erst mal meinen Rhythmus. Zuerst etwas unzufrieden mit Körper und Geist, fand ich so nach und nach mein Rennen und als die ersten Trails kamen, kam auch der richtige Spaß. Die bisweilen recht knackigen Anstiege verloren wieder ihren Schrecken und die Freude auf die langen und zügig flowigen Trails gesellte sich dazu. Die zweite Runde spulte ich dann, wider Erwarten, gefühlt sogar noch lockerer ab. Peggy machte diesmal den Support für die ganze Bande, da Jason sein eigenes Kidsrennen unter die Stollen nahm.

Nach Siegerehrung und Kaloriennachschub machten wir uns wieder auf in Richtung Heimat. Alles in allem ein sehr schöner entspannter Renntag. So kann es bleiben.

Peter: 120 km, 3150 hm – 26. Platz Senioren II (05:58:12)

Und plötzlich ist schon wieder Rennsaison.

Der lange Winter und die Ungewissheiten passé. Deshalb war Kellerwald als Trainingsrennen im Rennkalender eingetragen. Denn nach der mittelschweren Katastrophe beim Leistungstest nach der Saison, der Gewichtsreduktion (am Fahrer) über den kalendarischen Winter und dem positiv ausgefallenen Leistungstest im Januar, sollte es sich nun endlich auszahlen, das doch manchmal lange und dadurch auch zähe Grundlagentraining und die folgenden die Form bringenden / verbessernden Intervallserien.

So ging es dann morgens um 4 Uhr gen Kellerwald. Netterweise mit deutlich besseren Wetterprognosen als letztes Jahr. Auf Grund einer mal völlig problemlosen Anreise trafen wir um kurz vor 7 Uhr ein und trafen dann auch gleich Chris mit Familie . So hatte ich nun auch genügend Zeit den vorgefassten Plan um zu setzen. Gründlich warm fahren (auf der Rolle) in RUHE alles rennnotwendige einpacken und für die Rundendurchfahrten bereitstellen. 25 Minuten vor dem Start konnte dann eine gute Position an der Startlinie der Hobbyfahrer eingenommen werden. Ein paar alte Bekannte begrüßt und dann ging es auch schon los. In die von mir so geschätzte „neutralisierte“ EINFÜHRUNGSRUNDE. Bremsenquietschen, hektisches Schalten und versuchen im Sattel zu bleiben. „Wie hatte ich das vermisst.“

Da ich mir einen Rennplan gemacht hatte, der sich auf meine Leistungswerte bzw. Leistungsgrenzen bezog, wurde ich doch etwas weiter durchgereicht als mir lieb war. Denn dadurch hatte ich eine Menge an Fahrern in meiner Nähe oder vor mir, die dann doch die eine oder andere technische Fertigkeit in den Abfahrten vermissen ließen. Aber auf den Tretpassagen „alles“ gaben. Gehassel mit nicht funktionierenden Reißverschlüssen und einem höheren als gedachten Energieverbrauch, ließen die erste Runde doch etwas harziger ausfallen als gehofft. Hier nochmal Danke an Peggy Deike für den Durchfahrtssupport. Aber zumindest der Plan sich an die Belastungsgrenzen zu halten, erwies sich als gut. Denn wenn es drauf ankam hatte ich immer noch genug Körner zu Verfügung, um vor dem einen oder anderen in den Trail zu stechen oder die Gruppe an der einen oder anderen Steigung zu halten.

Die Trails waren diesmal wieder in einem SUPER Zustand und machten Lust auf mehr. Der längste und steilste war leider den Waldarbeiten zum Opfer gefallen. Ab der zweiten Runde lichtete sich auch das Fahrerfeld und man hatte mehr Platz auf den Abfahrten und ich konnte noch besser meine Rennpace für Riva testen. Die Dritte SOLLTE dann die geplant schnellste werden. Gefühlt war Sie das. Von der Zeit und den Pulswerten war sie leider die langsamste.(Wenn auch nur knapp). Aber ich konnte noch viele Fahrer ein-/ und überholen. Das wichtigste war mir aber, das ich noch mit dem Druck fahren konnte den ich wollte. So macht das doch wieder Spaß wenn man agieren kann und sich nicht nur noch ab Runde zwei durchkämpfen muss. Für mich war es nach vielen zähen Rennen der letzten Jahre ein Fortschritt. Das Ergebnis spiegelt das nicht wirklich wieder. Doch ein 20er Schnitt über 120 km mit 3150 hm ist so schlecht nicht. Vor allem da ich im Ziel noch Reserven für mehr gehabt hätte ;).

JETZT kommen zwei Vorbereitungswochen und dann die RONDA EXTREMA, danacn bin ich schlauer.

 

05.05.2013 // 1. Lauf MME: Riva del Garda   

Fahrer: Peter

Peter: 94 km, 3.810 hm - 121. Gesamt / 8. Platz MME Senior Master

Riva del Garda oder Mountainbiking in der EXTREMA Version

Wer mich kennt, weiß das ich Großveranstaltungen jeglicher Art meide . Wenn ich irgend kann. DAS ging hier nun leider nicht, da der Rocky Mountain Marathon in Riva/ Italien nun mal der Start der Marathon Man Europe Serie ist.

Also 2500 Rennteilnehmer und das damit verbundene organisierte CHAOS. Deshalb wollten wir von unserer Urlaubslokation am Ritten/ Oberbozen im Trotnerhof morgens zum Rennen anreisen. Denn eigentlich SOLLTE ja durch meine Anmeldung über die Serie alles klar sein. DACHTE ich bis Freitagmittag. Als ein mir eigentlich vorliegender Infobrief bei Facebook auftauchte. Startblock? Startzeit? Haftungsverzichtserklärung? keiner konnte in Riva am Infotelefon Auskunft geben. Also doch Samstagmorgen runterfahren :'( . was ein Ärger und unnötiger Stress. Starterpackage abholen und unterschreiben. ... ja natürlich hätte und könnte. Hinterher ist immer alles ganz einfach und wär auch so gegangen. Leider nicht bei mir.

3 Uhr Sonntagmorgen weckt uns dann das beliebte Geräusch des Weckers. RENNTAG: Also hoch, Frühstücken und letzte Sachen einpacken und los. Kurz vor 6 Uhr in Riva den Parkplatz geentert, den wir (vorteilhaft) schon am Samstag gefunden hatten. Alles bereitlegen und "warmfahren" auf der Rolle. So `ne Le Mond Revolution ist schon laut. Vor allem Sonntag morgen um sechs. Hinter dem einen oder anderen Fenster bewegte sich schon mal was.

Da ich trotz aller Versuche im Vorfeld nicht in den Startblock A gekommen bin, sondern B hatte ging ich so von 7:45 Uhr Startzeit aus. Aber weit gefehlt: ERSTER Start ist überhaupt erst um 7:45 Uhr. Später als angegeben. So verbrachten Sonja und ich sowie 2500 andere mal locker `ne Dreiviertelstunde in der Startaufstellung. So hatte ich wenigstens Zeit öfters die Grünanlagen zu besuchen. DANN ging es endlich los. Lag es am Warmfahren, dem gebremsten Schaum der verehrten Mitfahrerschaft oder an was auch immer. Ich konnte auf dem 5 km Straßenteil bis zum ersten Anstieg im ersten Drittel bleiben. Schaffte es mit dem nötigen Glück, den Stürzen und Karambolagen aus dem Weg zu gehen. Befand mich pötzlich im ersten Anstieg von ? , das waren zuviele zum Zählen, auf dem Weg, der ja das Ziel ist, die 3815 hm und die damit verbundenen 94 km zu bewältigen.

Der Wettergott meinte es gut mit den Mountainbikern in Riva. Waren am Mittwoch noch sintflutartige Regen- und Wassermassen den einen oder anderen Trail/Weg oder Wiese hinabgeflossen, stellte sich die Strecke jetzt in fast perfektem Zustand da. Man könnte also sagen eine " Extrema" geile Strecke. Bergauf steile und steilste Passagen über Schotter Betonkarrenwege und Asphalt, bergab durchweg über megageile Trails jeglicher Art. Kanonenkugelschotter, verblockte Rinnenabfahrten mit und ohne Wasserlauf, Wiesenwege und Wanderpfade mal flowig, mal kernig mit Downhills kurz vor der "BESSER Nicht" Art. Wer unsere Beskidy Berichte gelesen hat: DAS waren hier die Karpatentrails in geraffter Form an einem Tag.

Unterwegs traf ich noch den einen oder anderen Bekannten und konnte die dann auch noch überholen und mich absetzten, was für die Moral natürlich gut war. DAS ich aber 10 km vor dem Ziel Uwe Weinkopf ( MTB Club Wolsburg Gesamtsieger Harzcup Sen. 2010) überholen konnte, (Uwe war 5min vor mir gestartet), setzte diesem klasse Rennen die Krone auf. Da ich ja in Kellerwald den Eindruck hatte, das das noch schneller auf Dauer gehen könnte, fuhr ich hier generell 5-8 Pulsschläge höher. Was soll ich sagen. Das war schon besser, aber ich glaube ich könnte sogar noch etwas härter von Anfang an fahren. Das wird dann in Altenau oder spätestens an den zwei letzten Tagen der Beskidy getestet. Alles in allem war das eine prima" Großveranstaltung" . Noch mal werde ich sie aber kaum fahren. Zumindest nicht in naher Zukunft. Hier noch mal allerbesten und liebsten dank an Sonja für die tatkräftige Unterstützung, bzw das ertragen meiner Art im Vorfeld des Rennens. :-) Ach ja, da in Riva ja der Geburstag und nicht das Jahr zählt war das der 32. Platz bei den Senioren, ABER der mind. 8. Platz bei den Senior Master des MME Cup`s nach 6 Std. u 13 min. ( ab dem zweiten Startblock wird man eh immer etwas behumpst) und 3815 hm.

Jablone ist die nächste Station am 15.06., 2 Wochen nach den 4 Tagen durch die Beskiden.

 

11. & 12.05.2013 // Vereinsmeisterschaft Prowell Team Harzblut / Marathon   

Fahrer: Sonja / Peter

Vereinsmeisterschaft Prowell Team Harzblut
Sonja: 1. Platz / Peter: 2. Platz

Marathon: Totalausfall

Gold, Silber, rabenschwarz

Der diesjährige Marathon in Altenau und die Vereinsmeisterschaft unter der Flagge vom Prowell Team Harzblut hatten in diesem Jahr zwei Gesichter. Die Wetterprognosen waren schon im Vorfeld nicht rosig und hielten dann auch das schlechte Versprechen.

Am Freitag waren wir aus dem auch nicht so ganz beständigen Bozener Wetter in Altenau angereist. Allerdings doch mit etwas moderateren Temperaturen, was am Sonntag noch von Bedeutung werden sollte. In diesem Jahr erstmals vereinszugehörig, halfen wir in der Orga mit und unterstützten die Einschreibung Freitagabend, Samstag und Sonntag vor dem Rennen.

Am Samstag fand im Rahmen des Altenauer Mountainbike Wochenendes unter anderem die Vereinsmeisterschaft des Prowell Team Harzblut statt. Während des Tages hielt sich das Harzer Wetter noch ganz brauchbar, um dann kurz vor dem Start der Meisterschaft noch einmal heftig den Boden zu wässern. Das Sprintrennen über die CC-Strecke war somit alles andere als trocken. Der technische Streckenverlauf forderte volle Konzentration und die ein oder andere Abfahrt glich eher einem Flusslauf. Am Ende hatte Sonja bei den Damen die Nase vorne und holte sich den Sieg, Peter fuhr auf den 2. Platz. Die Vereinsmeisterschaft wurde zum ersten Mal ausgetragen und war eine schöne Sache. Sollte wiederholt werden.

Nicht so gut sah es am Tag danach, dem Sonntag aus. Der Marathon für Sonja über 80 km, für Peter über 120 km endete für beide bereits nach einer Runde von 40 km. Schon in der Nacht gab es heftigen Regen, der auch am Tag weiter anhielt. Bereits in der Startaufstellung nahezu nass bis auf die Knochen, machte der Schlamm und die sehr niedrige Temperatur von rund 5° allen Fahrern zu schaffen. Die Ausfallquote war entsprechend hoch. Peter stürzte leider bei Rundendurchfahrt durch eine Unachtsamkeit und konnte aufgrund technischer Defekte und sich einstellender Unterkühlung das Rennen nicht wieder aufnehmen. Sonja, auf dem sicheren 3. Platz liegend, entschied sich zum Abbruch nach einer Runde aufgrund der Kälte und mentalem nicht mehr wirklich Vorhanden sein.

Irgendwie stand der Tag für uns unter einem nicht so guten Stern und wir machten uns dann auch zeitig vom Acker. Sorry! Aber manchmal ist das so.

 

30.05. - 02.06.2013 // Beskidy 4-Tage-Etappenrennen   

Fahrer: Sonja / Peter

Sonja: DNF - Abbruch am 2. Tag

Zwei sind eine Serie

Ausgerechnet zu einer Zeit, in der man eigentlich mit einem Boot besser bedient ist als mit einem Fahrrad, fahren wir nach Polen in die Beskiden. Na ja, der Termin steht, da gibt es nichts dran zu rütteln. Und das in allen Landen derzeit die Outdoorveranstaltungen ins Wasser, und, zum Teil selbst im Juni, noch in den Schnee fallen, kann man nun mal nicht ändern. Also heißt es, das Beste draus zu machen. Da schon die Anreise nach Polen zu vier Fünftel bei zum Teil sintflutartigem Regen stattfand, war die Moral entsprechend. Schließlich wussten wir, was uns erwartet bei den Bedingungen. Auch bei deutlich weniger Wasser wird`s da schon zur Schlitterpartie aufgrund des lehmigen Bodens. Besser wurde es auch nicht, als uns unser Hauswirt erzählte, das es bisher das ganze Jahr kaum anders war. Toll, der Boden hat keine Toleranz mehr.

Apropos Hauswirt: Gebucht waren drei Appartements, für uns, Stefan und die Eulen, bekommen haben wir zwei. Das Andere wurde prompt an einen Russen vermietet. Klasse! Für eine WG war das Wetter zu schlecht. Zu viele Klamotten auf zu wenig Raum. Also hat sich Stefan notgedrungen woanders eingemietet. Ging ja schon mal gut los. Ok, auspacken, einrichten und nach dem frühen Abendessen erst mal an der Matratze horchen. Die Nacht davor war ja der Anreise zum Opfer gefallen. Morgens, als wir aus dem Fenster sahen, lachte uns die Sonne entgegen und Moni und Frank, die inzwischen angekommen waren und bis dahin selig auf der Wiese ein Nickerchen hielten (mit wasserdichter Plane drunter).

Schnell war die Wohnung neben uns bezogen und alle zusammen machten wir den ersten Rollout und sahen, was wir dachten – Schlammschlacht! Aber wenn heute schon die Sonne scheint, dann trocknet es vielleicht noch etwas ab. Man muss es sich ja wenigstens so weit als möglich schön reden. Das hatte sich am Morgen der ersten Etappe allerdings wieder erledigt. Seit fünf Uhr morgens Dauerregen. Moni und Frank scherte das weniger. Die sind es so gewohnt! Zum Start hin hatte der Wettergott ein einsehen und drehte den Hahn dann für´s erste ab. So hielt es sich den Tag über dann auch recht gut. Die Bodenverhältnisse blieben davon unbeeindruckt. Hartes Geläuf, Schlamm, Wasser, Schlamm, völlig durchweichte Wiese, so halt, aber durchweg noch gut zu händeln. War ja auch nur der „Prolog“ - Fahrzeit bei mir rund sechs Stunden für knapp 70 km und 2200 hm.

Zweiter Tag: Nach den üblichen nächtlichen, zum Teil beträchtlichen, Regenfällen morgens zunächst mal trocken. Heute sollten wir bis auf knapp 1300 Meter hoch, und da ich den Bereich der Etappe noch vom letzten Jahr kannte und wusste was mich erwartet, richtete ich mich schon mal mental darauf ein. Zumindest versuchte ich es. Als es dann soweit war, das mit fahren so was von nichts mehr ging, war meine mentale Vorbereitung auch nicht mehr weit her geholt. Bei so an die zwei Stunden schieben bis nach oben hat man viel Zeit zum denken. Und das tat ich auch, ob ich wollte oder nicht. Mit Mountainbiken hatte das nicht wirklich mehr was zu tun. Im Sekundentakt lief die Dauerschleife „aufhören-weitermachen-aufhören-weitermachen“ durch meine Gehirnwindungen. Zweiter Tag, ist schon so gut wie die Hälfte. Schönreden, schönreden, schönreden. Aber als es, oben angekommen, noch beschissener aussah und man auch da, auf dem Hochplateau, nur sehr bedingt fahren konnte, hatte ich wirklich die Faxen dicke. Allerdings waren die beiden dann folgenden downhills echt spaßig, wenn auch nicht wirklich kontrollierbar. Entschädigt hat das aber nur bedingt. Wie dem auch sei. Unten angekommen kam dann schon die zweite Verpflegung, die an dieser Stelle im Profil gar nicht eingezeichnet war und – dort stand Peter. Hat auf mich gewartet. Seit eineinhalb Stunden! Und hatte keine Lust mehr. Damit war mir meine Entscheidung abgenommen. Das Aufhör-Teufelchen auf meiner Schulter hatte die Oberhand gewonnen. Nebenbei bemerkt, hatte es in der ganzen Zeit kaum mehr als 9 bis 13°. Nachdem wir uns bei den netten Streckenposten nach der „Diritissima“ nach Istebna erkundigt hatten, machten wir ´nen langen Schuh Richtung Heimat. Wobei wir unterm Strich dann die gleichen Höhen- und Kilometer drauf hatten, bloß über die Straße.

Der Rest ist schnell erzählt. Als wir am dritten Morgen - bei Regen - Moni, Frank und Stefan auf den Weg geschickt hatten, packten wir unsere sieben Sachen zusammen und machten uns startklar für den Heimweg. Vorher nahmen wir die drei Helden aber noch, diverse Stunden und Liter später, am Ziel wieder in Empfang.

Meine Moral war zu dem Zeitpunkt des Abbruchs und auch am Tag danach, als wir unsere Sachen packten, ganz unten im super dunklen Keller. So im Keller, dass ich beim Radwaschen gleich mal die Startnummerntafel und die Befestigungen für Startnummern vom Rad entfernt habe. Schluss, ich mag nicht mehr. Zwei sind eine Serie – Altenau war die gleiche Scheiße. Ich habe mein Renngen verloren. Der Biss ist weg. Bislang konnte ich mich über so was hinweg setzen, jetzt nicht mehr?

Heute, einige Tage später und nach einem wirklich tollen Training auf TROCKENEN heimischen Trails, sieht die Welt schon wieder rosiger aus.

Mitgenommen aus Polen habe ich jedenfalls noch einen Infekt der besonderen Art. Froh war ich, dass wir schon am Samstagabend abgereist sind. Sonntag war ich so was von ausgeschaltet. Ganz plötzlich ging gar nichts mehr. Bleibt die Frage, ob ich am Sonntag überhaupt noch hätte zu Ende fahren können, wäre ich denn weitergefahren.

Moni, Frank und Stefan gilt meine ganz besondere Hochachtung. Wer sich bei den Bedingungen durchschlägt, der hat Respekt verdient. Allen herzlichen Glückwunsch zu der Topleistung.

Peter: DNF - Abbruch am 2. Tag

Beskidy, die "Unvollendete"

… der Stachel sitzt tief. Da fährt man 1000km gen Osten um 4 Tage richtig geile Trails zu fahren Aber was passiert man fährt in dem „WETTER“ das jetzt den halben Osten absaufen lässt. Deshalb würde ich mich glaube ich wieder für den Abbruch jeglichen Etappenrennens entscheiden, wenn aus fahren laufen und aus Downhill Wasserrutschen wird. Nichtsdestotrotz ärgert das und zwar gewaltig, denn nach dem ersten Tag sah das alles noch halbwegs brauchbar aus. Selbst aus Ergebnisorientierter Sicht. Platz 16AK 116 ges. genauso ein Start wie 2012 Als ich ges. 80. und AK 11. wurde.

Hätte wäre könnte ist aber egal.. Vor allem weil Altenau ja auch ein Abbruch war, wenn auch der technischen bzw. frostigen Art. Um so mehr freut mich der Spaß, den die „Eulen“ Moni und Frank und anscheinend auch Stefan hatten. Jetzt kommt der zweite Lauf in Joblonne und die Spaß- und Motivationskurve steigt doch tatsächlich, was ich die ersten Tage nach der Besidy nicht gedacht hätte.

Aber trotzdem unter 10° Celsius fahr ICH bei Regen kein Rennen mehr. Davon hatte ich letztes Jahr schon die Schnauze voll und jetzt erst recht. Biken, auch im Rennen, sollte Spaß machen und der fehlt mir dann total bei solchen Bedingungen.

Happy SUNNY Trails Peter

 

15.06.2013 // 2. Lauf MME: Malevil   

Fahrer: Peter

Peter: 100 km, 2500 hm – 6. Platz AK, derzeit 3. in der MME Wertung

Mit dem Mountainbike zum „EINLOCHEN“ auf den Golfplatz.

Nun stand er also an, der 2te Lauf zum MME . Die Lokation in Tschechien ist ein veritabler Golfclub in den Lausitzer Bergen bei Altenberg / Erzgebirge über die Grenze. Da wird auf der „Driving Range“ gecampt. Bei bestem Wetter kam ich an. Diesmal allein. Zum ersten mal glaube ich. Sonja hatte einen interessanten Radlehrgang und so hatte ich einsame 600 km Anreise, was die Rückreise natürlich noch weniger schön macht. :-(

Auf Grund der Überflutungen der Gegend schwante mir nix gutes. Ich wurde aber positiv vom Gegenteil überrascht. ALLES recht trocken stellte ich bei der warm up Runde fest. Der eine oder andere Wasserlauf, der die Wege kreuzte, war zu verschmerzen. Zurück auf dem Court waren auch die „Eulen“, unsere Dauerrennfahrer/und -urlauber, angekommen. Die erwarteten mich schon, da ich mehrere wichtige Pakete dabei hatte. Von der Bekleidung (zum gut aussehen) bis Ersatzteile ( wichtiger). Dieselben wurden dann nach einem ausgiebigen Mittagessen in der „SONNE“ bei 25° verbaut. Inzwischen hatten die Organisatoren auch das Eventgelände mit Zelten, Ständen, Tribünen und ZIELBOGEN verschönert und nach Abholen der Startertüten wurde erst mal geshoppt.

Samstag 5 Uhr: Zeit zum Aufstehen, der Start sollte um 8:30 auf dem Ortsplatz Jablonne erfolgen. Frühstück will auch gut verdaut sein und ab 7 Uhr hatte ich Warmfahren auf der Rolle eingeplant. Sehr zur Freude meiner Nachbarn. :-) Um kurz vor Acht machten Moni, Frank und ich uns dann auf den Weg in den Ort zum Start. ENDLICH warm.!!!!! Und das morgens. Rad in die Startaufstellung direkt hinter dem Eliteblock. Der Magen kribbelte und trotz der arbeitsreichen letzten Wochen seit der Beskidy fühlte ich mich ganz gut.

Dann ging es los, erst mal 2-3 km Straße mit der üblichen hektischen Betriebsamkeit der man hoffentlich Sturz frei entkommt. Das gelang mir auch diesmal und ich machte mich mit den anderen 380 Langstreckenfahrern auf die 100 km Runde, die um die 2500 hm haben sollte. Leider hatte ich kein Höhenprofil gefunden und so hieß es, die unbekannten Anstiege nur an der Grenze des möglichen zu fahren. Es ging kreuz und quer durch die Lausitzer/Zittauer Berge mit Abstechern nach Deutschland. Der Trailanteil war wie schon in Riva extrem hoch, zumindest für deutsche Verhältnisse, und die Waldtrails waren alle echt Klasse, ähnlich denen in den Karpaten(Beskidy) aber halt alles fahrbar, weil fast trocken. Bergab solange man sich traut und bergauf bis die Beine aufgeben. Gefühlt befand ich mich im ersten Drittel des Feldes was auch das Fahren, vor allem bergab, erleichterte. Hier nochmal vielen Dank an die nette tschechische Scott Fahrerin und Steffen Hercher von den Bad Bikern aus dem Harz. Denn so konnte ich die verblockten und extrem geilen Abfahrten doch deutlich schneller fahren als ohne Guiding. Dem fehlenden räumlichen Sehen wegen. Da mir, wie erwähnt, das Streckenprofil fehlte wusste ich nicht, ab wann die Schlussattacke zu starten war. Vielleicht, oder bestimmt, hat mich das noch einen Platz in der „alten Säcke“ Ak der 5er gekostet, denn plötzlich war schon wieder die „Driving Range“ in Sicht und nach knapp 5:30 stand die letzte Abfahrt auf den Golfcaddywegen an.

Der Abstand zum Gesamtsieger war deutlich kleiner als in Riva, die Gesamtplatzierung 2 Plätze besser. Das Ergebnis generell war schon gut. Doch ich hoffe, da geht in Richtung Gesamtwertung MME noch ein bisschen mehr. Auf jeden Fall war es ein schönes Rennen in prima Gesellschaft. Den Eulen und den OstWestexpresslern zum Dank. Jetzt erst mal neue Kräfte sammeln und in Bielstein ein schönes Rennen fahren und dann kommt der ultimative Test ob Mann oder Maus, 7049 hm und 211 km in Bad Goisern bei der Salzkammergutthrophy. :-)

 

15.06.2013 // Bike Festival Willingen   

Fahrer: Mark

Mark: 122 km, 3544 hm – 29. Platz Masters (6:53:18)

Hi everyone, Yes, it’s that time of year again and its time to drag out the bike, blow off the cobwebs and shred some trails in Willingen. This year as preparation for the Salzkammergut Trophy Marathon in Austria, I decided to register for the long distance in Willingen. Over the last few years I’ve only ever done the short or the middle distances, So it was time to do “The Full Monty” after checking the track profile for the last loop and seeing it took us out towards Titmaringhausen, where there are some mean uphill sections I know all to well from the Nutrixxon Cup (groan) it was off to the start.

Surprisingly the weather looked like it was going to stay nice, which is not often in Willingen. Organization is always (as usual) first class.

The race started without any major incidents even the “Edeka Hill” was not to crowded as in previous years, mainly to do with the new start loop around the Festival area which pulls the field apart before the first climb. Track conditions were good and about 15 kms into the race I recognized another Salzkammergut competitor and biker friend Quintin Shots who was also on the 120 km lap. We then rode for the next 10 km together until Quintin droped back, I found out later he’d pulled up with a puncture, shame really it would have been fun to ride the whole distance together.

The rooted climb towards the end of the first lap was muddy but was ride able. Then on to Ettelsberg for the start of the second loop At this point the same old question pops into my head every year…Why is the feed station half way up the hill and not at the top, I guess it must be because too many riders would abandon the race and go for a beer in the bar, instead of grabbing a sticky powerbar and riding on. However I carried on without stopping as my legs can’t handle the stop halfway up, so I pushed on to the Biggenstein downhill where last year I managed to produce a perfect Superman into fango, after going over the handlebars in miserable weather conditions. No surprises thankfully this year. The rest of the second lap was a fairly lonely affair on route back to Willingen for the start of the last loop. At the bottom of Ettelsberg a group of friends had gathered on the turn to cheer me on up the hill, which is always a boost for moral, many thanks! Not stopping again at the feed station, I near the top of the climb and I could hear lots of cheering and I thought the cheering was for the riders who have already reached the top but no, it was just the people at the bar, partying hard!! The third loop goes out towards Titmaringhausen on some super fast downhill’s and some tough uphill’s.

Until 110 kms my legs were feeling okay, then came the Kahlen poen which is not that long or steep but it didn’t stop the “man with the hammer” coming out to greet me just before it ramps up towards the end. With my tanks now on nearly empty, the last 10 kms felt like 20 kms but there was only one more up hill push on to Ettelsberg before the run down to the finish and the “Full Monty” was done. All in all the the ride was good training for Austria and the weather was a bonus.

Mind you when I think about it the Salzkammergut Trophy is 211 kms and over 7000 hm, which means Willingen long distance, twice!!!.....OMG!!

CU Soon Mark

 

31.06.2013 // Bilstein Bike Marathon Großalmerode   

Fahrer: Sonja / Peter

Sonja: 84 km, 2000 hm – 1. Platz Seniorinnen II (5:18:02)

Endlich mal wieder eine runde Sache

Fast hatte ich den Glauben an ein schönes Rennen in diesem Jahr schon aufgegeben, doch da wurde ich wider Erwarten eines besseren belehrt. Das, mal ganz nebenbei bemerkt, wurde auch endlich zeit. Denn die erste Hälfte des Jahres konnte ich buchstäblich knicken, sowohl, und insbesondere mental, wie auch körperlich.

Nach einer unruhigen Woche hatte ich keine zu große Erwartung an meine Leistung aber Lust auf einen, wie es sich abzeichnete, trockenen Marathon. Der Bilstein Marathon wurde in diesem Jahr zum 10. Mal ausgetragen und war insofern was besonderes. Das spiegelte sich bereits in der Lokation wider, die diesmal direkt im Ortskern war und nicht, wie sonst, auf dem Sportplatz. Alles war perfekt organisiert, kompakt aufgebaut und ohne große Wege. Von der Startnummernausgabe über das Biker-Frühstück bis zur Startlinie und später zur Siegerehrung, alles überschaubar gemütlich.

Bei noch frischen Temperaturen stellten wir uns kurz vor neun an die Startlinie. Noch ein kleiner Plausch mit alten Bekannten rechts und links und ab ging die Post. Nach einer kurzen Einführungsrunde fuhren wir wieder durch Start/Ziel an einer jubelnden Menge Zuschauern vorbei (schönes feeling), um dann allerdings gleich den ersten steilen Stich bergauf zu bewältigen. Das ging schon mal erstaunlich gut. Oh Wunder, nach all der gefühlten Qual der letzten Wochen. Und eh ich mich versah, tat sich auch gleich der erste Trail vor mir auf. Ein Trail, der den Namen durchaus verdient, lang und flowig. Und dann gleich noch einer. Wow, das machte Lust auf mehr. Dachte sich der Veranstalter wohl auch und holte raus, was raus zu holen war. Die 42 km Runde war kurzweilig und abwechslungsreich und für hiesige Verhältnisse richtig traillastig. Hinzu kam, das ich in diesem Jahr das erste Mal wieder richtig gut auf dem Rad saß und somit auch mal wieder richtig gut treten konnte und nicht permanent von irgendwelchen Zipperlein und dergleichen abgelenkt war. Vier Anstiege, zwei kürzere und zwei längere, unterbrochen von vielen Trail beschrieb eine Runde. Für mich derer zwei auf der Mitteldistanz.

In der ersten Runde hatte ich auch noch etwas Gesellschaft von einem netten jungen Mann, der eingangs der zweiten Runde leider etwas schwächelte und mein Rennen dann etwas einsamer machte. Aber das trübte den Fahrspaß keines falls. Nach gut fünf Stunden bügelte ich den letzten Trail runter, auf den ich mich schon nach der ersten Runde wieder gefreut hatte, und kam super zufrieden ins Ziel. Das war mal wieder ein richtig schönes Rennen, so wie es sein soll.

Peter: 126 km, 3000 hm – 7. Platz AK (6:35:14)

Als Trainingsrennen am Anfang des Jahres in den Kalender 2013 gekommen, wusste ich noch nicht wie nötig bzw. formfeindlich oder formförderlich das Rennnen sein könnte. Denn das nächste Rennen ist die Salzkammergut Trohy in Bad Goisern.

Denn seit Malevil läuft der „Motor“ irgendwie nur noch mit halber oder 1/3 Kraft. Ob es durch das doch heftige Arbeits- oder zu intensives Trainingsprogramm der letzten Zeit kam sei mal dahingestellt. Aber mein Allgemeinzustand vor dem Rennen ließ sich nur mit „beschissen“ beschreiben. Training seit Mallevil/Jablonne ging selbst im GA1 Bereich eher schlecht, Intensives ging GAR NICHT. Deshalb ging es ohne große Erwartungen morgens um 5 Uhr Richtung Kassel. Lust hatte ich schon, Frage war nur meine Beine auch?

Also alles wie gewohnt und bewährt. Warmfahren auf der Rolle vor dem Start. Rechtzeitiges Einfinden im Startblock, letzte warm up Übungen und loooos. Einführungsrunden durch die Stadt sind ja, wie so manches, nicht ganz so mein Ding bei Marathons. Erinnert mich irgendwie an Straßenrennen. Ich hatte dann auch gleich eine fast Tachyokardie. Dabei hat mich natürlich ein großer Teil des 84/126 km Feldes überholt, denn ich wollte meinen anvisierten HF Bereich nicht verlassen. Meine Beine fühlten sich eher wie nach einem Marathon an und nicht wie am Start. Aber jammern galt jetzt nicht. Schließlich waren DREI Runden zu fahren und der Trailanteil ist für hiesige Verhältnisse echt Klasse.

Also kämpfte ich mich an eine Gruppe heran, mit der ich mal mehr mal weniger die erste Runde absolvierte. Leider musste ich die dann aber zu Beginn der 2. Runde (an dem in der ersten Runde schon gehassten Anstieg) ziehen lassen. Glücklicherweise kam (leider von hinten) eine zügige Gruppe von 84 km Fahrern, an die ich mich anhängte. Sonst wäre das eine einsame und zähe 84 km Einzelzeitfahrkiste geworden.

Selbst meine Beine hatten sich dann zur Halbzeit des Rennen auf ein wenigstens brauchbares Niveau eingependelt und so konnte ich dann diese Runde wenigstens noch in Gesellschaft beenden.

Die Dritte war dann eine komplett einsame Runde (bis auf die Streckenposten). Keiner nach vorn zu sehen, keiner von hinten kommend. Dafür kam aber wenigstens ein Rhythmusgefühl für die zahlreichen up`s and down`s auf. Deshalb fand ich die Letzte, wenn auch die Langsamste, als die beste. Immerhin konnte ich meinen Abstand zum Vorjahressieger um eine halbe Stunde verkürzen, so das der nur 14 min. vor mir ins Ziel kam. Das Rennen war in diesem Jahr mit deutlich mehr Klasse als Masse besetzt. Ob es an den hessischen Meisterschaften oder der Nähe zur Transalp lag, ist auch egal. Der siebte Platz ist ja nicht so doll, aber auf Grund meines Gesamtbefindens doch eher „SUPER“. Die schnellen Schotterpassagen und die vielen flowigen Wurzel- und Grastrail`s waren ein Klasse Training für Österreich.

 

13.07.2013 // Salzkammerguttrophy Bad Goisern   

Fahrer: Peter

Peter: 7049 hm, 211 km – 10. Platz Senioren IV (13:03:11)


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Aus der Talsohle auf die „Rossalm“ der Salzkammerguttrophy

Eine „Rosskur“ der besonderen Art. Im Ausdauertraining wie im Leben gilt der Spruch, „Es ist nicht möglich alles richtig zu machen, aber man sollte so wenig wie möglich falsch machen.“ Das ist mir dann wohl seit Anfang des Jahres gründlich misslungen. Denn trotz erfolgreichem Winter -/ Frühjahrstraining und einem guten Saisonstart hatte ich den Eindruck die Form stagniert. Na ja, kann ja nach so vielen Jahren mal passieren. Aber mein Gesamtzustand verschlechterte sich „pö a pö“, „.. bestimmt liegt es an der vielen Arbeit … zu wenig Regeneration/Ruhe.. Aber dann nach „Malevil“/Tschechien ging fast gar nix mehr. Nach einer Trainingseinheit brauchte es 2-3 Tage bevor die Muskulatur ein weiteres Training zuließ. Zwei Wochen nach Malevil gings noch nach „Bilstein“ zum Trainingsrennen. Das Ergebnis ging ja noch, nicht aber das „Gefühl“ beim und nach dem Rennen. Desolat trifft es noch am besten. Zuviel Stress/Arbeit/Gesamtbelastung, also Trainingsplanänderung usw.

Und dann stand da ja noch so ein „kurzes flaches „ Rennen in Ösiland auf dem Kalender. Die „Salzkammerguttrophy“ hat natürlich unter diesen Gesamtumständen ein gewisses Stresspotential.

Vier Tage vor der geplanten Anreise kam dann die Eingebung. Vielleicht sollte man nochmal die Lebensmittel auf ihr Allergenpotential überprüfen. Gesagt getan und alles aus dem Ernährungsplan gestrichen, was in den letzten 6 Monaten hinzukam. Tja und ab da ging es urplötzlich wieder im wahrsten Wort „locker bergauf“. Buchweizen, Eier und Soja wurden als Übeltäter eingegrenzt und aus dem Speiseplan gestrichen. Hier an dieser Stelle möchte ich ganz besonders Sonja danken. Seit Malevil hat sie wirklich alles, was in Ihren Möglichkeiten lag, um mich wieder auf die Beine zu bringen, getan. Dafür mein ganz, ganz großes Dankeschön. „Ich liebe Dich, Sonja“ und für die letzten Wochen um so mehr.

So nun aber zur Salzkammerguttrophy selbst. Vielleicht lag es an meinem persönlichen Stress wie oben erwähnt, oder aber daran, dort noch nicht gefahren zu sein. Irgendwie waren alle beunruhigt über Länge und Höhenmeter der Strecke. DAS ging mir irgendwie ab. So ging es dann Mittwoch morgens um DREI Richtung Österreich. Schon mal die Biouhr verdrehen. ;) . Denn am Samstag wird ja auch so zwischen 2 und 3 Uhr der Wecker klingeln. Gegen 11 Uhr konnten wir dann in Bad Goisern den Sportplatz ( Trophy Campingplatz ) entern und Zelt und Geraffel aufbauen. Die Aussichten auf die Berge ringsum waren wieder Begeisternd. Aber so richtig Bock zum fahren war noch nicht da. Also „Pause“ machen. Marco Luthardt kam dann auch kurz vorbei auf der Suche nach Bekannten und dem Weg zum „Bergbiken“. David Förste (Bad Bikers) mit Freundin stand 2 Plätze weiter und daneben dann Christian Krug (NRT), so das man sich fast wie im Harz vorkam. Nur das Wetter war besser und die Berge höher.

Unsere direkten Nachbarn waren Schotten/Engländer ein echt klasse Paar. Sollte ich mit Mitte 60 noch so fit sein wie Peter Fergusson und noch soviel Spaß am Biken und sich selbst quälen haben, dann wär ich echt glücklich. Donnerstag morgen 3 Uhr Wecker klingelt wieder. SCHEIß BIO-Uhr, bisschen rumlaufen dann was essen (gähn), 1 Std. wach bleiben und erst mal wieder hinlegen bis der normale Wecker klingelt. Um 11 ging es dann mit Marco zur Strecken-/Gegendbesichtigungsrunde inkl. “Ewige Wand“ . Hier sollte ich noch mal erwähnen, dass meine Beine sich immer noch wie Hartplastik anfühlten und mir meine Motivation langsam Sorgen machte. Der Ausblick vom Tunnel der „Ewigen Wand“ entschädigte für den feuchtwarmen Anstieg durch den Wald und der anschließende Trail bergab zauberte dann auch das erste Dauergrinsen ins Gesicht und ließ richtig Spaß aufkommen. Danach wurde die Verpflegungszone in Weißenbach in Augenschein genommen, denn hier wollte mich Sonja während meiner 3 Durchfahrten verpflegen. Der Campingplatz füllte sich weiter und immer mehr Bekannte wurden gesichtet oder getroffen. Familienfest der MTB-Ausdauergemeinde :-) .

Freitag 2:30 Uhr letzter Vorverlegetest. Essen, Klamotten packen und um 7 Uhr erst mal biken gehen. Vorbelastung war angesagt. Immer noch mit Sand im Getriebe aber besser, deutlich sogar. Ich hatte mir die Runde um Weißenbach, Verpflegungspunkt am Fuße des „schwierigen“ Downhill `s ausgesucht. Denn den wollte ich dann als Abschluss fahren. Ein Abstieg ist es geworden. DAS ist mehr als ich so bewältigen kann. Da müssen wir nach 3800 Hm und 120 km runter. Alter Schwede. Da werd ich wohl komplett schieben. Dachte ich mir. Abends erzählt Norman Cark ( NRT) dann mal so lapidar,“ … mit dem 26er bei meiner ersten Teilnahme bin ich den komplett gefahren….“, man was bin ich doch noch weit weg von einem echt guten Biker :-(

So ging es dann Freitagabend um 8 Uhr ins Bett und nach 6 Std. gut erholt aus demselben. RACEDAY 2 UHR: Frühstücken, Vorbereiten … Fertigmache. Das erste Mal dieses Jahr ohne Warmfahren auf der Rolle. Das wollte ich den restlichen Zeltnachbarn nicht antun. Dann ging es los Richtung Startaufstellung. Kurzprogramm Warmup auf dem Anfahrtsweg. Tja und dann in den Startblock, doch ne Menge bekannter Gesichter. Plötzlich fängt dann der Moderator an die Namen der ersten 50 vorzulesen. Ist schon cool morgens um viertel vor Fünf seinen eigenen Namen zu hören. Im Felde der „Promis“.

5 Uhr Start. Wer glaubt nur weil da 211 km mit 7049 hm warten fahren die gemütlich los, der irrt gewaltig. Aber ich habe dann alle ziehen lassen denen ich nicht im Rahmen meines GA2 Bereiches folgen konnte. So ging es dann im Feld zum ersten Mal rauf zur Ewigen Wand und das deutlich besser und scheinbar auch schneller, als ich zu glauben gehofft hatte. Dank der Streckenbefahrung mit Marco konnte ich die folgende Abfahrt mit allen schönen Abschnitten richtig genießen und vor allem recht zügig . Nun sollte die erste Verpflegung durch Sonja erfolgen. Darauf freute ich mich schon, ihr signalisieren zu können, dass ihre Mühen der letzten Tage echte Früchte in Form von „Form“ gebracht hatten. Also knackig Bericht erstattet während sie mir die Taschen mit Reiskuchen und Riegeln füllte und ich zwei neue „GEKÜHLTE“ Flaschen in die Halter steckte. Auf zur zweiten Runde zur „Ewigen“, dem wohl geilsten Abschnitt der Trophy. Hier ließ sich mit fahrerischen Zutrauen (man denke an den Weißenbach Trail) doch einiges an Zeit rausholen, dafür war der „Downhill von der Rachluca Hütte nur noch matsch. Aber die paar schritte waren ein Witz, zu dem was da noch kommen sollte. Die zweite Abfahrt von der „Ewigen“ war noch geiler als die Erste aber nur, weil ich durch cleveres Überholen der zwischenzeitlich gestarteten B-Streckler einen großen Teil der mit mir fahrenden Langdistanzler abhängen konnte.

Wieder bei Sonja gab es den „Fast“-Service in der Durchfahrt. Eine Flasche sollte für die Schleife um Weißenbach mit Abschlußdownhill reichen. ABER echt nur knapp unter Vernichtung meiner Notreserve an Gel und Riegel, denn die Strecke war doch deutlich länger als gedacht. Der Trail bergab leider nicht. Der Fahrer vor mir war auch am schieben und so folgte ich ihm halt, aber ständig auf und absteigen ist im Rennen auch nix. Sonja die DRITTE bei Km 130 km und 4300 Hm. „Pack alles rein was geht“ sagte ich, denn die Taschen waren nun komplett leer und die nächsten gedachten 6-7 Stunden musste ich nun ohne Ihre klasse Unterstützung auskommen.

Der Rest ist eigentlich schnell erzählt, denn der Weg um den See herum war zwar ganz nett aber auf Asphalt und ich war allein :-( nicht gut fürs Spitzentempo. Am Salzberg hatte es dann diese schönen 11 Kehren, aber durch Muren und Hangabstürze in der prallen Sonne. Das steilste Stück mit Live-Kommentator kam ja noch. 2 km schieben bei 30% unter praller Sonne nach 150 km ist nicht so der Hit. Aber das geilste war (NUR der Motivation wegen), dass ich nach 9 Std. den 2ten der Senior Master der MME überholen konnte. Kurz vorm Anstieg zur Rossalm, dem höchsten Punkt der Trophy. Die südliche Schleife ist mehr Durchhalterunde als die flowigen Trails der Nordrunden der Trophy. Irgendwann war er dann da der letzte Anstieg. Länger als gedacht so meine Mitfahrer. Mir war´s egal, hätte ich nicht trotz solestar das erste Mal seit langem kurzzeitig Fußbrennen bekommen, wär es alles noch zügig zu fahren gewesen. Die Hatz ab Gosau über die Straße im Autoverkehr brauch ich auch kein zweites Mal mehr. Aber der Schlusssprint mit und gegen meine vermeintlichen AK Mitbewerber nach 13 Std. war Klasse. 18:03Uhr; mein längstes Rennen war vorüber. Es ist doch deutlich besser gelaufen als gehofft. UND nochmal liebsten Dank an Sonja. Aber in nächster Zeit muss ich das nicht noch mal haben. Die Veranstaltung an sich ist super, die ganzen Leute spitze drauf, das war wirklich schön. Aber dafür braucht man ja das Rennen nicht mitfahren. :-)

Jetzt geht es beim letzten Rennen in Seiffen um die berühmte Wurst. Pöschl / Rathbauer/ Goldberg / Fahr / Weinkopf und ich streiten um die Plätze. Der derzeitige Stand sollte Pöschel vor Rathbauer, vor mir und dann Goldberg Weinkopf, Fahr sein, wobei Uwe und Lutz ihr Streichergebnisse schon haben. Der bessere möge gewinnen. Drückt mir die Daumen.

Sonja: Von der anderen Seite des Zauns

Zwar nicht mittendrin aber auch dabei war ich bei der Salzkammergut-Trophy in Bad Goisern. Selber fahren wollte ich nicht wirklich und schon gar nicht auf der langen für mich nur schwer vorstellbaren Distanz, dafür aber entschlossen Hilfe leisten. Mittwoch Nacht machten wir uns auf in Richtung Österreich, um dann pünktlich gegen Mittag den Campingplatz in Bad Goisern zu entern. Eigens für dieses Rennen wird in jedem Jahr der ortsansässige Sportplatz zum Campingplatz ernannt, auf dem sich dann bis übers Wochenende hunderte von racewilligen Marathonisti einfinden. Tolle Lokation, von fröhlichen Leuten top organisiert und alles vorhanden, was das Herz begehrt. Sehr empfehlenswert. Die reißen sich echt den Arsch auf, um uns das Leben angenehm zu machen. Und da wir mega Wetter hatten, war alles natürlich doppelt schön.

Als wir am Mittwoch Nachmittag alles soweit an Ort und Stelle hatten, war erst mal ausruhn angesagt. Eigentlich wollten wir noch eine kleine Runde radeln, entschieden uns aber dagegen und genossen das sonnige Wetter im Liegestuhl. Unsere Nachbar zur einen Seite war die bekannte Harzer Fraktion und auf der Anderen ein interessantes Paar aus Schottland. Da mussten wir doch bisweilen etwas tiefer in den Analen unseres Gehirns graben, um unser Englisch hervorzuholen. Aber jetzt sind wir wieder fit wie ein Turnschuh. Später kam noch unser Teamkollege Marco von den Prowellern vorbei und wir verabredeten uns für den nächsten Tag für eine teilweise Besichtigungsrunde. Marco war etwas Ortskundig vom letzten Jahr. So betteten wir unser müdes Haupt, seit langem mal wieder im Zelt. Urgemütlich, direkt hinter uns schlängelte sich ein Bach und das leise Rauschen wiegte uns in süße Träume. So bis ungefähr um drei Uhr nachts. Schluss mit Lustig! Peter musste seinen Rhythmus für das Rennen weiter anpassen was bedeutete, früh hoch, schon mal was essen, auf bleiben. Später konnte man dann ja noch ein wenig weiter dösen, oder so.

Um elf kam dann erst mal Marco und wir machten unsere Runde. Unter anderem schauten wir schon mal an meinem Arbeitsplatz für Samstag vorbei. Der Verpflegungspunkt Weißenbachtal lag gut 2 km von unserem Standort entfernt und war gut zu erreichen. Die lange Marathonstrecke führte, mit leichten Variationen, drei Mal in Weißenbachtal vorbei. Das sollte dann mein Revier für Samstag sein. Donnerstag Nachmittag dann wieder ausruhn und Freitag wieder die früh morgentliche Prozedur des Aufstehens, Essens, ihr wisst schon. Nur das Peter anschließend noch eine Runde gefahren ist. Ich derweilen noch mal an der Matratze horchte. Schließlich hatte ich in den letzten Wochen viel zu tun. Ich war Masseurin, Physiotherapeutin, Mentaltrainer und Ernährungsexpertin, da kann man sich noch mal ne Mütze voll Schlaf gönnen.

Den Rest des Freitags besprachen wir unsere Vorgehensweise in der Verpflegungszone, welche Flaschen und Riegel und Reiskuchen wann zu reichen sind und bereiteten alles sorgfältig vor. Für Peter war der Tag früh zu ende, derweil ich es mir mit meinem Buch noch ein wenig unterm beginnenden Sternenhimmel gemütlich machte.

Nach inzwischen morgentlicher Routine rollten wir gemeinsam kurz nach halb fünf auf den Marktplatz nach Bad Goisern. Die ersten 50 Starter hatten einen Pre Startbereich und wurden namentlich erwähnt. Das gab Moral und gute Stimmung, weil man nicht einer von vielen war sondern „wichtig“. Peter, mit Startnummer 44, gehörte natürlich dazu. Allein die Startnummer war schon toll, die 4, für uns eine positive Zahl. Pünktlich um 5, und noch nicht mal ganz hell, fiel der Startschuss. Nachdem ich und all die anderen Begleiter und Zuschauer die 600 Starter zu dieser früh morgentlichen Stunde auf die Strecke applaudiert hatten, rollte ich zum Campingplatz zurück und rüstete mich für die erste Durchfahrt von Peter am Verpflegungspunkt Weißenbachtal. Gegen 6h45 sollten die ersten dort durchfahren. Peter erwartete ich zwar etwas später, aber ich wollte zeitig da sein. Erstens um ihn nicht zu verfehlen und zum anderen, um mir einen guten Platz für die Übergabe zu suchen. Außerdem fand ich es interessant noch etwas zu zuschauen.

Während ich im Verpflegungsbereich ankam rollten auch schon die ersten Fahrer der langen Distanz durch. Ich suchte mir ein sonniges ruhiges Plätzchen zu dieser frühen Stunde und baute die mir befohlenen Flaschen und Verpflegung griffbereit auf. Um zehn nach sieben rauschte Peter heran. Dank genauester Absprache lief die Übergabe schnell und unproblematisch und er konnte motiviert die nächste Schleife angehen. Ich blieb noch eine Weile in „afriding position“ und wartete auch noch auf die Harzer Fraktion, die mir noch ihr Notfallpackage mitgegeben hatten, und Mark. Marco war schon kurz vor Peter durch gefahren. Danach rollte ich mit meinem alten Rocky wieder gen Camping. Jetzt musste ich mich erst mal selbst versorgen. Mein Magen knurrte und der Kaffeedurst war mittlerweile schon recht ausgeprägt. Bis zur nächsten Durchfahrt der Jungs hatte ich nun ca. 3 Stunden Zeit. Frühstück war also angesagt. Dann holte ich noch frisches Salzgebäck. Es sollte meinem Helden ja an nichts mangeln. Schließlich weiß ich aus eigener Erfahrung, dass einem nach ein paar Stunden dieses süße Zeug auch nicht mehr wirklich schmeckt. Als kleines Schmankerl sozusagen! So, Zeit wieder den Rucksack vorzubereiten. Da es inzwischen warm wurde und ich die Reiskuchen und Flaschen im Campingkühlschrank gut gekühlt hatte, wollte ich sie auch so rüber bringen. Dafür hatte ich eigens von zu hause eine kleine Kühltasche mitgebracht, die in meinen Rucksack passte. Also, Kühlakkus, Flaschen und Reiskuchen in die Kühltasche. Kühltasche in den Rucksack, Ersatzbrille, Gels und Riegel in den Rucksack, das zusammengestellte Werk- und Ersatzzeug und Luftpumpe wieder in den Rucksack. Großer Rucksack, geht gerade noch zu. Dafür jetzt so schwer, das ich mich mit ihm auf die Liege setze, die Arme durch die Riemen schiebe und dann aufstehe. Geht! Schließlich habe ich jetzt die Klamotten für zwei Wechsel dabei. Zurückfahren zwischen der zweiten und dritter Durchfahrt lohnt nicht wirklich. Dann noch das Notfallpackage der Harzer Jungs an den Lenker und langsam und mit Bedacht mit dem Rocky wieder zum Weißenbachtal rollern. Diesmal positioniere ich mich ein paar Meter weiter im Schatten. In der Sonne ist es inzwischen zu warm geworden. Mittlerweile ist das Feld schon gemischt mit den Fahrern, die auf der B-Runde unterwegs sind aber anhand der Fahrer der A-Runde (gekennzeichnet durch rote Nummern) die vorbeikommen, kann ich in etwa abschätzen, wann Peter kommen müsste. Locker 15 Minuten vor der vorher veranschlagten frühesten Zeit, um 11h45, sehe ich ihn in die großzügig bemessene Feed-Zone kommen. Diesmal nur fliegender Flaschenwechsel. Direkt nach ihm hält ein Fahrer an und bittet mich um die leere Flasche von Peter. Er hat seine verloren und ohne ist man schlecht bei den Temperaturen. Keine Ursache, gibt man doch gerne. Als der Rest „meiner“ Jungs vorbei war, trollte ich mich zu meinem nächsten Arbeitsplatz ein paar hundert Meter weiter. Da die zu fahrende Schleife zwischen der zweiten und dritten Durchfahrt in Weißenbachtal mit ca. einer Stunde angesetzt war, ich mein Geraffel ein und eben ein paar hundert Meter wieder auspacken und vorbereiten musste, blieb ich im Bereich der Feed-Zone und schaute der arbeitenden Bikebevölkerung zu. Inzwischen mischten sich auch die kurzen Distanzen unter und kamen in Weißenbachtal vorbei. An einem mir für gut befundenen schattigen Plätzchen bereitete ich ein letztes Mal alles für die Verpflegungsübergabe vor. Nach einer Stunde und 15 Minuten war es dann soweit. Peter hatte zu diesem Zeitpunkt bereits 130 km und gute 4000 hm in den Beinen. War aber noch erstaunlich gut drauf. Schnell stopfte ich ihm die Trikottaschen voll, gekühlte Falschen in die Halter und schon war er wieder weiter. Nun konnte ich nichts mehr für ihn tun. Die letzten 80 km musste er ohne meine Hilfe bewältigen. In Gedanken wünschte ich ihm alles Gute und hoffte auf eine baldige und sturzfreie Zielankunft. Etwa eine halbe Stunde später kam Mark. Ihm ging es nicht mehr so gut und er hatte sich entschlossen das Rennen an dieser Stelle zu beenden. Marco war schon durch. Ich passte noch die Harzfraktion ab und machte mich dann mit einem deutlich leichteren Rucksack Richtung Heimat. Feierabend! Bis zum Zieleinlauf hatte ich jetzt rund vier Stunden zeit. Und auch schon einen Plan. Im Voucherheft aus dem Starterpacket war ein Gutschein für einen vergünstigten Heliflug. Yeah! Auf zum Eventgelände. Mein erster Heliflug. Toll! Nur leider viiieeel zu kurz. Wird bei nächster Gelegenheit wiederholt. Kann ich noch mal helfen?

Um halb sechs abends fand ich mich dann im Zielbereich ein. Ursprünglich hatten wir eine Zielzeit von ca. 19/ 19h30 anvisiert. Aber nach meine Rechnung musste Peter deutlich früher ankommen. Und da ich ihn gebührend empfangen wollte, stand ich zeitig zur Stelle. Um 18h03 hatte ich ihn dann endlich wieder. Eine super Zeit. Ich bin wirklich stolz auf ihn. 7049 hm und 211 km, das ist echt eine Ansage. Da muss man erst mal durch. Nicht nur mit den Beinen, vor allem auch im Kopf. Chapeau für diese Leistung.

Mir hat mein Part des Rennens sehr viel Spaß gemacht. In erste Linie natürlich Peter zu betreuen, aber auch, dass die Harzer, Mark und Marco da waren. Die Salzkammergut-Trophy ist eine extrem gut organisierte Veranstaltung. Das ganze Wochenende über herrschte eine entspannte und fröhliche Stimmung. Und wir haben tolle Leute kennen gelernt. Ich für meinen Teil hatte ein paar sehr schöne Tage, die mir noch lange in Erinnerung bleiben werden.

 

04.08.2013 // Erzgebirgsmarathon Seiffen   

Fahrer: Peter

Peter: 100 km, 2600 hm – 8. Platz SenII / 3. MME Sen. Master
Gesamtwertung Marathon Men Europe 4. Platz Sen. Master / 19. Platz overall


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Das letzte Rennen zum Marathon Men Europe in Seiffen stand bevor.

Die Nervosität nahm auch mit der Verringerung des Zeitabstandes zum Rennen proportional zu. Denn da meine Formkurve ab Bad Goisern wieder deutlich nach oben zeigte und sich durch geglückter Ernährungsumstellung auf verträgliche Lebensmittel die gefühlte Erholungsfähikeit deutlich verbesserte, war ich auch mental wieder durchaus bereit noch mal alles in die Waagschale zu werfen, um den bis dato 3. Platz gesamt AK zu verteidigen.

So ging es dann am Freitag morgen um 4 Richtung Seiffen. Zum einen weil wir dadurch früh da sein konnten, Zeltaufbau usw., denn seit Bad Goisern haben wir das Campen wieder für uns entdeckt, zum anderen weil ca. 37° angesagt waren. Moni und Frank vom www.eulenexpress.de , mit denen ich schon beim Maleville Cup / Tschechien ein nettes Campingwochenende verbracht hatte, kamen am Samstag Mittag und versprühten sogleich diese wohltuende Gelassenheit mit der Prise „.. klappt schon, muss ja“. Wichtig für meine Ablenkung, denn so langsam gingen mir die Beschäftigungen aus und die Nervosität nahm extrem zu. Wenn man dann noch sieht, was so in den RACE Startblock darf und man selber nicht, muss man doch das eine oder andere Auswahlkriterium hinterfragen. Aber egal Startblock I war immer noch wesentlich besser als III (wie Moni und Frank).

So schlich und rannte die Zeit und dann war er da, der RACEDAY zum letzten und wichtigsten Rennen der Serie. Denn hier gab es im Schnitt die meisten Punkte zu erzielen (Ausnahme Goisern), denn der EBM gehört zu den schnellsten Rennen. (Erfuhr ich zwar erst hinterher aber egal). Ca. 6 min. auf Uwe Weinkopf kann man nicht als Polster bezeichnen, sondern höchstens als Hoffnungsschimmer. Also „Warmfahren“ auf der Rolle wie gehabt und dann letzte Startvorbereitungen wie Laufräder platzieren, Radcheck und letzte „Warmupübungen“ und zu 08:30 in den sich füllenden Startblock mit den „roten“ Smilies. Für Proweller hätte es auch „grüne“ gegeben, aber das wäre dann der Zweite Block schon hinter der Kuppe des Starthügels gewesen.

Jetzt geht es beim letzten Rennen in Seiffen um die berühmte Wurst. Pöschl / Rathbauer/ Goldberg / Fahr / Weinkopf und ich streiten um die Plätze. Der derzeitige Stand sollte Pöschel vor Rathbauer, vor mir und dann Goldberg Weinkopf, Fahr sein, wobei Uwe und Lutz ihr Streichergebnisse schon haben. Der bessere möge gewinnen. Drückt mir die Daumen.

Das Rennen

Für den EBM hieß für mich die Devise „alles oder nix“ oder aber übersetzt „so schnell losfahren wie es geht und sehen was übrig bleibt !!“. Um es vorweg zu nehmen, es ging sauschnell und saugeil los. Nach der, für mein vermögen perfekt gefahrenen Straßeneinführungsrunde über 12km (@ Steffen Hercher von den www.BadBikers.de : ich hatte nicht die Luft was zu Deinem Startplatz zu sagen :-)), ging es dann zum ersten Mal von vieren den schönen „Alp de Wettin“ mit durchschnittlich 20% Steigung hoch und in die erste der drei 28 km Runden über flowige Trail`s, ruppige Kanonenschotterpisten, knackige Downhils und in der Sonne glühende Wald-und Wiesenwege.

Kurz vor der ersten Waldabfahrt hatte ich dann Joachim Rathbauer, 2 Rad Sturm-Linz und derzeitiger Gesamtzweiter der SeniorMaster MME Wertung, vor mir und konnte noch vor ihm in die Abfahrt einbiegen. Vorn ist vorn. :-) „Interessant, das kann ja doch noch heiter werden“, dachte ich bei mir. Auf den dann folgenden Berg- und Taltrails (die wir tags zuvor bei sommerlichen 34° besichtigt hatten, wo die Anstiege auf dem kleinen Blatt schon schweißtreibend waren, hieß es nun, die auf der GROßEN Scheibe hoch zu drücken und die Drehzahl nicht unter 80 fallen zu lassen. Die stetig zunehmenden Temperaturen und ansteigende Luftfeuchte machte dieses Unterfangen auch nicht gerade leichter.

So ging es dann zum ersten Mal Richtung Verpflegungsstand und Wendehammer kurz vor dem berüchtigten neu angelegten Downhill, lapidar „STEILABFAHRT zur Straße „ genannt. Der alte hatte nämlich in diesem Jahr auf Grund des Wetters der vergangenen Zeit den Status unfahrbar erhalten. Was aber Tags zuvor noch ein befestigter neu angelegter Steilabfahrtstrail (durchaus herausfordernd, oder je schneller desto GEILER“) war lag nun nach den unzähligen Testfahrten meiner Mitstreiter am Vortag und dem schon durchgeeilten heutigen Starterfeld als zu Staub zermahlene Walddünen/Treibsandabfahrt mit Wurzelganierung vor mir. NATÜRLICH ;-) stellte sich zu keinem Augenblick die Frage der Wegewahl : „Chickenway und schieben oder „HIER FAHREN“, denn die Devise lautete ja für heute „ Alles oder NIX“ und wer nix riskiert hat hier sowieso schon verloren. Denn noch war ich vor dem Rathbauer und der 6 min. Grenze zu Uwe Weinkopf, also noch machbar. Der Trail ließ sich dann auch besser fahren als gedacht und wurde für die nächste Runde als schneller fahrbar eingestuft.

Kurze Gegensteigung und die Straßenquerung zum Verpflegungspunkt in die 2te Hälfte der Runde. Die Bestand aus zwei längeren Schotter-/Asphaltanstiegen mit den dazu gehörigen flowigen sauschnellen Singeltrail- und Waldwegsabfahrten. Auf der Hälfte des ersten Anstieges bekam ich Besuch von meinem österreichischen Mitstreiter der dann auch erst mal an mir vorbeizog. :-( Soviel zu meinen gestiegenen Chancen. Aber gut, also ans Hinterrad und dran bleiben hieß die Lösung, denn jetzt abreißen lassen wär fatal. 1 ½ Anstiege später befand ich mich immer noch da und schöpfte wieder Hoffnung, denn realistisch gesehen war er heute nicht schneller oder besser als ich. Zwar konnte er mich an den sehr steilen Stichen wie dem Alp de Wettin kurz abhängen (den wir da gerade zum zweiten von vier Mal befuhren) aber danach konnte ich schnell wieder aufschließen.

Apropos Alp de Wettin, kurz vor dessen Bergwertung hörte ich den Streckensprecher ….kommt Franz Pöschel“ (Der Führende der SenMaster MME Wertung) der in den drei vorausgegangenen MME Rennen für mich unerreichbar war, nun aber in Schlagdistanz. Rennfahrerherz was willst Du mehr.!!! Erste Zieldurchfahrt und kurz danach Flaschen und Reiskuchen Support durch Sonja. Die auch heute wieder (wie in Bad Goisern) einen super Support-Job machte. Kam ich dann auf den Fersen vom Rathbauer nach einem weiteren 1/3 der Strecke an das Hinterrad vom Pöschel und noch schneller an diesem vorbei. „ Wenn das mal gutgeht“, denn der Rathbauer wurde dabei auch noch gleich mit abgehängt. Schaun wir mal. Aber den Pöschel hab ich dann erst wieder bei seiner Siegerehrung gesehen.

Seinen Teamkollegen den Herrn Rathbauer leider schon. Der schob sich dann kurz vor dem zweiten Mal „ Steilabfahrt/ Straße“ wieder an mir vorbei. Also same procedere as last round „ an sein Hinterrad und beißen. Aprops beißen, was in Goisern auf seinen langen und gleichmäßigen Streckenabschnitten noch problemlos möglich war, nämlich das Auspacken und Essen dieser extrem leckeren und nahrhaften Reiskuchen, war hier ein echtes Problem. Die Strecke machte es einem fast unmöglich die Dinger heile aus der Tasche und dann noch in den Mund zu kriegen. So gingen dann bestimmt 4 von 9 Stück, ebenso wie meine Satteltasche, in den ersten beiden Runden verloren. Zitat Stefan Danowski „ … nächstes Mal aber nur voll gefedert“.

Womit wir dann auch schon wieder ans Ende der zweiten Runde mit dem dritten Aufstieg zum MOUNT de Wettin gekommen sind. Rathbauer immer noch knapp vor mir. Uwe Weinkopf noch in der ca. Vorsprungguthabenzeit von 8 min. LÄUFT. Dachte ich. Denn ob es am abnehmenden Gesamtgewicht durch verlorenen Schweiß/Ausrüstung/Essen oder nur noch halbvoller Flaschen lag war egal. Ich konnte den Rathbauer ein weiteres Mal vor einem Downhill überholen und mich etwas absetzten. In diesem glücklichen Moment tauchte ein bekanntes und freundliches Orange vor mir auf. Dirk Hölscher von www.focus-rapiro-racing.de Wegbegleiter vieler Rennen der letzten Jahre und begnadeter Abfahrer. Talente die jetzt gut zu gebrauchen waren, denn wir befanden uns kurz vor der letzten „ STEILABFAHRT (jetzt eher Sandsee). Also das Herz in beide Hände und hinterher. Jetzt gab es die ENDURO-Diritissima und auf dem folgenden Gegenhang einen optischen Wind- und Zugschatten. Kurz vor der ersten Kuppe konnte ich mich an sein Hinterrad kämpfen. Leider ließ er sich nicht zum zusammen oder mitfahren überreden, denn sein Akku hatte unter der Strecke und dem Wetter noch mehr gelitten als meiner. Schade, denn für weiteren Streckenteile wäre er eine große und schnelle Hilfe im Kampf um Minuten und optischen Abstand gewesen. Trotzdem noch mal Danke für die Hilfe bis hierher.

Also hieß es jetzt „Einzelzeitfahren EBM „ auf den letzten 10 km um den Seiffener Berg. Das letzte Gel runter würgen und den Puls auf maximal bringen und nicht abfallen lassen. Leider oder zum Glück entwickelten sich die Abfahrten zum Pylonenfahren, denn viele 70 km, also 2-Runden Fahrer, tauchten nun vor mir auf. Die meisten konnte ich ohne Zeitverlust recht gut überholen, die anderen wurden „etwas“ genötigt Platz zu machen ;-) und so bog ich zum letzten Mal auf die, zum finalen Anstieg, auf den „Everest de Wettin“ führende Straße ein. KEIN Rathbauwer, KEIN Pöschel aber auch leider kein Weinkopf in Sicht. Aber trotzdem noch mal alles was noch da war mobilisiert, denn die Zeit oder besser der Zeitabstand ist für die Punktezahl ausschlaggebend. Dass das knapp ist/wird wusste ich ja. ZU knapp wie sich später zeigen sollte, aber das wusste ich zu dem Zeitpunkt Gott sei Dank noch nicht. Letzte Schlenker zum Ziel mit kurzer kratziger Tannendurchfahrt, denn der eine oder andere noch zu überrundende Fahrer hatte ja mehr Zeit und Muße als ich mir lassen wollte. Ein letztes mal mit schöner Schräglage durch den Start/Ziel/ Verpflegungsbereich und mit hoffentlich „grazil“ aussehendem Bunny-Hopp nach 4:37min. ins Ziel. 30 min. schneller, als ich zu hoffen gewagt hatte. Dazu noch den Gesamtersten und -zweiten der SenMaster MME überholt und distanziert.

Ich war rundum zufrieden und auch richtig kaputt, jedenfalls mehr als nach der SKGT. Geht also doch wieder, war das wichtigste Fazit. Denn daran hatte ich schon zu zweifeln begonnen. Sowie die Erkenntnis das Angriff immer noch die bessere Verteidigung ist, vor allem weil sie viel mehr Spaß macht als betont taktisch in den ausgelobten/getesteten Puls-und Leistungsbereichen zu fahren. Leider gab es zu diesem Zeitpunkt keine Möglichkeit zu erfahren, was mein vermeintlicher Konkurrent um den dritten Gesamtrang, Uwe Weinkopf, gefahren ist. Aber der sich androhende Wolkenbruch mit dann tatsächlich auftretenden GROBkörnigen Hagel und Wassermassen vom Himmel, verhinderten ein bleiben im Start-Ziel/Bereich dafür aber ein sichern der Zeltplatzbehausung.

Die Siegerehrung musste also Klarheit bringen. Eine Flasche Prosecco und eine halbe Flasche Rotkäppchensekt später war es dann soweit. …. 3ter bei den SENIOR MASTER MME Joachim Rathbauer. SCHEISSE 2ter Uwe Weinkopf 1ter Franz Pöschel, da hat sich der gute Uwe doch noch tatsächlich den Rathbauer geschnappt. Chapeau. Immerhin bin ich in der MME Tageswertung 3ter geworden hinter Lutz Fahr / Berlin und 39. gesamt sowie 8ter AK geworden. ACH ja und 4ter Gesamt der Senior Master MME Wertung. IRONIE des Schicksals. Wär ich komplett in der 40er gewertet worden, wär ich Zweiter mit meinen 23860 Punkten. Mein erklärtes Saisonziel waren die TOP 5 der Senior Master Wertung. Allerdings lag mein Focus schon auf einem Podestplatz. Aber so ist das. SPORT ist und sollte nicht mit dem Rechenschieber erklärt oder bestritten werden können. Zum Glück kann man für sportliche Ergebnisse nix mit dem Blick in die Glaskugel anfangen, noch weniger als im „richtigen „ Leben, auch wenn einem das sportliche manchmal wichtiger vorkommt als das richtige Leben. Der MME mit Riva, Malevil, Bad Goisern und Seiffen waren jedenfalls 4 außergewöhnliche Rennen, die ich in meiner Erinnerung behalten werde. Noch mal alle 4 in einem Jahr zu fahren schließe ich für die nächste Zeit mal aus. Sicher ist, das der EBM mir gezeigt hat, wie schnell ich noch wirklich sein kann. DAS ist das positivste Fazit. Denn von der persönlichen Einstellung wie Leistung war das mein bestes Rennen in diesem Jahr und das lässt mich doch dann auch ein zufriedenen Fazit ziehen. EIN Rennen noch in Zierenberg und dann war es das schon für mich mit der Saison 2013 MTB Marathon. Schön aber auch ein bisschen schade.

Epilog – Eine Woche später

Das war er nun, MEIN MME Cup 2013. Es bleibt ein kleiner Stachel, dass es nicht zum Gesamtpodest gereicht hat. Aber der Spaß und die Freude, die ich nach dem Rennen mit Sonja ,Moni und Frank (www.eulenexpress.de) , den beiden „gestrandeten“ youngstern von den NRT Bikern und all den anderen MTB`lern hatte, wiegt den virtuellen Platz neben dem Podest locker auf.

Vielen Dank an die, die mir die Daumen gedrückt und mich, wie und womit auch immer sie konnten, unterstützt haben. DANKE dafür

 

18.08.2013 // Finale SKS Nordhessen-Cup Zierenberg   

Fahrer: Sonja / Peter

Sonja: 56 km, 1400 hm – 1. Platz SeniorinnenII (3:15:19)
Gesamtwertung: 1. Platz AK – 5. Platz Damen gesamt

Flowiger Saisonabschluss

Das Zierenberg ganz gut war im letzten Jahr, hatte ich noch irgendwie auf´m Schirm. Mir war aber entfallen, dass es so gut war und noch besser wurde. Die Strecke wurde um einen schönen kleinen Anstieg verlängert, was einen noch schöneren flowigen Trail abwärts Richtung Ziel zur Folge hatte. Auch wenn dieser Umweg aus der Not entstanden ist, weil aufgrund von Straßenbaumaßnahmen die ursprüngliche Zielanfahrt nicht gefahren werden konnte, sollte es dem Veranstalter eine Überlegung wert sein, es zukünftig so zu lassen. Das steh ich mit meiner Meinung nicht alleine da. Hat den Spaßfaktor noch mal um einiges angehoben.

Bei angenehmen Temperaturen und noch gutem Wetter wurde die Meute der Mitteldistanz um 9.20 h an die Arbeit geschickt. Der Start erfolgte wieder im Herzen Zierenbergs und nach einem kurzen Straßenstück gings dann auch schon über einen Wiesenweg auf den ersten Anstieg zu. Gestartet bin ich in trauter Zweisamkeit zusammen mit Stefan, der dann leider schon nach 2 km aufgrund eines Defektes aufgeben musste. Shit happens!! Dann musste ich eben mit Steffen die Prowell Vereinsfarben auf der mittleren Runde hoch halten. Peter war ja schon 20 min. vor uns auf die lange Distanz gestartet.

Der erste Anstieg rollte sich recht leicht hoch und mündete schon bald in einen schmalen trailigen Weg weiter ansteigend. Wenn schon hoch, dann wenigstens lustig. Ich hatte auch eine gute Truppe vor mir, so dass ich mein Tempo ganz hervorragend fahren konnte. Diese 350 hm sollten zum Warmfahren erst mal genug sein. Im Sägezahnprofil, mit der Tendenz absteigend, nahm ich die nächsten Kilometer bis ca. Halbzeit locker unter die Stollen. Da einige Mädels in meiner AK am Start waren, wollte ich natürlich am Ende gut da stehen. Um genau zu sein ganz oben auf´m Treppchen. So mein Plan! Also volle Fahrt voraus. Ich war entsprechend motiviert und sehr erfreut darüber, dass es mir so leicht von der Hand bzw. den Beinen ging. Da konnte ich mich von Beginn an nach vorne orientieren und mich nach Möglichkeit gleich mal etwas vom Acker machen.

Ab KM-Halbzeit veränderte sich das Sägezahnprofil dann wieder in Richtung ansteigend. Aber ich hatte noch gut Druck in den Beinen und die immer wieder neuen flowigen Trails zwischendurch machten das Rennen sehr kurzweilig. Zierenberg ist ein sehr angenehmer flowiger Marathon, schnell, ohne harte Anstiege und technisch schweren Downhills. Einfach Funfaktor pur. Der letzte neue Streckenabschnitt mit den zusätzlichen 120 hm hat sich keineswegs negativ bemerkbar gemacht. Der kleine trailige Anstieg war schnell bewältigt und ich wurde mit einem tollen langen Trail hinunter zur Zielanfahrt belohnt. Im Ziel angekommen, gab es erst mal keine Platzierungsangabe auf dem Laufzettel wie sonst üblich. War ja Finale und so ließ sich die Spannung noch ein wenig steigern. Aber es hat gereicht noch mal die Luft von oben zu schnuppern in meiner AK. Mit dem Gesamtplatz der Damen im SKS-Rohloff Nordhessen-Cup bin ich auch gut zufrieden. Ich bin weiter nach vorne gekommen als ich gedacht hätte, da ich den Gesamtcup in diesem Jahr nicht anvisiert hatte und ohne auf die Langstrecke zu gehen sieht man da keine vordere Platzierung mehr. Leider stehe ich auf dem letzten Podestbild des Jahres wieder allein da. Zum Nachmittag fing es an zu regnen und da wollten die Mädels wohl nicht mehr länger auf die Siegerehrung warten. Schade eigentlich. Hätte mich gefreut. Den schönen Saisonabschluss trübt das aber keineswegs.

Peter: 112 km, 2800 hm – 5. Platz Senioren II (5:13:27)
Gesamtwertung: 4. Platz Senioren II

Zierenberg, LETZTER Renneinsatz in der 40er Klasse

Nun ist sie gelaufen die Saison 2013 im MTB-Marathon. Leider nicht so wie ich es mir vorgestellt bzw. gewünscht hätte. Auch Zierenberg macht davon keine Ausnahme. Denn ich hätte mal einfach mit der zweiten Gruppe, die sich kurz nach dem Start bildete, mitfahren sollen. Aber hättste und wollste nützt nix. TUN muss man es, wenn es an der Zeit und der Gelegenheit ist. Deshalb mal wieder FÜNFTER in meiner dieses Jahr so „heiß“ geliebten SenII Klasse.

Da überholt und distanziert man gleich nach dem Start den Cup Zweiten (Peter van Es), findet eine Klasse Gruppe mit einem echt guten Tempo und fahrerischem Können (hat man auch nicht oft, dass beides passt) und muss nach der ersten Runde die eine Hälfte ziehen lassen, derweil sich die zweite Hälfte an mein Hinterrad hängt und von da an langsam abreißen lassen muss. SOMIT war ich allein auf weiter Flur. Bzw. 3 min. hinter dem ersten Vorausfahrenden, wie mir der Streckenposten versicherte. Also eher unter normalen Umständen KEIN Ranfahren möglich. War übrigens der Sieger AKIII, der da vor mir außer Reichweite in seine Pedalen trat. :-)

Auf einer übrigens noch geileren Strecke als im letzten Jahr. Die Bodenverhältnisse waren super die Temperaturen angenehm und das Streckenlayout vom Feinsten. Da freut man sich ab der ersten Runde doch gleich doppelt auf die zweite und den Start im nächsten Jahr.

So verbrachte ich dann die ersten 2/3 Drittel der zweiten Runde mit zügigem Treten und flowigen Waldwegskruisen, bis plötzlich ein weiß/graues Trikot erst hinter mir, dann neben mir auftauchte. Van Es war zurück. Schon blöd, noch blöder war, das es jetzt noch einen fiesen Stich bergauf ging. Denn rauf kann er besser als ich. Deshalb Zähne zusammenbeißen und dranbleiben. Kurz bevor es in einen längeren erst flachen dann abschüssigen Trail ging startete ich einen Angriff, der mich als Ersten in den Trail brachte. Ab jetzt Vollgas und mit allem was noch an Kraft und Konzentration vorhanden war Flucht nach vorn. Als es mich aus dem Trail auf die nächste Schotterauffahrt spülte hatte ich 3-400 Meter Vorsprung erkämpft. Das musste nun mit allen mitteln bis zur nächsten Abfahrt verteidigt werden. Das gelang und so konnte ich ihn abschütteln, wie weit sah ich dann erst im Ziel als ich fast 3 min. rausgefahren hatte. Blöd an der Sache ist nur, das ich da gesehen habe wie viel mehr ich zu Anfang des Rennens hätte zulegen können (vielleicht zumindest).

Aber jedenfalls hat mir dieses fast einstündige Zeitfahren (inkl. der HF Werte) gezeigt, was eigentlich im Moment wirklich geht. Das lässt mich gut gelaunt in die Marathon Off-Season blicken und mich auf die Rennen des Weser Ems-Cup freuen. Denn die dauern immer nur 40min. :-)

 

Weser-Ems-Cup   

Fahrer: Sonja / Peter

Herbst-Winter-Freizeit bei den Wietzoreks


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Sonja: 2. Platz Damengesamtwertung

Die Spezies der Crosser aus dem Blickwinkel „mittendrin statt nur dabei“

Wer kennt es nicht dieses öde, übellaunige Gefühl der Winterpause? Da muss es doch was geben, um sich die Zeit von einer zur nächsten Saison etwas zu versüßen. Gedacht, getan! Schließlich gibt es ja die Welt der Crosser. Und in diese tauchten wir über drei Monate voll und ganz ein. Eine schöne Zeit um es schon mal vorweg zu nehmen.

Gerade, nach Abschluss der Marathonsaison, aus dem Urlaub in den Dolomiten zurückgekehrt, packten wir direkt am nächsten Tag unsere Tasche und machten uns auf zum ersten von 14 Läufen des Weser-Ems-Cups. Was ´ne Umstellung! Marathon laaaang – Cross kurz und heftig. Kotzgrenze eben, Anschlag, 40 Minuten alles was geht. Mal abgesehen vom permanent benötigten Sauerstoffzelt hatte ich schon den Eindruck, ich müsste jeden Moment sterben. Davor und danach gings dann eher gemütlich zu.

Aber jetzt mal von Anfang an. Zum ersten Rennen in Surwold angekommen, trafen wir auf viele bekannte Gesichter des allgemeinen und besonderen Renngeschehens aus unserem Dunstkreis der letzten Jahre. Hierzu muss man auch erwähnen, dass alle 14 Rennen mehr oder minder in unserem Vorgarten statt fanden. Bedenkt man die Entfernungen, die wir sonst zu den Marathonrennen zurücklegen. Neben dem ein oder anderen Schnack mit Bekannten, reihten wir uns an der Einschreibung ein und in aller Gemütsruhe seitens der Orga bekamen wir unsere Startnummer. Diese Form der Einschreibung zog sich nahezu durch alle Rennen. Am Tisch nebenan sorgten die Damen für´s Drumrum liebevoll für Kaffee und Frühstückbrötchen und für´s Nachher mit selbstgebackenen Kuchen, um wieder zu Kräften zu kommen. Bei dem ein oder anderen Cross gab es auch schon mal Glühwein. Schließlich ist Winter und die Besucher wollen ja auch bei Laune gehalten werden. Anfeuern macht auch hungrig und durstig. Für den Anfang wollte ich mich mit der Welt der Crosser erst mal ein wenig beschnuppern und ging natürlich in der Hobbyklasse und mit dem MTB an den Start. Die Damen waren immer die letzte Gruppe im Starterfeld und starteten zusammen mit den Senioren III. Ein bisschen überrascht war ich schon des doch recht großen Starterfeldes der Damen wegen. Hatte ich so nicht erwartet. Rund 12 Mädels bei den ersten Rennen, danach halbierte sich so pö à pö das Damenfeld. Aber immerhin, selbst bei den Marathonrennen sind wir manchmal nicht so viel mehr. Und die Butter vom Brot nehmen lassen die sich auch nicht. Ich wurde, wie halt so üblich, in der Startaufstellung erst mal dezent in Augenschein genommen. Es wurde etwas verhalten gegrüßt und abgeschätzt, was die Neue wohl so drauf hat. Dann los. Herrschaftszeiten! Vollgas von der ersten Sekunde und nur nicht weniger, nur nicht nachlassen. Überholvorgänge wollen beherzt angegangen werden, die Wege sind schmal. Die Wege sind aber auch trailig und machen richtig Spaß, nahezu auf allen Kursen.

Allerdings hatte ich verdrängt, dass Cross ja Querfeldein ist, dass Cross auch runter vom Rad und über Hindernisse springen ist, Treppen hoch laufen und durch riesige Sandkisten fahren ist. Das alles war gewöhnungsbedürftig. In den ersten Rennen tat ich mich auch leidlich schwer damit, flüssig ist was anderes. Aber so nach und nach fand ich durchaus Gefallen daran und mein Bewegungsablauf wurde geschmeidiger. Das machte sich natürlich in meinen Platzierungen bemerkbar und eh ich mich versah war ich mittendrin. Podestambitioniert auf den Gesamtcup und da das Ganze richtig Spaß machte, hatten wir von nun an jedes Wochenende was vor. Ich freute mich nicht nur auf die Rennen und die echt spaßigen Strecken, sondern auch auf alles Andere. Die Welt der Crosser ist noch so eine richtige große Rennfamilie, wie ich sie früher vom Motorradsport kenne. Jeder kennt fast jeden, Klamotten kannste einfach stehen lassen. Die sind auch nach dem Rennen noch an Ort und Stelle und ruckzuck biste als „Zugereister“ in die Gemeinschaft aufgenommen. Die Mädels haben mich schnell herzlich in ihre Runde integriert und gaben mir das Gefühl, schon lange dabei zu sein. Da pult man sich gerne sonntags in aller Herrgottsfrühe aus dem Bett. Auch die Leute um Daniel Schuhmacher und die organisierenden Vereine haben einen super Job gemacht. Nicht zuletzt hatten wir auch mega Glück mit dem Wetter.

Den krönenden Abschluss hatten wir dann mit dem Finale in Gesmold an Silvester. Bei strahlendem Sonnenschein und angenehmen Temperaturen konnten wir beide den Cup auf dem Podest abschließen. Was will man mehr, um sich die Zeit von einer zur nächsten Saison zu versüssen?

Peter: 1. Platz Gesamtcup SenIII

Weser Ems Cup 2013/2014 ……„Rennserie zur Förderung des Gelände/- MTB Sports“

Da sollte also dieses Jahr das Winter-/Vorsaisontraining gewürzt werden. Mit kurzen, (ca. 40min dauernden) hoch intensiven (auch Kotzgrenze) genannten Trainingseinheiten auf 14 verschiedenen 2-2,5km langen Wald-Schotter-Wiesen- oder Ackerkursen. Eigentlich für CROSSRÄDER (Rennräder mit Cantibremsen und bis 32mm breiten Reifen) gemacht, wollte ich diesmal mit dem MTB teilnehmen. Denn vor 5 Jahren bin ich schon mal den Weser Ems Cup gefahren. Damals MIT Crossrad und Lizenz. (SeniorenII, Gesamt 10ter mit einem zweiten Platz in Cloppenburg). Aber nach meiner Schulterverletzung wollte ich das hohe Sturzrisiko im Cross mit Crossrad nicht mehr eingehen.

Mein Gesamtergebnis der Crossserie ist ja soweit bekannt, aber der Weg dahin war deutlich aufreibender und auch aufregender als die Ergebnisliste dies vermuten lässt. Beginn der Serie in Surwold lag einen Tag nach unserer Rückkehr aus dem obligatorischen Herbsturlaub in Südtirol. Diesmal durch einen Aufenthalt im Valarsatal/Trentino (nähe Gardasee) verfeinert. Urlaub heißt da in unserem Fall ca. 600 km MTB durch/über Trentino Trails mit 20.000 Höhenmetern. Also Samstag morgen um 11 Uhr zu Haus und Sonntag morgen um 10:30 Uhr an der Startlinie (Fuß des Rodelhanges) in Surwold. Das EINZIGE was halbwegs identisch war, waren die Temperaturen. DIESE Mengen an wettkampfbegeisterten Cross- + MTB-Fahrern war schon unheimlich. Da standen 90 Starter in 4 Klassen. Da kann man schon nervös werden, wenn man es nicht sowieso schon ist. SO WIE ICH. Startabstände ca. 2 min. zwischen den Klassen. Da ich ja im Dezember 50 wurde hieß das für mich, letzter Start Sen3 mit den Damen zusammen. Immer noch genug Mitbewerber. Unter anderem der Hermann Sinnigen (mit MTB). Kenn ich noch aus einem Rennen in Nordenau/Nutrition Trophy . Ehemaliger Radprofi und leider wie ich ein 63iger Baujahr. Also im Normalfall schneller bis deutlich schneller als ich :-( Der Startpfiff ertönt und die Meute hetzt los. 5 m nach dem Start hat mein Puls die 160 bpm erreicht. Gefühlt vierter oder fünfter am Gipfel des Starthanges.

Da wir „etwas“ spät in Surwold waren, hatte ich die Streckenbesichtigung ausgelassen. DAS ist bei sowas nicht gerade von Vorteil, wenn man dann mit blutdruckbeschränktem Sichtfeld unbekannte Kurvenverläufe und Radien 20 cm hinter seinem Vordermann durchfahren muss. :-) Aber so war es nun halt.

Nach einem kurzen Vorstoß konnte mich mein direkter Gegner wieder überholen. So blieb ich die nächsten 6 Runden mit Puls am Anschlag (160-175 bpm, wusste gar nicht das ich das kann) hinter ihm und wollte in der letzten Runde den finalen Angriff starten. Das wurde aber durch die mir in solchen Momenten schön öfters zu Teil gewordene Tachiokardie (HF springt plötzlich 40/bpm höher) erschwert, bzw. ihrer Durchschlagskraft beraubt. So fehlten mir dann 40-50 cm an der Ziellinie auf den Dritten Platz, um den wir gestritten hatten.

Erster Hermann Sinnigen, zweiter Sven Harter (auch ein 63iger mit Crossrad, vorjahres Zweiter Senioren 2) und Dritter wurde der Vorjahresdauersieger Jan Willem Relker. Also ein durchaus ansehnliches Podest. So wurde ich mal wieder vierter. Aber der Kampf um diesen dritten Platz hatte mir mehr Spaß gemacht als so mancher Marathon in der vergangenen MTB Saison. Deshalb freute ich mich schon auf das nächste Rennen. Denn diese Art des Rennfahrens hatte ich seit meiner Motorradzeit nicht mehr. Also ging es 6 Tage später schon zur nächsten Lokation, dem Alfsee . Da dort am Samstag und am Sonntag gefahren werden sollte, war die Samstagstartzeit am Nachmittag. Wurde dann nochmal nach vorne verlegt. So fuhren wir uns bei Dauerregen unter der Markise auf der Rolle warm. Ab und zu waren dann auch Lautsprecherdurchsagen zum Rennen zu hören. 20 min. vor unserer gedachten Startzeit kam dann der Werner Janzen und meinte die Erste Startgruppe der Hobbyklasse wäre gerade losgefahren.

„…..ße“ Holter die Polter den Rest an Klamotten gegriffen und Richtung Start. SUPER alle schon weg . Kurz gefragt wegen hinterher starten .. ja, ja aber dann zügig“( maul maul) , haste was kannste hinterher. Erstmal ranfahren. Dann die ersten Frauen und die hinteren Sen3 überholen. SOOON Hals. Auf der sehr schmierigen Strecke überholen mal mit mal ohne Brechstange. Auf Start und Ziel zu, sehe ich das erste mal den Sven Harter (zweiter in Surwold). In der nächsten Runde sehe ich ihn deutlich früher. Also ich hole auf, ABER leider liegen dazwischen natürlich noch eine Menge Fahrer die ich noch nicht kenne, bis auf den Jan Willhelm Relker. Weiter Anschlag, ist ja auch Training :-) SOLLTE ja eigentlich NUR Training sein. Ja, ja. So ist das mit dem „Flucht oder Angriff“ Reflex der Renngene. Letzte Runde, letzte Kurve, noch einen Mitstreiter ausgangs der Kurve überholt. Ziel. Ziemlich ausgepumpt bin ich noch fünfter geworden (vor dem zuletzt überholten Detlev Irmer (später dem gesamt Vierten). Man man, hätte wäre und so. Aber wenn man zu spät zum Start kommt… :-( Also wieder nur in gefühlter Podestnähe.

Sonntag Alfsee die Zweite. Diesmal andersrum. Pünktlich an der Startlinie, ABER diesmal ist mir bei der Streckenbesichtigung der Pedalclickmechanismus auf der linken Seite gebrochen. GEHT’S NOCH!!! 10 Jahre Eggbeater, so was hatte ich noch nie. Natürlich hab ich immer alles dabei, aber Pedale? SCH….ße. Eine Seite funktioniert, aber bei Crossrennen wird doch des öfteren gelaufen / getragen :-( und DANN kann man erst mal suchen und probieren ob man eingeklickt ist. Nach dem Start also los und erst mal Plätze verloren bis ich im Pedal war. Erste Runde war deshalb ein schöner Kampf gegen den Günther Breuelman späterer Dritter der Gesamtwertung. Aber immer wenn ich am Zweiten fast dran war, musste ich vom Rad, wurde aufgehalten oder fand keine funktionierende Klickseite des Pedals. Im Ziel dann DRITTER. Der Bann war gebrochen nach 10 Monaten endlich mal wieder ein STOCKERLplatz. :-) :-) :-)

DAS allerbeste war aber, das Sonja im gleichen Rennen auch Dritte wurde. UND das gegen alle anderen Frauen. Chapeau! (Bei den Frauen gibt es keine Altersklassen)

Als nächstes stand Cloppenburg im Programm. Ja, da wo ich vor „Urzeiten„ schon mal zweiter war. Also mit Kurskenntnissen angereist. Trotzdem hatten wir uns nach Surwold nun generell dafür entschieden, vor dem „WarmUP“ auf der Rolle eine Besichtigungsrunde der Strecke zu fahren. Das senkt den Stresspegel doch um einiges, wenn man schon mal grob die Richtung kennt und weiß ob und wo man vom Rad muss. Erster Start auf Asphalt und flach. Trotzdem konnte ich mich gut gegen die Crosser halten und bog als vierter!! in den ersten Trail ein und war an seinem Ende zweiter. Diesen Platz gab ich dann auch bis zum Ende nicht mehr ab. Es ging aufwärts auf dem PODEST. Harter gewann übrigens und Relker wurde dritter. Nun ging es nach Lohne zum Deutschlandcup wo die Hobbyklasse des Weser Ems Cups das Rahmenprogramm gab. Das übliche Prozedere der Vorbereitung und dann ging es zum Start auf Asphalt UND Bergauf, Richtung erstem Trail. :-( Kein Gesamtführender am Start :-) Also nun galts. Vor dem ersten Trail wieder vierter. Aber da blieb ich dann auch die erste halbe Runde stecken, bis ich mich auf den zweiten Platz vorkämpfen konnte. Zu Beginn der zweiten Runde konnte ich dann am Ende der Bergaufstartgeraden Jan Willhelm überholen und mich an die Spitze setzten. JETZT oder nie. Also erst mal schön gleichmäßig (165 bpm) so schnell wie möglich vorweg. Es dauerte fast eine halbe Runde bis ich meinen Mitbewerber Jan Wilhelm abschütteln konnte. DANACH ging es im Schnelldurchlauf durch die 2-3 Minuten vor uns gestarteten Senioren und SeniorenII. Im Ziel hatte ich dann eine Runde mehr als alle anderen SeniorenIII-Fahrer. Mein erster Sieg seit 2 Jahren. Die Freude war riesig. Übrigens auch in den anderen Klassen wäre ich heute aufs Podest gefahren. :-) :-)

Als dann beim nächsten Rennen Sven Harter, der Gesamtführende, erklärte, das er ab sofort wieder Lizenz fährt, war die Marschrichtung klar. GESAMTSIEG Jan Wilhelm, als einziger ernst zu nehmender Verfolger, versuchte zwar noch in den nächsten zwei Rennen mir die Position oben auf dem Podest und erster im Ziel streitig zu machen. Aber ich hatte immer eine gute Antwort auf der Strecke parat. Meine Starts wurden von mal zu mal besser und irgendwie hatte ich dann den Eindruck, er glaubte auch nicht mehr dran gegen mich gewinnen zu können. So gelangen mir dann noch 8 Start-Ziel-Siege und ich gewann den Weser Ems Cup 2013/14 mit der maximalen Punktzahl und Gesamt 10 Siegen. Schön war er der Weser Ems Cup. Schöne Strecken, NETTE Leute allenthalben und fast immer gutes Wetter. Ach ja und ein SUPER HIT Training war es auch. :-) :-)

Kurze Berichte zu den einzelnen Rennen findet ihr im Excelsior-Blog.