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06.04.2014 // Lönskrug Warm Up Marathon   

Fahrer: Sonja / Peter

Sonja: 60 km, 1140 hm – 1. Platz AK, 2. Platz Damen Langdistanz gesamt

WarmUp-Marathon hört sich nicht nur gut an, ist es auch

Jetzt beginnen wieder die Wochenenden mit den halben Nächten. Der Fußtritt des Weckers früh am Morgen des Renntages, der mich aus dem Bett befördert in das vollgepackte Auto Richtung Startaufstellung des jeweiligen Marathons.

Der Erste in 2014, fast genau drei Monate nach Ende der Cross-Saison, fand in Hellental im Solling seinen Ursprung. Kaum die Autobahn verlassen, kämpften wir uns durch dichte Nebelschwaden über die Bundesstraße, um kurz vor Lönskrug der Sonne guten Morgen sagen zu können. Ach, wie schön! Das Wetter also super am Start und es blieb auch so. Drei Runden à 20 km waren auf der langen Runde zu fahren. Da hieß es erst mal auf der Rolle die Beine rund zu kriegen, denn das Rennen, und somit jede Runde, begann mit einem richtig fiesen langen und steilen Anstieg. In der folgenden Abfahrt und nach Auflösung des ersten Gewusels überholte mich jemand und ich hängte mich hinten dran.

Irgendwann drehte er sich um, nahm etwas raus und ich überholte und tat meine Pflicht und Schuldigkeit der Führung. So ging das abwechselnd und die erste Runde verflog im wahrsten Sinne des Wortes. Gesprochen haben wir kein Wort miteinander, aber die Zusammenarbeit klappte reibungslos und hat richtig Spaß gemacht. Ich freute mich auf die nächste Runde. Dumm war nur, dass er eingangs der Wiese so blöd dieses Loch erwischt hat, das er sich seine Gabel geschrottet hat. Da hörte ich dann auch seine Stimme!!! Schade, von da an war ich wieder Einzelkämpferin. Die zweite Runde war etwas einsamer und die Dritte noch mehr. Die meisten waren auf der Mitteldistanz unterwegs und von daher gab es nach hinten raus ein lichtes Fahrerfeld.

Aber es war ein schöner Auftakt. Wetter, Location und Orga vom Feinsten. Die Strecke war flüssig zu fahren mit dem einen oder anderen tollen Trail und unsere Platzierungen lassen ja auch keine Wünsche offen. Was will man mehr. Schön war es auch die wieder zu sehen, die man seltener trifft. So kann es weiter gehen. Mal sehen, was die Saison für uns bereit hält.

Peter: 60 km, 1140 hm – 1. Platz SenII (2:28:04)

Gelungene Generalprobe Hellental: Lönskrug Warm Up Marathon

Nach nebeliger Anfahrt ging es am Sonntag den 06.04. bei Sonnenschein und fast sommerlichen Temperaturen an den Start des ersten MTB-Marathons der Saison 2014.

Da am 13.04. mit Kellerwald die erste Langdistanz über 120 km mit 3000 hm ansteht sollte dies ein erster Form- und Materialcheck sein. Deshalb gab es das aus der Cross-Saison bewährte Muster. 2 std. vor dem Start da sein und 1 std. vor dem Start auf der Rolle warmfahren. Denn hier ging es direkt nach dem Start erst mal 100 hm steil bergauf. Etwas, was meine alten Knochen früher gar nicht mochten, aber seit der Cross-Saison zumindest tolerieren. So hoffte ich, dass das auch hier funktionierte, auch wenn der Anstieg fast so lang war wie eine komplette Crossrunde :-)

Pünktlich um 10 Uhr war Start und 10 sek. später ließ das Klickpedal keinen Kraftschluss zu. Nach der zweiten unsanften Sattellandung ging es dann aber und so konnte ich auch das Rennen aufnehmen. Erst mal vorkämpfen, denn logischerweise war ich jetzt doch deutlich weiter hinten als gewollt. Aber am „Gipfel“ des Startanstieges war ich schon fast wieder an denen dran, die meine Begleiter über die nächsten 40 -60 km werden sollten. Die nächsten 2-3 km brauchte ich noch, um richtig zur Gruppe aufschließen zu können. Aber dann lief es richtig gut. Der Plan für das Rennen war einfach. Die Anstiege an der derzeitigen Leistungsgrenze, auf den Abfahrten erholen und auf den geraden/flachen Streckenabschnitten im Marathontempo mit rollen. Der Plan funktionierte besser als gedacht auch wenn ich die Anstiege härter fahren musste als ich gehofft/gedacht hatte. Dank an Marc (von Rapiro-Racing) für die netten Sprintintervalle bergauf und Thomas Behrens für das gleichmäßigere Tempo.

So ging dann die erste und zweite Runde kurzweilig über eine nette Strecke mit ein paar schönen Trails und zügigen Anstiegen auf perfektem Boden zu Ende. Ab der dritten Runde waren Thomas und ich dann allein unterwegs da der Rest nur auf der Mitteldistanz mit 2 Runden unterwegs war. Leider kannte ich meine Platzierung im Rennen nicht, aber so oder so nach vorn war nix zu sehen und von hinten kam auch nix. Also etwas moderateres Tempo für die letzte Runde. Da konnte man sich doch auch noch ein wenig mit Smaltalk die verbleibende Rennzeit verkürzen. Dann ein letztes Mal den steilen Grasanstieg zur letzten Zwischenzeitnahme hinauf und über eine schöne wurzeldurchsetze Trailrunde ins Ziel. Dank Sportident Zeitnahme weiß man seine Platzierung ja eigentlich sofort, das Problem sind da eher die Augen. Denn ohne Brille ist das nicht mehr so mit lesen. 11 konnte ich ja noch entziffern aber für die 1 daneben hat es bestimmt noch mal 20 sek. gedauert. Der ERSTE Sieg in 2014 und der erste MTB Sieg seit 3 Jahren. DAS ist doch schon mal `ne Ansage.

Mit 2:28 h über die 61 km war ich deutlich schneller als erwartet. Mit Platz 11 Gesamt mehr als zufrieden. UND der Rückstand, mit 18 min. auf den Gesamtsieger, deutlich kleiner als in der letzten Saison. Vielleicht auch ein Verdienst der neuen MAXXIS Icon 3c Maxspeed Reifen die perfekt funktioniert haben. Hoffen wir mal das die Beine in Kellerwald wieder so gut sind.

 

13.04.2014 // SKS Bike-Marathon Kellerwald   

Fahrer: Sonja / Peter

Sonja: 80 km, 2000 hm – 2. Platz SeniorinnenIII (4:54:17)

Kellerwaldsches Teamtreffen mit den Prowellern

Ach, ist doch schön, so im Schoße der Prowell-Familie. Fast alle waren da und es hat richtig Spaß gemacht. Nach zweieinhalbstündiger Autofahrt sind Peter und ich gegen halb sieben morgens im Fahrerlager eingetrudelt. Ralph und Adriane waren schon am Abend vorher vom Kyffhäuser gekommen und hatten es sich bereits bequem gemacht. Erstmal ein Tässchen Kaffee, Startnummern holen und so nach und nach wurde die Bude voll. Teamkollegen gesellten sich zu uns. Eine neue Erfahrung. Teilweise mit Anhang, teilweise ohne. Die frischen frühmorgentlichen Temperaturen wichen so langsam der Sonne und als ich mich auf der Rolle warm fuhr, tropften bereits die ersten dicken Schweißperlen auf den Asphalt. Gemeinsam ging´s dann zur Startaufstellung, wie immer war um 9 Uhr Anpfiff. Peter und Matthias reihten sich gleich vorne ein, Ralph, Stefan, Julian und ich ein paar Reihen weiter hinten. Nach der Pacecar-Einführungsrunde wurde bei erneuter Startdurchfahrt das Rennen unter dem Jubel der zahlreichen Zuschauer freigegeben. Ich kam richtig gut weg und erstaunlicher Weise tat der erste Asphaltanstieg die Straße hoch bis ins Gelände diesmal gar nicht weh. Das lässt ja noch hoffen auf ein schönes Rennen. Sonst bei Start mit Anstieg, brennen mir die Beine direkt schon kurz mal lichterloh. Diesmal nicht so.

Ralph kam vorbei, setze sich wie ein Fels in der Brandung vor mein Vorderrad, und machte schon mal ein wenig den Weg frei. Eine ganze Weile fuhren wir mal mehr, mal weniger zusammen, bis er sich am zweiten langen Anstieg etwas absetzte und nicht mehr gesehen war. Dafür sah ich dann zum Ende der ersten Runde das Mädel, das mir später den ersten Platz streitig machte. Was ich da natürlich noch nicht ahnen konnte. Sie kam ran, überholte und setzte sich so pö a pö ab. Bis ungefähr eine Runde später. Im letzten Drittel des zweiten Durchgangs tauchte sie wieder vor meinen staubigen Augen auf, rot gekleidet, unschwer zu erkennen. Ich kam ran, überholte und kam nicht weg. Wir waren bereits am Anfang des letzten, einem alles noch vorhandene aus den Beinen ziehenden, Anstiegs, da verschärfte sie noch mal das Tempo. Danke, mir zu viel. Ich musste mich meinem desolaten Körper geschlagen geben und sie ziehen lassen. Schade, ich hatte mir doch schon auf dem Weg dahin eine Strategie für die letzte Abfahrt und dem Kurvengeschlängel im Zielbereich überlegt. Da hätte ich ihr gegenüber durchaus Vorteile gehabt. Aber erst mal muss ich schließlich über´n Berg. Als ich merkte, dass es keinen Sinn mehr macht, nahm ich etwas raus und kam mit zwei Minuten Rückstand als Zweite ins Ziel.

Schön, dass ich direkt von Stefan und den anderen in Empfang genommen wurde. Hat schon was, wenn man, desorientiert wie man nach so einem Rennen kurzzeitig eben ist, wieder in die richtige Richtung geschickt wird. Bildlich gesprochen natürlich.

Peter: 120 km, 3000 hm – 2. Platz SeniorenIII (6:00:23)

Kellerwald die Dritte

Eigentlich die vierte, aber bei der ersten Teilnahme vor 6 Jahren bin ich leider nicht über die 3 Runden gekommen. In den letzten beiden Jahren dagegen schon. Zum Ersten bei Schneeregen und Matsch über fast 7 Stunden beim letzten Mal bei tollem Frühlingswetter und fast 20 Grad in 6Stunden.

Diesmal sollte es schneller gehen. Voll motiviert nach dem tollen Ergebnis von Hellental hoffte ich, die Runde jeweils unter 2 Std. zu fahren. Das klappte nur bedingt, die erste in 1:55 lag ja noch im Plan, aber da musste ich schon einsehen, dass die Bäume heute nicht in den Himmel wachsen. Nach einen für meine Verhältnisse „BOMBEN“ Start über die komplette Straßeneinführungsrunde mit Sicht und Kontakt zur Spitze bog das Feld in den ersten Schotterweg ein. Nun ging es erst mal 15 min oder 450 hm bergauf. Beine liefen ganz gut und ich konnte mich in einer guten Gruppe etablieren. Auf der folgenden Abfahrt hat mich dann mein altes Leiden eingeholt. Tachiokardie, allerdings ohne es zu merken. So bin ich dann mit 30-35Bpm zu viel den Gegenanstieg hoch. Der hat dann ja auch noch mal 650 Meter Höhengewinn. Da wundert es mich nicht, das ich in der Folge langsamer wurde und am Ende der ersten Runde von der Gruppe mit meinem Teamkollegen Matthias Schmidt eingeholt wurde. Da hängte ich mich aber trotzdem dran, so gut es ging. Aber nach Rundendurchfahrt und Flaschenaufnahme hatten wir einen kleinen Rückstand auf die Gruppe. Matthias meinte „ los da fahren wir wieder ran“ aber nach 500 mtr musste ich einsehen, dass das heute nicht ging. Deshalb sagte ich nur: „ Fahr ran, das ist für mich zu schnell“. So fuhr ich dann die zweite Runde zu ende. Mal mit mal, ohne Begleiter, aber recht gleichmäßig. Dritte und LETZTE Runde, nach der Rundendurchfahrt kam ein, ich glaube, Holländer an mir vorbei, an den ich mich anhängen konnte. Das zog sehr gut und wir fuhren noch den einen und anderen Fahrer auf. Plötzlich am steilsten Stück des ersten Anstieges sah ich ein Prowell Trikot in der Ferne. So was zieht ja. Also mit den verbliebenen Kräften (und meinem Zugpferd) die Verfolgung aufgenommen. Da meine Abfahrtsleistung meiner Bergaufperformance heute mal deutlich über war, konnte ich in der Abfahrt zu Matthias aufschließen. Denn das war sein Trikot das ich gesehen hatte. Er hatte mit Krämpfen zu tun und so konnten wir leider nicht zusammen weiter. Trotzdem hat das natürlich noch mal einen Motivationsschub gegeben. Das ich mich mitlerweile von dieser blöden Herzgeschichte wieder halbwegs erholt hatte, wusste ich da natürlich noch nicht. Also weiter volle Kraft bergauf und auf den Geraden moderat und den Abfahrten sicher und etwas erholen. Begleiter gab es nun nicht mehr, höchsten optisch in weiter Ferne. :-)

Eine LETZTE Trailfahrt durchs Zielgelände und dann war es geschafft. Zum Glück, denn heute fühlten sich die Beine nach der Zieldurchfahrt etwas mehr als fertig an. Im Gegensatz zu letzter Woche. Da zeigt sich wieder, man ist keine 40zig mehr. Ich hoffte (war überzeugt), dass ich es unter den ersten 5 der SenIII geschafft hatte, aber das mit den Ergebnissen und der Einschätzung ist ja so eine Sache. Das der Werner Boucsin (EGF Brunstruh) vorne raus war hatte ich selber gesehen. Der war heute ÜBERHAUPT nicht von mir zu halten. Der in der Starterliste geführte Belgier Pascal de Kort (Sieger letztes Jahr) mir unbekannt und somit ein Fragezeichen. Als Sonja da die Ergebnisliste studiert hatte hiess es nur. „ Bleib mal zur Siegerehrung und lass Dich überraschen“. Das tat ich dann und wurde tatsächlich ZWEITER auf der Langdistanz bei den „Alten Säcken“ . Wie geil war das denn, das ließ auf jeden Fall die Vielzahl an Schmerzen der letzten 6 Stunden vergessen. Bei Rotkäppchensekt und Landbrot könnte ich dann ja mit der noch dazu gewonnenen SKS-Pumpe die Muskeln der Beine wieder ein bisschen aufpeppen.

Ein tolles Rennwochenende war es auch schon deshalb, weil nach dem langen „Winter“ und der Neugestaltung des Teams fast alle “PROWELL Germany“ Mitglieder in Kellerwald waren. So konnten wir uns gemeinsam über die guten Ergebnisse unsere Fahrer und Fahrerin auf der Kurz- Mittel- und Langstrecke freuen. Das nächste Treffen/Rennen dann bei genauso schönen Wetter und vor allem im NEUEN Teamoutfit.

 

03.05.2014 // ABUS Ruhrbike-Festival Wetter   

Fahrer: Sonja / Peter

Sonja: 32 km, 1200 hm – 1. Platz SeniorinnenII (2:11:14)

In der Kürze liegt die Würze

Nach zwei Jahren NRW-Abstinenz wollten wir mal wieder die Nutrixxion-Trophy rocken. In vergangenen Zeiten hatte ich auf der Mitteldistanz sowohl in den einzelnen Rennen und somit auch in der Gesamttrophy Podestplatzierungen feiern können. In diesem Jahr sollte es auf die kurzen Runden gehen. Meine Befürchtung die Kurzen sind die Langweiligen, hatte sich zum Glück nicht bestätigt. So ganz genau war mir der Streckenverlauf nicht mehr im Gehirn verankert. Der letzte Marathon in Wetter liegt etwas zurück und in dem Jahr hatten wir sage und schreibe 38° im Schatten. Da kann schon mal der ein oder andere Trail mental auf der Strecke bleiben. Brutale Anstiege, ganz viele Trails und flowige Downhills waren zwar noch präsent im Kopf, aber eben nicht mehr im Detail. Aber Wetter wäre nicht Wetter, wenn man die Jungs und Mädels über Asphalt schicken würde. Auch nicht auf der kurzen Runde. Danke, danke, danke!

Der Start war diesmal nicht am Hartkortberg sondern wenige Kilometer entfernt auf dem Sportplatz einer Schule. Geparkt hatten wir morgens am Eventgelände des Hartkortberges, im Mittelpunkt des Geschehens, wo später dann, wie immer, der Zieleinlauf und der nachfolgende Rummel statt fand. Da wir erst um 12 Uhr 30 Startaufstellung hatten, war noch reichlich Zeit für einen Plausch mit Matthias und Sabine vom Team. Gemeinsam wollten wir einen schönen Tag genießen. Peter, Matthias und ich auf dem Rad, Sabine unterstützend in der Pre- und Afterracephase. Hierfür meinen herzlichen Dank. Nach den üblichen Vorbereitungen rollten wir gegen halb eins zur Schule. Ein brüllend lauter Angus Young und eine riesen Menge sich warm fahrender Biker nahmen uns in Empfang. Gott sei es gepriesen und getrommelt, standen wir im ersten Startblock direkt mit den Lizenslern. Denn Trails, zumindenst am Anfang eines Rennens, können auch ein ganz klein wenig nachteilig sein. Nämlich dann, wenn alle auf einmal ins Nadelöhr wollen. Startschuss, halbe Runde Aschebahn über den Sportplatz und raus auf die Straße, kurz danach Anker werfen vor dem ersten Trail. Und da sich, was natürlich immer gern genommen wird, die Trails die Klinke in die Hand geben, setzte sich das Prozedere so in den ersten 45 Minuten in mehr oder minder langen Abständen immer wieder fort. Kurzweilig hatte ich da schon mal die Krawatte. Gerade im Fluss, verweigerte bei dem dichten Starterfeld immer irgendjemand – ggrrrrrhhh, ich würde doch die schicken Trails gerne laufen lassen. Aber auch das Problem löste sich irgendwann zum größten Teil von alleine und es ging voran. Nach den Regenfällen der letzten Tage hatte ich mit deutlich schlechteren Bodenverhältnissen gerechnet. Aber nicht nur die Dauertrails konnten sich sehen lassen, auch der Untergrund.

Alleine war man bei dem vollen Starterfeld und der Streckenführung nie. Auf den ganz wenigen kurzen Tretpassagen fand sich hier und da mal ein Windschatten und an den Anstiegen hatte ich guten Druck in den Beinen. Dann mal Lack mit Blick nach vorne und Unterstützung von Squeezy Energy Fruit Gums . Kurze Runde, veranschlagte Zeit gute zwei Stunden, das ist durchzutreten. Den letzten Anstieg wieder zum Hartkortberg hoch hatte ich wesentlich brutaler in Erinnerung. Aber der Laktatpegel in meinen Beinen ließ noch Wünsche offen und ruck zuck war ich oben und das Ziel in Sicht. Der Sprecher übersah mich wohl bei Zielbogendurchquerung und sagte mich nicht an. Ergo hatte ich keinen blassen Dunst um meine Platzierung. Aus dem Alter der letzten Altersklasse bei den Mädels bin ich inzwischen raus gewachsen und werde in der Liga der 40jährigen gewertet, was aber insofern ok ist, als das das Starterfeld dementsprechend größer ist. So stellten wir dann auch in der SeniorinnenII-Klasse mit 14 Frauen den größten Damenblock. Ja, und als ich mit Sabine noch so da stand und mich aus dem Tiefflug erholte, kam Christina Baganz ins Ziel und wurde als zweite bei den SeniorinnenII angekündigt. Oh – viel Feind, viel Ehr – der Erste ist meiner, wenn der Zweite ihrer ist. Über diesen ersten Platz freue ich mich besonders. Bei, für meine Verhältnisse, soviel Konkurrenz hatte ich nicht wirklich damit gerechnet. Das sind dann immer die Siege, an die man sich besonders erinnert.

Wetter war mal wieder eine Reise wert. Wir hatten herrlichen Sonnenschein den ganzen Tag, die Organisation war vom allerfeinsten und mit Sabine und Matthias haben wir einen schönen Tag bei einem lecken Essen im Herzen von Wetter beim Italiener ausklingen lassen. Manchmal ist das Leben doch einfach kaum zu toppen.

Peter: 55 km, 1800 hm – 5. Platz SenIII (2:59:17)

Standortbestimmung ABUS-Ruhrbikemarathon

Für die diesjährige Nutrixxon-NRW-Marathon-Trophy sollte es eine Standortbestimmung werden. So fuhren wir am Samstag morgen durch strahlenden Sonnenschein aber nur 8° Außentemperatur Richtung Wetter/ Ruhr. Da sich auch Matthias kurzfristig zum Start in Wetter entschieden hatte, freuten wir uns auf einen sonnigen Renntag auf anspruchsvollem Kurs in netter (Team) –Gesellschaft. Außerdem war es mal wieder eine Gelegenheit, alte Bekannte aus unseren vergangenen Jahren in der NRW-Marathon-Trophy wieder zu treffen.

So waren wir auch früh am Zielort dem Hartkortberg in stylischer Burgkulisse angekommen denn Platz ist dort oben knapp und der Start diesmal unten in der Stadt. Die Pre-Startphase im Teamkollegenkreis ist immer schön, denn so lässt sich die Nervosität besser bekämpfen und die Zeit vergeht im Flug. So ging`s dann nach dem üblichen Aufwärmprozedere pünktlich Richtung Start. 300 MTBler die auf einem Sportplatz in die Runde fahren. Was ein geiler Anblick. Wir reihten uns ein und trafen viele Bekannte und man tauschte noch „alters und sportbedingte“ Krankenepisoden der letzten Zeit aus . :-)

Dann ging`s los. Enge Startphase mit dem einen oder anderen Stau bedingt durch ein großes Starterfeld und diverse Engstellen. Das Hinterrad von Uwe Rotermund (späterer Sieger 30km AK Sen3) im Blick. Die Strecke ist immer wieder geil. Viele flowige Trails und steile knackige Up/- Downhills die man so mitten im Ruhrpott nicht vermuten würde. Eine XC Strecke im Marathonformat. Nach 10- 12 km hatte sich das Feld doch schon etwas aufgefächert und ich einen kleinen Abstand zu Uwe herausfahren können. Da ich mich am Ende eine Gruppe mit gutem Tempo befand dachte ich, alles easy das läuft schon. LEIDER dann urplötzlich wieder diese völlig unnötige überflüssige Herzscheiße. :-( Also erst mal Tempo und vor allem Belastung runter. Die muss wieder weg. Das hatte zur Folge, dass ich meine Gruppe ziehen lassen musste und Besuch von hinten bekam. Die Gruppe mit Uwe. Ok, der fährt kurz. Also den Rest der Runde mit ihm zusammen mal er mal ich vorn bis zum letzten Anstieg (für ihn) vorm Ziel. (Nochmal Glückwunsch zum Sieg Uwe.) Da ließ ich Ihn etwas ziehen, denn ich hatte ja noch 20 km und 500 hm zu bewältigen. Also 180 ° Kehre und über die Enduro Strecke wieder runter vom Hartkortberg und Schleife fahren. Schöne und flowig zu fahrende Trails und mehrere knackige Uphills waren noch zu meistern. Leider war ich zu dem Zeitpunkt allein unterwegs und das ist immer schlecht für die Rennpace. So zur Hälfte der Schleife kam dann der Lactatexpress in Persona Markus Ocklenburg, an den ich mich dann anhängen konnte. Der hatte noch einen guten Tritt drauf und zog mich erst optisch und dann dicht an seinem Hinterrad. Dadurch kamen wir einer Gruppe näher als wir uns dem Zielanstieg (diesmal auch für uns ) näherten. Der „ Lakatatexpress“ machte seinem Namen Ehre und setzte zum Schlussspurt an. Den konnte ich leider nicht mehr mitgehen und verlor den Anschluss. Wie sich nachher rausstellte damit auch zum zuerst Dritten und nach Ergebnisskorrektur zum vierten Platz meiner Klasse, denn der fuhr in dieser Gruppe, die ich nicht mehr einholen konnte. :-( Im Ziel wurde ich dann von Sabine und Matthias, unseren Teamkollegen, nett empfangen und hörte von Sonjas Sieg in Ihrer Klasse. Also schon mal Grund zur Freude. Über meine Platzierung war ich mir unsicher, doch dachte /hoffte noch, dass es fürs Podest gereicht haben könnte. Leider nicht wie sich dann lt. vorläufigem Ergebnis herausstellte. Heute waren VIER besser als ich. Auch wenn es zum dritten Platz knapp war. ABER knapp ist immer noch reichlich. In die eine wie die andere Richtung. :-)

Nächste Woche ist ein neues Rennen der Nutrixxion-Trophy in Saalhausen. Neues Rennen, neue Chance und an der Startlinie haben noch alle die gleiche Zeit . So long . Fazit : DAS ist zwar nicht das erhoffte Ergebnis, aber manchmal muss man das mitnehmen was übrig bleibt. In diesem Fall einen nur knappen Rückstand und damit wenig Punkteabstand in der Nutrixxion-Serienwertung.

Schön war es auf jeden Fall. Ein toller Renntag bei bestem Wetter, mit Sonja, Sabine und Matthias und dem Abschuss bildete ein SUPER Abendessen beim Italiener in Wetter mit viel Gesprächsstoff. Da freut man sich doch auf das nächste Zusammentreffen beim Schinderhannes in Emmelshausen Mitte Mai. !!!

 

10.05.2014 // Shark Attack Bike Festival Saalhausen   

Fahrer: Sonja / Peter

Sonja: 40 km, 1200 hm – 4. Platz SeniorinnenII (2:32:19)

200 Meter Fun

Es war nass, kalt und ungemütlich. Trotz bester Orga und vielen netten Leuten kam ich an diesem Wochenende nicht wirklich in Marathonstimmung. Auf der Rolle und in der Startaufstellung ging es eigentlich noch ganz gut aber dann kamen die schier endlosen Schotterpisten, bisweilen senkrecht nach oben. Nach neutralisiertem Start durch die Stadt hatte ich einen brauchbaren Zug mit dem Lindwurm der Fahrer den Schotter hoch. Das war auch soweit alles ok, aber sooo laaangweilig. Kilometer um Kilometer rollten wir gefühlt unendlich lange und nur hoch. Natürlich kam auch irgendwann mal eine Abfahrt aber Schotter, nichts interessantes. Dann ein Minitrail auf dem ich gleich mal einige überholte, die vor- und nachher wieder an mir vorbei sind, und wieder Schotterpisten. Dann einsetzender Regen auf Schotterpisten. Zwischendurch nahm ich kurz mal eine Bodenprobe beim scharfen Abbiegen in einen Waldweganstieg. Erzwungen durch einen anderen Fahrer. Nach eineinhalb Stunden musste ich mich motivieren mit Druck weiter zu treten.

Ganz zum Schluss – endlich – die langersehnten Trails. Ein paar Schleifen kreuz und quer. Mittlerweile Schlammschlacht pur, hatten wir es dann auch tricky. Mein Highlight des Tages war ein Teil des letzten Trails. Vom (Schotter)Weg scharf und steil links ab am Hang lang. Sehen konnte ich nicht mehr besonders viel. Meine Brille, Schlamm bespritzt, nahm mir ein Großteil klare Sicht und so schlitterte ich noch verhältnismäßig kontrolliert an den Schiebenden den Downhill runter. Das war lustig. Von da aus gings direkt auf den flowigen Zieltrail und an dessen Ende die Wiese runter bis ins Ziel. Vom Tritt her kam ich eigentlich recht gut voran. Aber diese Tretpisten sind einfach nicht mein Fall, da fehlt mir auch mittlerweile ein wenig der Punch gegenüber den SeniorinnenII. Auf den Abfahrten komm ich immer wieder ran oder auch vorbei, aber auf die Länge der Anstiege gesehen, keine Chance. Aber auch wenn es diesmal für einen Podestplatz nicht gereicht hat, bin ich platzierungstechnisch durchaus zufrieden.

Peter: 60 km, 1750 hm - 3. Platz SeniorenIII (3:03:14)

2. Lauf NRW Nutrixxion-Trophy

Nach den sommerlichen Bedingungen in Wetter war für den zweiten Lauf der Nutrixxion-Trophy in Saalhausen eher Herbstwetter angesagt. 10-13° mit leichtem Regen war vorhergesagt. So waren wir froh, dass wir auf der Anfahrt und bis zum Start von diesem „erfrischenden“ Medium verschont blieben.

Nach kurzem umherirren den richtigen Startblock der 900 Starter zu finden, ging´s es dann auch los. Aufgrund der etwas bedenklichen Herzarythmien, hatte ich mich entschlossen etwas ruhiger zu starten. ;) Aber wenn dann einer der Hauptmitkonkurrenten um die Podiumsplätze direkt vor einem fährt kommt denn doch der Rennfahrer durch. So ging es dann mit 40kmh durch die Stadt (so was nennen die dann „NEUTRALISIERT) und in den Startanstieg zum entzerren des Feldes. Auch gut geeignet die Gesichtszüge zum entgleisen zu bringen. Aber nach der Hälfte des Anstieges musste ich dann Tom Schnabel/Flying Legs ziehen lassen. Der ist zur Zeit einfach zu stark.

Nun begann also mein eigenes Rennen . Gleichmäßiges Tempo, denn meine Erinnerungen an Saalhausen liegen schon drei Jahre zurück und sind von steilen und steilsten Rampen im zweiten Rennteil geprägt, sollte hier und heute eine bessere Platzierung als Wetter ermöglichen. Nach dem ersten Drittel der Strecke ging´s dann einmal durch Saalhausen und dann in die erwähnten Anstiege, die langsam nasser wurden und die Abfahrten rutschiger. DENN der Regen hatte eingesetzt. Gott sei Dank Mittelstrecke und in 1,5 Std. ist es geschafft. (Waren dann aber doch noch zwei ;) aber meine Zurückhaltung zu Beginn machte sich jetzt bezahlt und so konnte ich mich flüssigen Gruppen mit Zug nach vorn anschließen und mitfahren. Nachdem sich die Strecke von der Kurzdistanz getrennt hatte kamen auch diverse Trails die aber durch das Wetter der letzten Zeit und den aktuellen Regen doch ein gewisses Unwohlsein verursachten. DOCH wieder Erwarten waren die MAXXIS Ikon der wahre Burner auf den nassen Wurzeln und Steinen. Sehr gut kontrollierbar vermittelten sie auch unter diesen Bedingungen ein SUPER Feedback. Auch dadurch hielt mein Zug nach vorn (anstatt noch wie in Wetter zu dieser Rennzeit nach hinten) an . Die Wege wurden tiefer und ich fühlte mich die letzte halbe Stunde doch stark an die Besidy des letzten Jahres erinnert. Plötzlich spuckte mich dann die rutschige Trailabfahrt auf die Wiese vor Start und Ziel und ich war echt froh das nun gleich Schluss ist. DENN mein Spaß an solchen Bedingungen hat doch arg gelitten. Um nicht zu sagen DAS BRAUCH ICH NICHT MEHR.

Schön war, das ich es sozusagen pünktlich zu Sonja`s Siegerehrung geschafft habe. Das ist ja eher selten der Fall. Auch wenn es diesmal „NUR“ für Sie zum vierten Platz in einem starken und großen Seniorinnen II Feld reichte. Nach einer knappen Stunde, nach trockenen warmen Klamotten und einem kürzeren Ausfahren auf der Rolle hatte ich dann auch endlich mein Ergebnis. So konnte ich mich dann auf die erste Podiumsplatzierung im Nutrixxion Cup freuen. Fazit: Ich darf am Anfang des Rennens nur bedingt mitgehen und muss frühzeitig MEINE mögliche Pace fahren. Dann hab ich ab Rennmitte noch Beine die zur Attacke nach vorn fähig sind. Ich bin halt mehr Turbodiesel als Rennpferd. ;)

 

18.05.2014 // Schinderhannes Marathon Emmelshausen   

Fahrer: Sonja / Peter

Sonja: 68 km, 1600 hm – 16. Platz Damen gesamt (4:14:32)

Fun pur bis zum Abwinken

Matthias ist schuld!!!! so ist das, wenn die Teamkollegen zum Spielen in den Vorgarten einladen. Dann kommt Spaß auf, nicht zu viel versprochen. Der legendäre Schinderhannes, diesmal in der Jubiläumsausgabe zum 10. Mal ausgetragen, empfing nicht nur die Fahrer im Ziel, sondern auch alle Besucher mit einem gut gekühlten Gläschen Sekt. Für die Besucher entspannt, für die Marathonisti hart erkämpft. Soviel zum Ende des Rennens. Am Anfang stand die Anreise zum nahegelegenen Campingplatz, auf dem Peter und ich uns einen Wohni mieteten, um unser müdes Haupt zu betten.

Samstagnachmittag trafen wir uns mit den anderen Prowellern zum Schnack, Startnummern abholen und Lage checken auf dem Eventgelände in Emmelshausen. Die Sonne brannte, die Stimmung war locker und entspannt sowohl bei uns als auch von Seiten der Veranstalter. Selbstgebackene Snacks wurden gereicht – schon mal so zum probieren, gibt es auch morgen an der Verpflegung. Was ein lecker Service. Und das war nur der Anfang. Ein paar Stunden später machten wir uns wieder auf zum Campingplatz, die letzten Vorbereitungen treffen, um dann am nächsten Morgen pünktlich wieder versammelt zu sein. Den Parkplatz, den wir gestern schon auserkoren hatten, durften wir trotz bereits erfolgter Absperrung noch anfahren und hatten den super mega Logenplatz vie sa vie dem Eventgelände und nur 5 Meter vom Startbogen entfernt.

Peter, Matthias und Stefan wollten auf die lange Runde und starteten eine Stunde vor mir. Ich hatte mich wieder für die Mittelstrecke eingecheckt. Lenny, Matthias´ Sohn, nahm die Funstrecke eine weitere Stunde später unter die Stollen. Sabine, Lisa und Celina verwöhnten uns mit Support vor, während und nach dem Rennen. Besten Dank Mädels. Ihr wisst ja gar nicht wie gut das tut.

Während Peter sich mit den anderen in die Startaufstellung trollte, hatte ich, bereits auf der Rolle schwitzend, den Platz in der ersten Reihe. Geil! Alles im Blick, konnte ich sogar noch das ein oder andere (verwackelte) Bild vom Start machen. Und dank Einführungsrunde und weiterer Start-Durchfahrt hatte ich noch länger was vom Livemodus. Als es Zeit war die letzten Vorbereitungen zu treffen, gesellte sich ein überaus wissbegieriger kleiner Junge zu mir mit einem schier unerschöpflichen Fragenkatalog. Den musste ich bei Zeiten abwürgen, meine Startzeit nahte. Schon etwas spät dran, sah ich Leute soweit das Auge reicht. Kurz entschlossen stellte ich mich gleich mal vorne an, direkt unter´m Startbogen zu den Großen in die erste Reihe. Keiner was gesagt, keiner gemosert, kann so bleiben. Da wird man gleich ein wenig größer und wichtiger. Aber ich hab mich nicht blamiert. Mein Start war ein super Start und ich hielt mich weit vorne. Das war gut so. Denn schon bald wurde das Feld von der breiten Startgeraden auf schmalere Gefilde geleitet. Ein Gedrängel konnte ich so schon mal vermeiden. Und es lief gut, sehr gut. Einführungsrunde, über die Wiese der 1000 Flüche (nur im Nassen, wir hatten trocken) wieder durch Start und von da an eigentlich nur noch das breite Grinsen im Gesicht. Ein Trail folgte dem anderen. Wiesen, Wurzeln, hoch und runter. Technisch mehr, technisch weniger, abwechslungsreich, kurzweilig und immer in Gesellschaft mit passendem Zug. Spaß pur auf bestem Boden (im Nassen möchte ich das auch gar nicht wissen). Ich ließ dann mal laufen, freute mich des Lebens und weckte die Kampfeslust in mir denn ich hatte seit einiger Zeit Begleitung von einem Mädel. Keine kam wirklich von der anderen los, was zu diesem Zeitpunkt eher von Vorteil war. Wir hatten schließlich erst die Hälfte rum, der Zielsprint kann noch warten. Bei Kilometer 40 in der Verpflegungszone standen unsere guten Geister, Sabine, Lisa und Celina mit den vorbereiteten Flaschen zum tauschen. Das ging im Vorbeifliegen, Anne Gassner (MTB Rhein Bergen e. V.) hielt kurz an der Verpflegung um aufzutanken. Vorteil für mich – noch. Einige Kilometer weiter: erst fiel mein GPS (damit war ich das erste Mal unterwegs. Abends vorher hatte ich mich im Schnelldurchlauf noch mit dem „alten“ O-Synce von Peter vertraut gemacht, weil meine Uhr am Tag vorher den Geist aufgegeben hatte, und ich wusste so schnell und im Rennstress nicht wie ich das Ding wieder ans Laufen bring) und damit meine Kilometerangabe aus, dann kam der große Unbekannte mit dem Hammer und Anne an mir vorbei. Vielleicht lag es daran, dass das Wetter an diesem Wochenende gerade mal wieder im Eiltempo von Eiszeit auf Erderwärmung umschlug, vielleicht steckte mir auch noch der ein oder andere Höhenmeter aus Saalhausen in den Knochen - keine Ahnung. Auf alle Fälle bin ich fast vom Rad gefallen. Verschleierter Blick, entgleiten der Gesichtszüge, plötzliche Muskelatrophie. Ehrlich, ich dachte nun ist vorbei mit lustig. Also erst mal ´nen Gang runter und, obwohl mir nichts ferner war, essen und ´ne Pulle Squeezy. Geschätzte Kilometer bis ins Ziel ca. 18 bis 20. Herzlichen Dank! Plötzlich eine Stimme von hinten, ich hörte meinen Namen – Halluzinationen??!?? Neeeiiin – der Matthias. Fragt mich: alles gut? Ich: hab ´nen Hänger aber sonst alles gut (die eine Antwort etwas untertrieben, die andere dafür übertrieben). Nur nicht den Kollegen mit Negativem belasten. Mich stetig langsam vorwärts schleppend, informierte ich mich bei einem Vorbeifahrenden nach dem aktuellen Kilometerstand und musste feststellen, dass ich noch 15 davon vor mir hatte. Zu diesem Zeitpunkt war mein Gehirn aber schon wieder ein wenig besser versorgt und ich zuversichtlich, es bis ins Ziel zu schaffen.

Am nächsten Anstieg holte ich dann wieder zu dem Triathleten mit dem schicken Tatoo (Triathlonsymbole) an der Wade auf, der in der Anfangsphase des Rennens schon einige Kilometer in meinem Dunstkreis fuhr und sich dann absetzte. Ein ablenkendes Gespräch im unteren Teil des Anstiegs und siehe da, ich konnte ihn problemlos im Verlauf des Anstiegs hinter mir lassen. Das gibt bannig Moral wenn man so platt ist. Kurz darauf wieder eine vertraute Stimme hinter mir: Sonja, nicht schlapp machen, das schaffst du! Ach, es ist doch immer wieder schön die aufmunternden Worte des Liebsten zu hören, derweil man den nächsten knackigen Wiesenanstieg raufschleicht. Danke Peter. Und dann sah ich sie. Anne saß am Wegesrand und schraubte ihre Pedale wieder fest. Das das nicht lange dauert war schon klar. Sie kam zurecht, ich nutzte die Gelegenheit so gut es noch ging und fuhr erst mal wieder an ihr vorbei. Der letzte Anstieg: Senkrecht, rutschig, schiebend. Oben angekommen und wieder im Sattel, machten zwei Mädels Stimmung für die Fahrer mit den aufmunternden Zurufen, sich nur noch zwei Kilometer schinden zu müssen. Dann ist´s geschafft. Diese zwei Kilometer waren gefühlte zehn. Keine technische Piste mehr, dafür die ganze Zeit leicht bergan. Ich hab gedacht ich heul` gleich. Schlichtweg k.o.. Mein Körper wollte unverzüglich vom Rad. Aber Anne war noch nicht wieder vorbei gekommen, das hielt mich aufrecht. Die allerletzte kleine Kuppe schubste mich auf die Straße, Anne aber auch. Sie sah mich, ich sie hinter mir aber nicht. Bis wir wieder in die Zielwiese der 1000 Flüche einbogen und sie an mir vorbei schoss. 15 Sekunden fehlten für die Ehre, als Erste von uns beiden ins Ziel zu fahren. Aber 15 Sekunden gegen 28 Jahre jünger, damit kann ich leben. Mehr als die Ehre dieses super tolle Rennen geschafft zu haben, gab es diesmal für mich nicht zu holen. Die Damen, und das, finde ich, ist der einzige Wermutstropfen beim Schinderhannes, waren die Damen. Ohne jegliche Altersunterscheidung. Ausgerechnet hatte ich mir deshalb auch nichts. Als Trainings- und Spaßrennen im Kalender deklariert, wollte ich einfach einen schönen Tag mit den anderen genießen. Aber man ist ja trotzdem irgendwie getrieben. Ganz ganz mutig hatte ich insgeheim mit einem Top Ten Platz geliebäugelt. Diesen sauber verfehlt und trotz Einbruch ein Rennen genossen, das mir noch lange in Erinnerung bleiben wird.

Wieder hergestellt nach einer heißen Wellnessdusche im obergeilen Duschtruck direkt am Platz und Penne Bolognese all you can eat vom Spitzenkoch, ließen wir den Nachmittag gemeinsam unter blauem Himmel auf grüner Wiese ausklingen, derweil zwischendurch immer wieder Obst und Getränke (auch Sekt, von dem ich mich fern hielt) gereicht wurden.

Peter: 101 km, 2500 hm – 5. Platz SeniorenIII (5:02:08)

Zwei mal Trainingsrennen

Am 18.05. ging es dann in den Hunsrück , Matthias hatte zum 10. Schinderhannes geladen. So wollten wir MTB Rennneuland für uns erkunden. Nach recht kurzer Anreise am Samstag morgen bezogen wir unseren Mietwohnwagen auf einem nahe gelegenen Campingplatz und machten uns auf ins Gelände für eine kurze Vorbelastung.

Dabei musste ich zwei Dinge feststellen. Die Beine waren gar nicht gut und diverse Abschnitte im Wald scheinbar dauernass. Ansonsten bestes Rennwetter und eine sehr schöne Landschaft. Hilft bestimmt. Später ging es dann noch zum Team Treffen und Startunterlagen holen nach Emmelshausen. Ist doch immer wieder schön die doch weit verstreuten TeamBros zu treffen.

So ging es dann Sonntag morgen früh in Richtung Startort, denn so ein Start um 08:30 hat doch was. Bleibt der Nachmittag länger zum freuen oder über das Rennen zu philosophieren. Also das übliche Pre-Race abarbeiten und in die Startaufstellung rollen. Es ist schon toll wenn man direkt vor dem Start noch so toll von der Rennnervosität abgelenkt wird. Danke an Sabine, Lenny, Celina und Lisa.

UUUUUND los. Startrunde durch die Stadtparkausläufer und die Wiese der 1000 Flüche im Start Ziel Bereich. Bis hierher alles noch recht gut, aber das Tempo war doch etwas zu hoch für mich, was die Herren Kollegen der vorderen Reihen anschlugen. So musste ich dann kurz nachdem wir in die Wiese der 1000 Flüche und einem Trail eingebogen waren, die Gruppe vor mir (inkl. Matthias) ziehen lassen. Auch wenn ich gewusst hätte das da auch der spätere Zweite und Dritte der SenIII mitfuhren, hätte mir das heute nix genützt. Höchstens schlechte Laune gemacht. DAS wäre auf dieser mega geilen Runde, über alles was das MTB Rennfahrerherz bergauf sowie bergab begehrt, richtig schade gewesen. So fuhr ich mit öfters mal wechselnden Begleitern aber leider dauerhaft etwas „gebremsten“ Beinen durch eine Pandora der MTB Trails. Nach 2/3 der Strecke taucht dann ein PROWELL Trikot auf. SONJA. Nach kurzem Wortwechsel im Vorbeifahren ging es dann kurze Zeit später an den Verpflegungspunkt wo ich dann auf das Beste von Bine und Lisa perfekt versorgt wurde. ALLERBESTEN Dank für den tollen Support. Das ist immer eine zusätzliche Motivation und nützt einem immer ein tolles Rennen zu fahren. An dieser Verpflegung gabelte ich dann auch noch mal den späteren Dritten auf. Wusste ich zwar nicht, aber der fuhr wieder ein gutes Tempo, dem ich so gerade folgen konnte. So fuhr ich dann bis zur nächsten Streckenzusammenführung mit, wo ich leider im Gewühl der hinteren 62km Fahrer sein Hinterrad verlor. Aber spätestens am Zielanstieg hätte ich Ihn ziehen lassen müssen. So zog ich kurz allein meine Bahn durch die Wälder des „Schinderhannes“, bis nach und nach einige Fahrer wieder auftauchten, die ich im Laufe des Rennens hatte ziehen lassen müssen. GEHT also doch , dachte ich und hielt das Tempo so hoch es noch ging. Denn das Rennen neigte sich dem Ende . Als dann das 5km Schild auftauchte wurden die letzten Reserven mobilisiert damit nicht noch ungebetene Gäste von hinten auftauchen konnte. Das klappte auch und so ging es dann allein ein letztes mal über die Wiese der 1000 Flüche als ich den nach der Verpflegung verloren Dritten vom Platz rollen sah. Also doch noch wieder gut rangerollt. :-)

Im Ziel nahmen mich dann Bine und Matthias, der 3min vor mir angekommen war nett im Empfang . Ergebnisse gab es nicht und so ging es erst mal zum ausrollen. Aber letztlich war es ein fünfter Platz in der AK mit einer Zeit die letztes Jahr fürs Podest gereicht hätte. Aber trotzdem Zielvorgabe mehr als erreicht nach den Rennen in Wetter und Saalhausen. So verbrachten wir noch einen schönen Restnachmittag im Biergarten bis die anderen leider wieder in Richtung Heimat abreisen mussten, denn am nächsten Tag stand wieder Alltag und Broterwerb auf dem Plan und nicht das Rocken von allerfeinsten Trails im Hunsrück des Schinderhannes.

 

25.05.2014 // Schäferwerkmarathon Dassel   

Fahrer: Sonja / Peter

Sonja: 28 km, 600 hm – 1. Platz AK und 1. Platz Damen gesamt (1:53:13)

Für eigentlich erst gar nicht fahren wollen, war das ein überaus erfolgreicher Tag. Nach dem Schinderhannes und meinem desolaten geschundenen Körper, hatte ich mir, so war mein Plan, durchaus erst mal eine Pause verdient. Peter wollte ich alleine nach Dassel schicken und mir meine Form auf dem Sofa holen. Nach einer ausgeprägten Arbeitswoche mit 150% mehr Stundenanteil als normal, kam ich nicht nur nicht zum Training, sondern hatte auch gleich die passende Ausrede zum Ausruhen.

Der Nachteil des Nichttrainierens ist somit nicht von der Hand zu weisen. Eben (wieder) ausgeruht zu sein. Was zur Folge hat, dass man wieder anfängt mit den Hufen zu scharren. Also Sofa adè? Auch das Wetter zum Wochenende sollte durchaus brauchbar werden. Na ja, mal gucken, auf die kleine Runde vielleicht??!!?? Über die ortsansässige Bodenbeschaffenheit in Dassel hatte ich bis dahin noch nichts gehört und machte mir auch keine Gedanken darüber. Bis Peter mich dann zu meiner Reifenwahl befragte. Aber da hatten wir uns schon angemeldet!!! Tja, mitgehangen – mitgefangen. So schlimm wird es schon nicht sein und die Meinung anderer ist sowie immer unterschiedlich. Bleibt also mein geliebter MAXXIS Aspen drauf. Ich komm klar. Aber was soll ich sagen, diesmal war die Meinung anderer irgendwie gleich – nämlich Schlammparcours par excellence. Konnte man als Aussage durchaus so stehen lassen! Das allerdings, merkte ich natürlich erst mitten im Geschehen, is´ klar. Scheisse, ein Schlammreifen vorne hätte so seine Vorteile gehabt. Also Augen zu und durch. Wozu, bitte schön, ist das ganze propriozepthorische Training denn gut, wenn nicht hier und jetzt.

Nach einem guten Start kam der erste Anstieg und meine schweren Beine. Wieso habe ich jetzt schwere Beine? Klar, weil ich die ganze Woche nichts getan habe. Egal, zwei Runden, das geht schon. Auch der erste Anstieg ist irgendwann vorbei und dann kam die Abfahrt und der Matsch. Volle Konzentration, die Beine waren vergessen. Nasser Wurzeltrail, Schotterauffahrt und der gggaaannnzzzeeee hintere Teil, also kiloooometerlang, eine einzige riesengroße Schlammsuhle. Ein ganzer Wald Wildschweinparadies. In der ersten Runde dachte ich noch, gut das es nur zwei sind. In der zweiten Runde musste ich zwar keine Dritte mehr haben, aber die Matsche fing an Spaß zu machen. Der Mensch ist halt ein Gewohnheitstier. Und das Schlammbad, das mir dann noch zuteil wurde, hat auch gar nicht weh getan. Ehrlich, so schlimm war´s nicht. Ich wieder auf´s Rad, angetreten aber mit dem Hinsetzen klappte das dann nicht wie gewohnt. Stand doch der Sattel quer zur Fahrtrichtung. War mir gar nicht aufgefallen. Aber frau hat ja ´nen Schlüssel auf Tasche. Also fix den Makel behoben und wieder ins Schlammgetümmel gestürzt, um den Gleichgewichtssinn noch ein wenig zu schulen. Motorisch mittlerweile an die Bodenverhältnisse angepasst, ließ ich den letzten Trail ein weiteres Mal unter den MAXXIS-Stollen dahin sausen. Dann die bemerkenswert trockene aber böse holprige Wiese im Wiegetritt ein letztes Mal abgerockt (die hat mir irre Spaß gemacht) und flugs war ich wieder auf dem Sportplatz, den Zielbogen im Visier.

So im Einrollen des Stadions sagte der Sprecher meine Startnummer und meinen Namen an und es folgte eine Bemerkung, die bei mir zuerst kurz sacken musste. „Und die Gesamtsiegerin der Frauen auf der kurzen Runde“??? Mhhmmm, der meint bestimmt in meiner AK, schoss es mir durch den Kopf. Was mich natürlich auch freute. Umso mehr Jubel regte sich in mir, dass er meinte, was er sagte. Wie geil ist das denn? Erste in der Kategorie. Auch wenn das Starterfeld nicht überschwänglich groß war, hat mich das doch noch mal richtig glücklich gemacht. Dieser Platz fehlte mir bisher auch noch. Und damit gerechnet, ob hier oder anderswo, hätte ich niemals. Hat sich doch gelohnt, den Göttergatten nicht alleine auf die Piste zu schicken. Außerdem hätte ich dann noch seinen Ersten live verpasst, unverzeihlich!

Peter: 56 km, 1200 hm – 1. Platz SeniorenII (2:55:56)

Dassel Trainingsrennen die zweite

Nach dem mit dem Schinderhannes die direkte Vorbereitung für den Malevile Cup in Tschechien begonnen hatte, galt es nun Schlüsse zu ziehen. Einer davon war, sofern brauchbares Wetter vorausgesetzt, die nächste Rennsimulation in Dassel bei einem Rennen zur Challenge 4MTB zu fahren. Denn mit meiner Startphase in Emmelshausen war ich nicht so wirklich zufrieden. Entweder es war halt „nicht“ mein Tag, oder aber die Startphase war zu hart bzw. zu ungleichmäßig gefahren. Denn ich hatte nach hinten raus weniger „Körner“ zu Verfügung als erwartet. Das galt es zu Testen.

Samstagabend auf Facebock : Uwe Rotermunds Frage: „ Braucht es in Dassel Schlammreifen?“ schreckte mich doch etwas auf. Denn in OS war den ganzen Tag schönstes Wetter. Die Antworten beruhigten auch nicht gerade. Von „hat hier mächtig geschüttet“ bis „letzte Woche richtig was von oben“ war alles dabei. Also anstatt ins Bett zu gehen wurden um 22:00 Uhr erst mal die Schutzbleche ins Auto gebracht und angebaut. Dto. „Schlammreifen“ Marke MAXXIS Beaver. Hinten blieb es beim geplanten Aspen. Dazu später mehr.

Also Sonntagmorgen um 6 Uhr gen Solling/Weserbergland 8:15 vor Ort Startunterlagen geholt. Letzte Meinungen der Ansässigen zum Thema wie schlammig ist es? Ja, vielleicht ein bisschen bis heftig. Soviel zu dem Thema. Als wenn man in Frankreich nach dem Weg fragt ;) 3 Leute, drei Meinungen. Also Beaver drauf, ist ein Trainingsrennen. Außerdem hatte ich am Abend noch gehört das Lutz Fahr mit Marco, unserem Teammate, auch da sein würden :-( Zur Erinnerung; der Lutz Fahr, der mich in Seiffen vom Podest fern gehalten hatte. Langstreckenfahrer erster Güte und leider in meiner AK. Egal.

Startaufstellung: Eigentlich müsste ich noch mal wo hin . Noch 6 min. bis Startzeit. Also reicht. Kaum halb über die Absperrung „.. kann es eigentlich los gehen“ Grrr dann eben nicht. Nächster O-Ton „ aber vor 10 geht´s nicht los“ grrrrrr. Also jetzt auch nicht mehr.

Uuuuuuuuuund los. Einmal um die Tartanbahn und raus ins Feld. Ich bin ja nicht sooo oft 500 m nach dem Start noch unter den ersten 10, heute schon aber das hatte sich dann am Ende des asphaltierten Feldweges, der uns in Richtung Wald und Hügel brachte, erledigt. Lutz und Marco beide noch dicht vor mir, aber da wollte ich heute nicht mit. Die flimmernden Zahlen meiner Herz und Wattwerte sprachen dagegen. Ich wollte heute mal ohne Herzrasen rennen fahren. So ging es dann innerhalb der veranschlagten Bereiche den ersten Hügel rauf und kurz wieder runter. Da sah ich dann erst mal Lutz kurzen Bodenkontakt nehmen. Mega schmierige Kurve. Hab ich vielleicht doch den richtigen Reifen drauf? Meine Kurvenfahrt fühlte sich gut an im Schlamm. So ging die Runde dann dahin, die Wirtschaftswege waren nass und der Schlamm spritzte schön durch die Luft und mir nur ab und zu vom Vordermann ins Gesicht. Den Rest hielt mein geliebtes Schutzblech mir vom Gesicht. Übrigens ein Wort zum Rennen fahren: Im Leben nicht wäre ich die Runde freiwillig, also OHNE Rennen gefahren oder hätte mir Spaß gemacht. Um für so eine Schlammschlacht Spaß zu empfinden muss ich wirklich im Rennmodus laufen. Die, die dort waren werden wissen was ich meine. UND das dann VIER mal zu machen, spricht eigentlich nicht für übermäßige Intelligenz. Vor allem, wenn man bedenkt das die Radpflege nachher genauso lange dauert wie das Rennen. :-)

Denn nach ca. 3o min. ging es eigentlich nur noch bergab oder flach zurück zum Ziel. Aber halt über und durch alle Spielarten von feuchtem, nassen und flüssigem Erdreich. ABER was soll ich sagen, die MAXXIS Reifenkombo war der Burner. Nachdem ich freie Fahrt hatte, konnte ich extrem zügig diese „Wege“ befahren. Der Spaßfaktor nahm beträchtlich zu, obwohl die geraden Durchfahrten durch den Schlamm extrem an der Beinperformance nagten. Oder um mit Jochen Hansch ( Rapiro) zu sprechen . „… in den Schlammpassagen bist du abgegangen wie die Sau. Da konnte ich nicht dranbleiben. „. So ging dann auch die dritte Runde rum und Sonja erzählte auf meiner letzten Durchfahrt durch Stadion, das Sie gewonnen hätte. Klasse. Würde ich auch gern dachte ich, aber da war leider der Lutz davor.

Trotzdem, letzte Runde, also jetzt alles was geht bzw. noch in den Beinen steckt, kontrolliert in Vortrieb umwandeln. So komm ich dann an den Anfang der ersten Schlammpassage und welches Trikot taucht auf? Der Lutz Fahr . Entschuldigung, aber der eierte durch den Sulz und ich brauchte nur noch mal so wie die letzten drei Mal da durch und war an ihm vorbei. Was jetzt kam ist ja wohl klar. Vollgas voraus. Einzelzeitfahren bergab. Denn nun musste ich erst mal Strecke zwischen ihn und mich bringen, damit er auf den einfacheren Abschnitten zum Schluss der Runde nicht noch mal attackieren konnte. Ab und zu ein kontrollierender Blick zurück, natürlich nur in Kurven . Aber da war keiner, dafür hab ich noch diverse Fahrer ein– und überholt. Gefühlt war das meine schnellste Runde aber die Auswertung sagt war wie die anderen, 4 x 44 min., also mussten die Anderen langsamer geworden sein. Auch gut, besser.

Kurz vor der letzten Einfahrt ins Stadion taucht noch ein Fahrer des Veranstaltenden Vereins des DMBC Solling hinter mir auf und kam näher. NE, nun überholt mich keiner mehr, also noch mal Tempo angezogen und im Vollsprint über die Zeitmessschleife. Die 3 m Vorsprung reichten. Man weiß ja nicht welche Altersklasse der Verfolger hat. Ob ich nun Erster war oder was auch immer war mir zwar nicht egal, aber vor Lutz ins Ziel gekommen zu sein freute mich doch schon riesig. Auch wenn der am Vortag schon ein Rennen über 80km gefahren war. Wo er übrigens zweiter wurde.

Nun ging es erst mal zu Sonjas Siegerehrung, nicht nur gewonnen, sondern GESAMTSIEGERIN über die 2 Runden Distanz. Die erste Überhaupt. SUPER. Dann ausfahren und inzwischen wusste ich auch, das das überholen von Lutz den Sieg gebracht hatte. Doppelt freu.

Toller Tag, tolles Rennen (wieso solche Schlammrennen Klasse, sind verstehen dann auch nur Rennbazillus Infizierte), Klasse Veranstaltung überhaupt. Fazit: Obwohl die Beine nicht Top waren, hat mich die Zurückhaltung am Anfang zum Ende hin deutlich nach vorne gebracht. Gut die Reifen haben ihren Part mehr als Klasse gemacht, aber fahren wollen muss man das dann trotzdem noch selbst.

PS: Nicht zu vergessen die Kontrolle und Feinjustage der Sitzposition Samstag Nachmittag mit Sonja. Denn das was wir dort noch getunt haben, hat sich anscheinend auch noch positiv bemerkbar gemacht. Wir sprechen hier von 2-5mm!!!! Veränderung. Aber manchmal sind es die kleinen Dinge die dann große Wirkung zeigen.

 

21.06.2014 // Malevil   

Fahrer: Sonja / Peter

Sonja: 65 km, 2000 hm – 5. Platz, W40 (4:35:12)

Trailfeuerwerk auf Marathondistanz

Musste ich Peter im letzten Jahr alleine in die weite Welt nach Tschechien reisen lassen, hatte ich jetzt auch das Vergnügen diese super geile Ranch in Malevil kennen zu lernen. Aufgrund der etwas unbeständigen Wetterprognosen buchten wir kurzfristig noch ein Zimmer und ließen das Zelt zu hause. Eine gute Entscheidung wie sich herausstellte. Zum einen weil das zur Ranch gehörende Hotel ein Hotel der etwas anderen Art ist und wir es so was von urgemütlich hatten, zum anderen weil es teilweise doch recht frisch war und am Freitag streckenweise auch noch nass. Die Schafskälte hatte an diesem Wochenende Einzug gehalten.

Freitagmorgen auf halber Strecke nach CZ trafen wir uns mit Lisa, Stefan, Adriane und Ralph zum Kaffee auf der Raststätte und fuhren dann gemeinsam weiter nach Malevil. Gleich vom ersten Moment an fühlte ich mich wohl auf der Ranch. Tolle Atmosphäre, ungezwungen und das Ambiente war mehr als nach meinem Geschmack. Schon in der Lobby standen uralte Schultische und Bänke, dekoriert mit ebenso alten Schulranzen, in der anderen Ecke ein Haufen alter Nähmaschinen, dazwischen der Billardtisch, Pflanzen, alte Transistorradios wie früher bei den Großeltern im Wohnzimmerschrank. In der nächsten Ecke eine üppige Ledercouchgarnitur wie auf den Ranchen(?) in afrikanischen Filmen üblich. Da ist der Name „Ranch“ tatsächlich Programm. Nachdem wir an der Rezeption freundlich empfangen wurden, Schlüssel und Zimmernummer hatten, gingen wir ein paar Schritte über die überdachte Veranda ins nächste Gebäude. Hier empfing uns gleich mal das erste „Zimmer“. Saugeil – direkt in der Diele stand ein Bett, hübsch bezogen mit Decke und allem, daneben der Nachttisch, Lampe, Wecker. Vor dem Bett ein kleiner Teppich mit Koffer und Pinkelpott. Die Treppe hoch kamen wir in die „normalen“ Zimmer. Pikobello, im Kolonialstil, gemütlich und eher wie man ein Schlafzimmer zu hause gestalten würde und nicht wie ein unpersönliches Hotelzimmer. Der Raum, wo man essen, trinken, sitzen konnte, normal Restaurant genannt, war auch hier anders als sonst üblich. Ich kann das gar nicht alles in Worte fassen. Unzählige alte Gebrauchsgegenstände als Deko, eine Wand nur mit Fotos wie man sie um die Jahrhundertwende gemacht hat usw. usw. Alles mit ganz viel Liebe zum Detail. Das muss man sich einfach live ansehen. Wenn man bedenkt, dass die Ranch ein Golfressort mit gehobenem Standard und top Außenanlage ist würde man nicht auf die Idee kommen, dass dort ein MTB-Event statt findet. In Deutschland undenkbar. Da hätten doch alle Angst um den mit der Nagelschere geschnittenen Rasen. Hier gibt es auf der Ranch einen Zoo und dort laufen sogar die Pfaue frei rum. Aber bevor ich noch mehr ins Schwärmen komme, nun mal zum Rennen, denn das war genau so gut und bestens Organisiert.

Freitagnachmittag: Wir hatten uns soweit eingerichtet und machten uns fertig für eine kurze Vorbelastung. Hinter der ersten Kuppe kam eine dunkle Wolkenfront auf uns zu. Scheiße, eben schien doch noch die Sonne. Ich kehrt marsch zurück zum Hotel. Hatte keinen Bock auf nass, wurde aber nicht mehr ganz verschont. Peter fuhr noch ein Stück weiter. Egal, dann fällt das Einrollern eben diesmal etwas kürzer aus. Ich muss jetzt nicht besonders erwähnen, das es danach und auch am Renntag trocken blieb. Was ich sehr zu schätzen wusste, nicht zuletzt wegen der großzügigen Trails.

Nach der warmen Dusche und mittlerweile wieder angenehm sonnig, bereiteten wir unsere Bikes vor. Weil Lisa und Adriane am Renntag den Support für uns machen wollten aber alle außer Peter sich nicht auskannten, fuhren Stefan, Peter, die beiden Mädels und ich am frühen Abend noch nach Oybin. Lage checken. In Oybin, 10 Autominuten von der Ranch entfernt und ca. Halbzeit für die Langdistanz im Rennen, ist eine Feedzone und dort sollten Lisa und Adriane sich bereit halten. Für mich war es etwas blöd, weil mein Start auf der Mitteldistanz ganze zwei Stunden später war als der der Männer. Dazu kommt noch mein langsamerer Schnitt, und Oybin ist für mich schon Anfang des letzten Viertels im Rennens. Aber auch dafür fanden wir eine Lösung. Damit die Mädels nicht drei Stunden auf mich warten mussten, suchten wir eine strategisch günstige Stelle vor der Feedzone aus und dort platzierten sie meine Flasche. Passte alles perfekt. Vielen Dank an diese Stelle. Zurück im Hotel saßen wir noch eine Weile zusammen und begaben uns dann in die Horizontale.

Samstagmorgen: Peter musste ja früh raus, ich hatte dafür umso mehr Zeit. Da der Start ein paar Kilometer entfernt von der Ranch (die liegt etwas außerhalb) im nächsten Ort ist, entließ ich die Männer bereits am Hotel ins Renngeschehen und sparte es mir, mit zum Start zu fahren. Danach war ich einsam:( Hhhmm!? Gut, erst mal Frühstück, danach Sachen bereitlegen, Rad noch mal kontrollieren, immer noch Zeit. Noch ein wenig Ausruh´n. Plötzlich ging das Licht aus. Na ja, Stromausfall kann schon mal passieren. Aber Wasser gab es auch keins mehr. Egal, ich war ready to start und trollte mich Richtung Rennsemmel. Den Weg zum Startpunkt kannte ich nur von Peters Beschreibung, aber ich war in Gesellschaft einiger anderer 65iger. Wir waren die Letzten an diesem Tag. Die lange UND die kurze Strecke waren bereits eine bzw. zwei Stunden vor uns gestartet.

11 Uhr 30 Anpfiff: Ich stand recht weit vorne, kam gut weg, der Renntag konnte los gehen. Das Starterfeld der 65 km Runde war groß und ich war im gesamten Rennen zu keiner Zeit alleine auf der Strecke, was natürlich absolut schön ist. Schon bald fand sich eine Gruppe von Männern und einer Frau in meiner AK. Wir blieben eine Weile auf Augenhöhe, passierten einige Wiesen und die ersten Trails rauf und runter. An einem der technischen Anstiege konnte ich mich von meiner Konkurrentin etwas absetzten und sah sie auch lange Zeit nicht mehr wieder. Also genoss ich die Strecke mit vielen tollen und langen Trails. Sehr abwechslungsreich und kurzweilig und mit engagierten Streckenposten, die Straßenquerungen sicherten und die Richtung an unübersichtlichen Streckenabschnitten für ein flüssiges Fahren frühzeitig anzeigten. Gegen Ende der ersten Hälfte kam ein längerer Schotteranstieg. Soweit alles gut. Aber kurz danach merkte ich, dass mein Energielevel wieder nachließ. Shit! Nicht nochmal das Gleiche wie beim Schinderhannes. Aber so schlimm war es bei weitem nicht. Ich nahm zwangsläufig etwas raus und versorgte mich schnell mit Reiskuchen und Squeezy um die Batterien zu füllen. Es half aber nichts dagegen, dass Ludmilla wieder ran kam und mir so nach und nach weg fuhr. Im Kopf rumorte es. Werd´ ich etwa zu alt für diese Schinderei? Und überhaupt, das ist jetzt das letzte lange Rennen, die anderen werden umgenannt auf kurz! Immer diese Quälerei!!?? Ich fahr zukünftig nur noch zum Spaß (als ob ich das nicht immer täte!). Kaum gedacht da kam er schon, der Spaß. Der etwas zähere Mittelteil war plötzlich vergessen. Trailalarm war wieder angesagt. Steintrails rocken, yepp. Über ich weiß nicht wie viele Kilometer immer wieder längere und bisweilen gut ausgesetzte Steintrails erfreuten meine Sinne. Vergessen war all die Pein. Das war das absolute Highlight für mich in diesem Rennen. Umso mehr, da ich eigentlich nicht so sehr auf so verblockte Steinabfahrten stehe, aber die rollten wie am Schnürchen. Absoluter Fahrspaß pur! Da konnte mich der letzte brutal steile Anstieg auch nicht mehr ärgern. Auch wenn das ein oder andere Stück noch geschoben werden musste – wie von allen in meinem Dunstkreis. Dann die letzten Woops, die Anfahrt über die Wiese der Ranch am Rande des Golfergrüns ins Ziel wo Peter bereits auf mich wartete. Die Zielverpflegung war Gulaschsuppe und Bier! Also richtiges Bier! Nicht etwa Bleifrei oder so. Andere Länder, andere Sitten halt. Aber es gab auch Pasta ;)

Nachdem wir uns alle wieder hübsch gemacht hatten, saßen wir noch lange draußen, verfolgten die Siegerehrung und ließen dann den Abend bei einem schönen Essen im Hotel ausklingen. Sonntag: Am Morgen räumten wir unser Zimmer und widmeten uns dann mit den anderen zusammen noch einem seeehhrrr ausgiebigen und erstklassigen Brunch im Hotel.

Die anderen vier Mädels und Jungs machten sich danach auf den Weg nach Hause. Peter und ich hatten noch ein paar Tage Urlaub eingeplant und fuhren wieder rüber so gerade eben auf die deutsche Seite in die Zittauer Berge. Nahe des Feldbergs machten wir noch Station im Sportpark Rabenberg mit ansässigem Trailpark. Sehr zu empfehlen. Top Unterkünfte, Camping gibt es auch, wer will mit Verpflegung und, das Wichtigste, anspruchsvolle Trails bis die Socken qualmen und der Arzt kommt. Und das ohne Verzögerung direkt vom Bett auf die Piste.

Inzwischen haben wir auch mein Rennen analysiert. Obwohl ich mit dem 5. Platz bestens zufrieden bin, zumal wenn Damen wie Regina Marunde am Start sind, kann ich diese, seit einiger Zeit auftretenden, mal mehr mal weniger starken Einbrüche zur Mitte eines längeren Rennens nicht so ohne weiteres akzeptieren. Peter, der sich schon lange mit Trainings- und Wettkampflehre befasst, war mir da sehr hilfreich und hat das Problem wahrscheinlich erkannt. Also werde ich das nächste lange Rennen doch noch lang sein lassen. Nicht zuletzt weil ich neugierig bin, und versuchen Peters Analyse in die Tat umzusetzen.

 

Peter: 100 km, 2800 hm – 8. Platz SeniorenIII (5:07:12)

Malevil 2014

Da waren wir also wieder auf dem Golfplatz. In 2013 zwar mit einem guten Ergebnis aber irgendwie nur halb fit, sollte es diesmal im großen Kreis des PROWELL Germany Teams eine bessere Leistung werden. Die Wetterprognosen versprachen trockene Bedingungen während aber wichtiger vor allem in der Zeit davor. Denn letztes Jahr war ja gerade „Sintflut mit Überschwemmung“ angesagt gewesen. So ging es dann Freitag um 6 Uhr gen Osten. Auf dem langen Weg gen Osten trafen wir uns dann mit Stefan, Lisa, Ralph und Adriane, und den Rest der Strecke fuhren wir dann Konvoi.

Leider war die Wetterprognose besser als die Live Version. Kälte mit heftigen Schauern waren unsere Begleiter bis zur tschechischen Grenze. ABER diesmal hatten Sonja und ich uns kurzfristig für das Hotel auf der Ranch entschieden und so sahen wir zumindest einem trockenen und warmen Zimmer entgegen. Auf der Ranch eingecheckt und bei Sonne für eine kurze Vorbelastung angezogen und gerade unterwegs verdunkelte sich der Himmel zusehends und öffnete seine Schleusen. Also Programm kürzen und wieder zurück. Der Rest des Tages war dann natürlich trocken. Is klar! Also Räder vorbereitet. Ich entschied mich auf Grund der guten Erfahrungen und Wissen um die Streckenteile für die Sichere MAXXIS Beaver Variante vorn. Samstag morgen dann das übliche Aufwärmen auf der Rolle, trotz 4 km zum Start aber never change a winning Team. ;) . Pünktlich um 8:30 ging es dann auf die 100 km Strecke die einmal im Halbkreis um die Malevil Ranch mit Abstecher durchs Zittauer Gebirge führt.

Der Start lief ganz ok und ich hatte bald das Hinterrad von Joachim Rathbauer erreicht. Mein Mitkonkurrent aus der MME des Letzten Jahres. Ja der, hinter dem ich mit 4min Rückstand vierter der MME wurde. Tja, und dann kam wieder das, was mich dieses Jahr in den Anfängen des Rennes immer einbremst. Tachyocardie. Also die erst mal weg bekommen. 5min später geschafft und wieder freie Fahrt voraus. Kurz danach kam wieder Joachim in Sicht. Doch der hatte anscheinend irgendein Problem, denn er wurde langsamer als ich ran kam und ihn passierte. Pech für Ihn, Motivation durchs überholen für mich :) . Weiter gings auf der echt geilen Strecke, die einem bergauf wie bergab einiges abverlangte. Die Trails bergab sind schon sehr hohes Level, auch wenn man schon vieles gefahren ist. Aber im Sauerland oder den heimischen Regionen suchen sie in dieser Vielfalt und Menge ihres gleichen.

Nach der Hälfte der Strecke kamen dann die Silhouetten unseres Serviceteams in Sicht. Hier noch mal besten Dank für den Klasse Support an Lisa und Adriane. Denn OHNE so einem Service ist man immer dem Angebot des Veranstalters ausgeliefert. Ab Serviceteam ging es dann durch das Zittauer Gebirge, wobei der Ausdruck Gebirge in Angesicht der Steigungen und deren Länge durchaus berechtigt ist. Die Steigungsprozente und der Untergrund machten sich doch heftig an den Energiereserven zu schaffen und die immer „geileren“ Abfahrten ließen wenig Raum für Erholung. Aber die Trainingsplanung auf dieses Rennen hin schien sich auszuzahlen. Ich konnte die geplante Pace/Leistung gut halten und sammelte nach und nach noch diverse Fahrer ein und konnte mich in Richtung nächste Gruppe nach vorn auch distanzieren. Als dann das „10km to Finsh“ Schild kam wurden die letzten Reserven mobilisiert, denn jetzt musste nicht mehr „gespart“ werden. Der letzte „neu“ eingebaute Hügel vor dem Ziel hatte es dann auch noch in sich. Da war ich doch froh, dass noch „ein, zwei“ Körner übrig waren und ich eine gute Übersetzung gewählt hatte. Jetzt hieß es nur noch die letzten „GRÜNS“ zu passieren und so konnte ich doch deutlich schneller als letztes Jahr den Zielbogen passieren. Mit einem gesamt 133. Platz und Ak 8. zwar etwas weiter hinten platziert als letztes Jahr aber aus Rennsicht gesehen, ein besseres Rennen als letztes Jahr gefahren. Das „after Race „ war dann dieses Jahr mit Sonja ( SUPER 5. auf 65km), Lisa, Adriane, Stefan und Ralph der gelungene Ausklang des Renntages, der am nächsten morgen mit einem MEGA Brunch im Hotel seinen krönenden Abschluss fand.

Ein super Rennwochenende mit Freunden, was will man mehr vom MTB Sport. Nun geht’s ins Erzgebirge in den Trailpark Rabenberg, die Trails rocken und für das nächste Rennen zur Nutrixxion Trophy vorbereiten.

 

06.07.2014 // Erndtebrück   

Fahrer: Peter

Peter: 69 km, 1480 hm – 2. Platz SeniorenIII (2:46:04)

Nachdem uns ein übereifriger Autofahrer den Start in Neheim vermasselt hatte, ging es am 06.07. zum Rothaarsteig nach Erndtebrück. Nach dem es in den Tagen zuvor mehr oder weniger dauergeregnet hatte erwartete ich ein eher feuchtes Vergnügen. Ich, denn Sonja war mit Schleudertrauma immer noch OUT of Race Modus :-(

Der Hinweg war schon mal trocken und die Sonne kam raus, so stieg die Vorfreude auf ein schönes MTB Rennen. Das übliche Prozedere war zügig abgearbeitet durch den persönlichen Support durch Sonja vor, während und nach dem Rennen. So ging es dann frühzeitig in die Startaufstellung. Gleich neben meinen Widersacher Tom Schnabel, den Gesamtführenden bei den SenIII im Nutrixxion Cup. Pünktlich 10:30 Uhr fiel der Startschuss und 5sec später erlag die Kette eines Mitstarters dem Antritt und es kam zum kapitalen Sturz, aus dem ich mich aber glücklicherweise gut raushalten konnte. Das war so ziemlich das einzige aufregende dieses Rennens, denn der Rest ist schnell erzählt.

Die nächsten 60 min konnte ich mich in der Gruppe um Tom Schnabel halten, aber dann musste ich sie ziehen lassen. Denn der Rennkurs war eine reine Schotter- und Waldbodenautobahn und diese Art von Strecke und die damit verbundenen rennradartigen Bedingungen sind leider nicht so die meinen :-(

Ich also kurz allein weiter, bis dann erst ein Fahrer aus der Gruppe, der mit Reifenverlust kurz den Anschluss verloren hatte, wieder aufschloss. In seinem Schlepptau noch ein weiterer. Also zu dritt ging es dann Richtung Rundendurchfahrt mit super Support von Sonja und mit neuem Elan in die Schlussrunde, die dann nur noch 30km zählte. Irgendwann schloss dann noch Sascha Barholz von den „ Edelhelfern“ auf. Als der dann nach vorn enteilen wollte, schloss ich mich ihm an und so ging es zügig Richtung Ziel. Leider war auch die zweite Runde nicht attraktiver vom Streckenlayout als die ERSTE. Als ich dann in einem „singeltrail“ ähnlichem Fahrweg einen kleinen Vorsprung rausrollte, beschloss ich auf den letzten Kilometern nochmals zu attackieren denn im Ziel wird ja nach Zeitrückstand für die Trophy abgerechnet.

So kam ich dann allein an der Schützenhalle in Erndtebrück an, wo mich Sonja in Empfang nahm und wieder perfekt mit Afterrace-Getränk in KALT und allem nötigen versorgte, während ich noch kurz mit den schon im Ziel gelandeten Bekannten das Rennen Revue passieren ließ. Wenn schon keine so DOLLE Strecke war es wenigsten ein schöner Tag OHNE Stress, Stürze oder Defekte mit tollem Wetter und vielen netten Leuten. Der Pokal mit der leckeren RENNBIERWURST war dann der krönende Abschluss.

 

20.07.2014 // Bilstein MTB-Marathon Großalmerode   

Fahrer: Sonja / Peter

Sonja: 86 km, 2000 hm – 1. Platz SeniorinnenII (5:07:14)

Die Rechnung ist aufgegangen

Nachdem uns, wie jedes Jahr um diese Zeit, der Wecker mal wieder früh um vier aus dem Bett gebrüllt hat, machten wir uns knapp eine Stunde später auf in Richtung Hesseländle nach Großalmerode. Endlich wieder Rennen fahren. Die letzten beiden NRW-Cup Läufe musste ich schweren Herzens ausfallen lassen, weil ich nach dem Autounfall noch nicht wieder fit war. So 100%ig fit war ich zwar immer noch nicht, aber wer schon wieder arbeiten gehen kann, kann auch wieder Rennen fahren. Außerdem war ich heiß auf die lange Distanz. Und da wir Runden hatten, gab es für mich noch die Option auszusteigen sollte es noch nicht so lange gehen. Aber es ging.

Meine Strategie für Bilstein war zum einen mein Versorgungsverhalten vor und während des Rennens, nach Peters Auswertung meiner letzten beiden langen und mit mehr oder minder starkem Einbruch absolvierten Rennen, zu ändern und entsprechend umzusetzen und zum anderen eine gleichmäßige Performance hinzulegen und die fünf Stunden zum wieder Formaufbau zu nutzen. Ich hatte richtig Lust auf Lange und war, etwas überraschend, sogar ein bisschen nervös ob das alles so passt wie ich es beschlossen hatte. Die Platzierung war mir eher zweitrangig und mangels Masse auch ein bisschen geschenkt. Aber wer nicht sät, der kann nicht ernten.

In Großalmerode ist es immer schön. Der ganze Ort war wieder involviert und die Gastfreundlichkeit hat seit dem letzten Jahr keineswegs gelitten. Sogar unseren Parkplatz direkt am Geschehen konnten wir wieder einnehmen. Startnummern holen, Kaffee, Brötchen, Kuchen inklusive. Transponder vergessen, wieder zurück war ja nicht weit, danach das übliche Vorbereitungsprozedere und pünktlich um neun der Startschuss. Nach der neutralisierten Einführungsrunde durch den Ort meldete sich der erste Laktatüberschuss direkt nach der Freigabe auf die ersten 350 Höhenmeter. Ich bemühte mich um Gleichmäßigkeit, ließ die anderen mal fahren und war mir sicher, am Ende des ersten Anstiegs die rote Laterne zu haben. Was ich aber auf gar keinen Fall hatte, war Hunger. Ich futterte was das Zeug hielt, strategisch vorgeplant und sorgsam abgestimmt mit der Flüssigkeitszufuhr. Und nachdem ich den ersten Höhenrausch bestens verdaut hatte, konnten auch schon die ersten tollen Trails gerockt werden. Bilstein macht Spaß. Ist kurzweilig und abwechslungsreich und es finden sich auf der 43 km Runde zahlreiche flowige Trails. Aber auch tückische Schotterabfahrten, dessen Bekanntschaft Peter schmerzhaft machen musste. Bei Rundendurchfahrt wusste ich noch nichts von Peters Bodenprobe und über das etwas trübe Wasser (vom Wunden reinigen) im Eimer in dem wir unsere Flaschen kühl hielten, wunderte ich mich zwar etwas, machte mir aber nicht wirklich Gedanken. Ich konzentrierte mich weiterhin auf meine Rennstrategie, nahm die zweite und für mich letzte Runde unter die MAXXIS-Stollen und freute mich des Lebens, dass ich bis zum Ende des Rennens keinerlei Einbruch zu verzeichnen hatte. Peter sei dank. Ich habe auch keinen Moment daran gezweifelt, vielen Dank dafür das macht Laune.

Nach meiner Siegerehrung saß ich dann so da und habe auf meinen Göttergatten gewartet der sich, nach meiner Zeitrechnung, alsbald ankündigen sollte. Tat er aber nicht, war allerdings nicht so weit überfällig, dass ich mir schon Gedanken machen musste. Als er angerollt kam war ich dennoch gut zufrieden, zumindest für den Moment. Ich saß rechts vom Ziel, links war die Tapete runter. Was ich dann mit Zeitverzögerung durch den Sucher der Kamera gesehen habe. Vor Schreck habe ich die Fotos statt gespeichert leider gelöscht. Nur eins ist übrig geblieben. Denn eh ich mich versah, war er schon bei den Sanis und ich packte Räder und Klamotten zusammen und fuhr wenig später ins 13 Kilometer entfernte Krankenhaus hinterher. Seine Siegerehrung musste er leider ausfallen lassen und im Vorbeifahren hörte ich noch den Veranstalter sagen: „der erste Platz der SeniorenIII ist noch im Krankenhaus“. What a day!

Peter: 129 Kilometer, 3000 Höhenmeter – 1. Platz SeniorenIII (6:08:14)

Bilstein oder „ach ja wir sind ja keine Fußballer“:-)

Es sollte ein schönes langes Trainingsrennen vor der Renn-/Sommerpause werden. Training ja , sogar Top aber schön? Na Danke.

Aber vom Anfang an erzählt. Sonntag 04:00 Uhr normale Aufstehzeit für MTB Marathonfahrer :-) Frühstück für unterwegs gekocht. Auf ins hessische Großalmerode zum MTB Marathon um den Bilstein. 07:15Uhr Startnummern und kostenloses Frühstück abholen (wird dann nachher genossen) Bekannte treffen und das übliche Pre-Startprozedere mit Warmfahren auf Rolle und diesmal auf Grund der erwarteten Temperaturen die „eingefrorenen Flaschen“ in einem Wassereimer mit Schwamm an günstiger Stelle platziert. Ab in die Startaufstellung. ÜBERschaubar. Transalp und Sommerferien und 24Std am Ring hatten das Starterfeld doch klein bleiben lassen, im Gegensatz zu den letzten Jahren. Einführungsrunde durch die Stadt, dann auf Richtung OBEN. Die Bilstein Runde hat DREI Anstiege, die in Länge und Steilheit von Anstieg zu Anstieg länger und steiler werden. So sammelte sich gleich am ersten Anstieg eine schöne Gruppe für mich und vor allem für meinen angestrebten Leistungsbereich. Dabei auch Werner Bouscin (EGF Brunstruh Sieger Kellerwald) und so fühlte ich mich auch deshalb zügig, denn in Kellerwald hatte ich keine Chance an den Anstiegen mit ihm mitzugehen. 2/3 Anstieg vorbei und ich musste feststellen, das ich diesmal anscheinend die besseren Beine hatte, denn Werner musste reißen lassen. So ging es dann zügig zur ersten Kuppe über die ersten schönen flowigen Singletrails Richtung zweiter Anstieg zum „Vielarmigen Wegweiser“ die Erste. Heute das erste Mal in drei Jahren richtig trocken! Sonst geht es zur Zwischenzeitnahme und erster Verpflegung immer einen ekelig zu fahrenden Matschtrail bergauf mit anschließender kurzer Schlammdurchfahrt. Beine Top . Rad rollt super und die Hitze noch erträglich, erste Flasche leer. Na ja egal ist ja schon Halbzeit erste Runde. Abfahrt. Vom letzten Jahr wusste ich noch, das dann irgendwann scharfe Schotterkurven kommen, erst 180° dann 90° und IRGENDWANN eine die sich zuzieht. JA JA.

DIE war dann der Spaßkiller. Etwas zu optimistisch drauf zu und dann auch noch die Traute verloren, mit dem gewählten Tempo einzulenken. GANZ GANZ schlechte Idee das mit dem Bremsen. Denn plötzlich klappte das Vorderrad ein und ich bremste mit KNIE HÜFTE und ELLENBOGEN Im Schotter die körpereigene Geschwindigkeit beim Rutschen ab. Als ich dann nach 2 bis 3 Meter das Tempo auf null reduziert hatte, konnte ich die Bescherung fast in Augenschein nehmen. Wade Knie - geht so. Hüfte: Hose noch fast heile aber der Ellenbogen tropfte wie ein Kieslaster, leider in ROT. Nachfrage meines Begleiters „ Alles OK?“ Konnte ich nur mit „Na ja geht wohl“ beantworten. Also erst mal weiter, denn Rad sah gut aus. Beim losfahren LENKER schief. Scheiße. Garmin? Wo ist der Garmin? Nicht zu sehen. Lenker gerade drehen und erst mal weiter. Suchen kann ich dann in der zweiten und dritten Runde ja noch mal!!!. Nachdem ich dann die nächsten Schotterkehren und Abfahrten hinter mich gebracht hatte kamen dann der Werner und zwei weitere Fahrer heran. Also erst mal kurz das geschehene ausgetauscht und dann mit denen mitgefahren. Denn nun war ich OHNE Tacho OHNE Wattanzeige aber vor allem OHNE jegliche Zeitangabe unterwegs. Also wird heute FREEstyle nach RPE gefahren. Gebraucht hätte ich das nicht. Vor allem war es um den Garmin schade, denn nach OHLSBERG 2011 wäre das der zweite teure Tacho der bei einem Sturz abhanden kommt :-(

Also an Werner geheftet, bzw. mit ihm die erste Runde absolviert , denn der letzte ,steilste und längste Anstieg fehlte ja noch. Bei der Rundendurchfahrt dann die Weiterfahrt und nochmalige Garminsuche beschlossen. „KALTE Flaschen“ aufgefasst und mit dem Schwamm erst mal im wahrsten Sinn des Wortes Blut und Schweiß abgewaschen . Sogar meine Gruppe mit Werner und den beiden anderen konnte ich wieder ohne Probleme erreichen. Auf ein neues zur ersten Kuppe den klasse Trails und dem nächsten Anstieg zur Zwischenzeit/Verpflegungsstelle in Angriff genommen. UND da kam dann von einem von hinten auffahrenden Fahrer „ Man O Man alles gut bei Dir?“ Klar geht schon. Da lacht er „ ach ja wir sind ja keine Fußballer „ und lacht. Das war doch mal ein Kompliment. Chapeau. Nun war ich mit Werner allein, denn die anderen wollten oder konnten unserem Tempo nicht folgen, und in den Singeltrails war ich heute doch recht „flott“, meinte Werner der mir dort nicht so ganz folgen wollte. :-) Immerhin was erfreuliches . Sturzkurve :-( anhalten, nochmal suchen. NIX und nochmal NIX. Dann Egal wieder hinter Werner hinterher, aber ganz einholen konnte ich ihn bis zur nächsten Rundendurchfahrt nicht mehr, denn er fuhr nun ins Ziel und ich musste ja noch eine. Aber optisch konnte ich mich noch öfters gut an ihm orientieren, so konnte ich die Pace gut aufrechterhalten. LETZTE Runde . WIE geil richtig kalte Flaschen bei 30° sind weiß man nur wenn man es erleben darf. Ein letztes mal die DREI Anstiege mit den dazugehörigen Abfahrtstrails und den Schotterabfahrten „ genossen“ denn langsam fing mein Knie unter Belastung an zu schmerzen. Na, ich kann es ihm nicht verdenken.

ZIELeinfahrt: Das noch zahlreiche Puplikum immer noch am klatschen. Überhaupt tolle Stimmung in Großalmerode. An der SportIdentzeitnahme war dann auch Sonja da. Toll, hatte sie ihr Rennen anscheinent gut überstanden :-) dann von den umstehenden“ Scheiße wie siehst du denn aus“ und das muss genäht werden“. Versetzte Sonja etwas die Farbe, denn wie gesagt meinen Ellenbogen konnte ich nicht sehen. Muss echt gruselig ausgesehen haben. Also zum Sani. „Da können wir nix machen“ Das muss im Khs genäht werden. Auf meinen Hinweis einen Blick auf meine Hüfte zu werfen kam dann. „ DAS sieht ja noch schlimmer aus.“ DA KÖNNEN WIR HIER GAR NICHTS MACHEN“ ja ja die Sanis. Außer Kühlpads ist die Versorgung bei Unfällen doch eher sparsam. Also KHS mit Krankenwagen. Da wusste ich: DAS WIRD EIN TEUER ERKAUFTER SIEG. Denn gewonnen hatte ich meine Altersklasse, nur der Siegerehrung blieb ich wegen sofortiger Verbringung ins KHS fern.

Meine erste verpasste Siegerehrung :-( Khs ist kurz erzählt. Wunden gereinigt ABER Nähen??? Ne das geht nicht keine Haut da. JA JA war klar kenne ich aus Ohlsberg, da ging auch nix, nicht mal Kunststopfen.

Ach ja, als Nachtrag zum Trainingserfolg: Obwohl ohne Tacho und Uhr unterwegs konnte ich meine gedachte Zielzeit von 6 Stunden fast erreichen und jede Runde in der nahezu gleichen Zeit absolvieren. Also funktionieren Rennen auch nach RPE :)

 

16.08.2014 // SKS Sauerland-Marathon Grafschaft    

Fahrer: Sonja / Peter

Sonja: 47 km, 1200 hm – 5. Platz SeniorinnenII (2:36:04)

Endurancetraining

Nach zwei Jahren Abstinenz in Grafschaft, trollten wir uns heuer mal wieder auf die Schotterpisten des Schmallenberger Sauerlandes und des ansässigen Rothaargebirges. Früh morgens angereist ergatterten wir einen Parkplatz fernab der Einschreibung und machten zum warm up erst mal einen mittellangen Spaziergang, um unsere Startnummern zu entern. Kaffee für den Rückweg mitgenommen und dann die allgemein üblichen Vorbereitungen abgearbeitet. Das Wetter war schlank mager durchwachsen, die Temperaturen morgens doch noch recht frisch. Pünktlich zum Start hatte der Wettergott ein Einsehen und schickte ein paar Sonnenstrahlen hinab auf die mit den Hufen scharrende Meute siegeswilliger Biker.

Obwohl ich mich im Vorfeld nicht unbedingt so fühlte, legte ich einen flüssigen Start auf´s Parkett und konnte gleich von Beginn an einen guten Tritt beibehalten. Was mir die bevorstehende Schotterautobahn das gesamte Rennen über ein wenig milder stimmte. Das, was ich nicht so gut kann konnte ich hier trainieren – Endurance! Und das gelang mir richtig gut. Kaum dem Startgewusel entkommen, traf ich auf Daniela Aschoff (TSVE 1890 Bielefeld e.V. ) und wir machten uns ein vergnügtes erstes Drittel auf der Piste. Daniela, eine AK jünger, und schneller an den Anstiegen, spornte mich an und zog mich mit soweit es meine Beine hergaben. Auf den Abfahrten und beim Überholen auf den engen Streckenteilen konnte ich mich besser durchsetzen und Daniela mitziehen.

Das hat richtig Laune gemacht. Schade nur, dass ich nach hinten raus an den langen Anstiegen reißen und sie ziehen lassen musste. Grafschaft ist nun mal eine Tretstrecke auf voll ausgereiften Schotterbahnen. Keine, nicht mal eine klitzekleine Wurzel auf der kurzen Runde.

Einzig einige gut durchweichte Wiesenabfahrten und die Anfahrt zur Verpflegung boten ein anderes Laufgeräusch unter den MAXXIS-Stollen. Aber das wusste ich ja schließlich vorher. Meine Ansage war, mein Tempo durch zu treten und bis ins Ziel zu halten. Das ist mir gelungen und ich bin mit mir im Reinen für das Rennen. Und trotzdem wir noch zweimal voll die Packung von oben gekriegt haben, was doch zumindest schon mal einen Teil der Dreckkruste abgewaschen hat, und es kalt und schlammig war, hat es trotzdem Spaß gemacht nach der Sommerpause wieder los zu legen.

Peter: 59 km, 1550 hm – 4. Platz SeniorenIII (2:35:35)

Ende der Rennpause

Am 16.08. endete dann die Rennpause mit der Fahrt zum SKS Marathon in Grafschaft. Der könnte für mich auch Schlamm Kalt Schottermarathon heißen, denn MEINE Strecke und Marathon ist das nicht. Dem Rennausfall in Neheim ist die Teilnahme geschuldet. Fluch der Cupwertung Nutrixxion . Denn die Strecke von Grafschaft ist eine reine Tretstrecke mit Waldautobahn Trailanteil NULL,NULL. Würde das meine Chancen auf ein Gutes Ergebnis nicht schon schmälern, gibt es da auch noch diese Unsitte das NUR die besten 150 des Vorjahres und die Lizenzfahrer im ersten Block stehen. :-( Aber was solls.

Zum Start war es wenigstens noch trocken, also in den zweiten Block und auf Grund der Pünktlichkeit des öffentl. Nahverkehrs ( Überlandbus musste erst die Straße passieren) ging es dann mit 10min Verspätung los. Wobei los relativ ist wenn man (ich) sich erst durch 100 „schnelle“ des Vorjahres durchkämpfen muss (nicht übertrieben), die wie beim Morgenschwimmen der Alten Herren nebeneinander her fahren OHNE Überholabsicht. Leider hatten sie auch noch die Startrunde geändert, so dass das Überholen auf den engen Wegen noch schwieriger wurde ohne sich den MEGAhass der anderen zu zuziehen. Endlich vorbei und freie Fahrt auf den Autobahnen des Sauerlandmarathons ging es dann zügig im Sweetspotbereich (weil ich kurzerhand ein Trainingsrennen daraus gemacht hatte) über die Strecke.

Der einsetzende Regen gab der Sache wenigstens noch eine abwechslungsreife Note, denn dadurch waren doch zumindest die Abfahrten und asphaltierten Waldwege technisch herausfordender (wenn man meinen Bilstein Abflug bedenkt). Leider hat das aber auch den Nachteil des Nasswerdens, verbunden mit steigendem Schlammflug wenn ich mich dem einen oder anderen Konkurrenten/Fahrer von hinten näherte. Und so ging es dann schon bald in den letzten Anstieg zum Ziel. Hätte ich über den Abstand zu HJ Hoven gewusst, hätte ich die Fahrer vor mir mit Sicherheit noch im Anstieg überholt. Denn so musste ich denen auf der letzten Abfahrt gen Grafschaft erst noch hinterherfahren, denn bei den steigenden Schlammbächen auf den Fahrspuren war ein sicheres überholen nicht drin. So kam ich dann (ohne es zu wissen) 5 sec. nach HJ ins Ziel. Fazit Grafschaft fällt dann bis zum Rentenbeginn für mich aus. DAS ist mir zu wenig Mountainbike, aber auf der Strecke wäre ein Crosser die richtige Wahl. UND Crossen gehen wir erst wieder ab Mitte Oktober. :-)

 

24.08.2014 // SKS Bike Marathon Rund um Zierenberg    

Fahrer: Sonja / Peter

Sonja: 53 km, 1300 hm – 2. Platz AK (3:25:14)

Wieder mal eine Reise wert

In den letzten Jahren hatten wir Zierenberg staubig trocken und heiß bis tot über´n Lenker hängen kennen gelernt. Die zahlreichen Trails konnten zügigen Reifens gerockt und das Rad hinterher bestenfalls mit dem Staubtuch gereinigt werden. Diesmal bekamen wir einen Eindruck davon wie tief staubige Trails werden können, werden sie ausgiebig gewässert. Tief bis sehr tief! Aus nächster Nähe in Augenschein genommen als ich nicht zügig genug aus dem schlammbesudelten Pedal kam. Quasi im Stand umgefallen, nichts ging mehr. Aber dies nur von kurzer Dauer eingangs eines Anstieg´s an dem kollektives Schieben angesagt war. Eine Stunde zuvor waren wir Mittelstreckler bei mittlerweile angenehmen Temperaturen um 9 Uhr 15 auf dem Marktplatz in Zierenberg gestartet. Die „Langen“ waren schon 15 Minuten vorher auf die Piste geschickt worden. Innerhalb der ersten halben Stunde Daueranstieg den Bärenberg hoch begrüßten mich noch die ein oder anderen Bekannten, die an mir vorbeizogen und ich machte mich dann in trauter Zweisamkeit mit Katrin auf den Weg – bis meine Kette streikte. Beim Schalten übergesprungen und verhakt. Also runter vom Rad, Malheur behoben und dann mal ´nen schnellen Schuh voraus. Als ich Katrin wieder in Sichtweite hatte, klemmte ich mich auf den Weg zu ihr hinter den einen oder anderen männlichen Mitstreiter, um ein wenig Windschatten mitzunehmen. Das war reines Spaßfahren, wir bewegen uns in verschiedenen AK´s und können unbeschwert gemeinsam leiden. Ich kam ran, kam vorbei und konnte als erste in den uphill Trail einbiegen. Nach vorne hatte ich einen guten Zug und mit angenehmen Tempo schraubten wir weitere Höhenmeter bergan. Nebenbei dachte ich, so schlecht ist der Boden gar nicht. Oben kurz durchatmen und dann weiter, direkt auf Kurs in die Schlammtrails. Glatt wie Eis. Also, was habe ich mal gelernt: Ein Bein ausklicken, Schwerpunkt absenken – soll heißen Arsch auf´s Oberrohr – und rollen lassen. Funktioniert bestens. Das war auch gut so. Erstens kam ich voran, zweitens wollte ich nicht im Schlamm landen (da wusste ich ja noch nicht, dass das noch kommt) und drittens und am wichtigsten, es waren einige Zuschauer versammelt. Da will man sich ja schließlich keine Blöße geben :)

Die Mädels habe ich allerdings nicht mehr wieder gesehen. Die vorne raus waren weg und die von hinten kamen nicht ran. Aber dafür hatte ich einige Männer in meinem Dunstkreis mit ähnlichem Fahrniveau und so war es nicht ungesellig. Ich hatte mächtig Fahrspaß auf diesen rutschigen und schlammigen Trails. Wunderte mich insgeheim, dass ich so gut zurecht kam und schickte Dankesgebete an den Regenbeauftragten, der den Dienst mit dem Kollegen von der Sonnenabteilung getauscht hatte. Hätte es noch geregnet, wäre das echt übel gewesen. So ließ ich Kilometer um Kilometer liegen und nach fast dreieinhalb kurzweiligen Stunden rollte ich schon den letzten Downhill runter und rein in die Zielzone, um von den zahlreichen Besuchern auf dem Marktplatz in Empfang genommen zu werden.

Zierenberg war wieder einmal mehr eine tolle Sache. Die Orga wie immer super, die Stimmung herzlich und entspannt. Immer wieder zu empfehlen.

Peter: 106 km, 2600 hm – 1. Platz SeniorenIII (5:21:41)

Rund um Zierenberg und den Bärenberg ging es an diesem Sonntag im Hessischen.

Die Wetterprognosen versprachen leichten bis wenig Regen aber auf Grund der vergangenen Tage ging ich mal von milde gesagt schwierigen Bedingungen auf den zahlreichen Singeltrail Down- und Uphills aus.

Bei kühlen 10 ° und leichtem Regen kamen wir dann um 7Uhr in Zierenberg an und absolvierten das übliche Prozedere und um 20min vor 9Uhr ging es dann in die Startaufstellung, wo sich schon zahlreiche Bekannte und bekannte Gesichter versammelt hatten. Da steht man da so rum und kaschiert die Nervosität mit dem üblichen Smaltalk und sieht plötzlich ein weiteres bekanntes Gesicht. Lutz Fahr aus Berlin hatte den doch etwas weiteren Weg unter die Räder genommen, um an diesem echt klasse Marathon teilzunehmen. Denn im Gegensatz zu solchen Rennen wie Grafschaft oder Erndtebrück, hat der versierte Mountainbiker im hessischen generell Vorteile gegenüber der reinen Tretfraktion. Denn die Strecke ist schon im Trockenen anspruchsvoll aber bei nassen Bedingungen (hatte ich in der letzten zwei Jahren glücklicherweise nicht) schon stellenweise echt schwer. Aber zurück zu Lutz, denn in Abwesenheit vom letztjährigen Sieger ( Werner Boucsein ) und laut Startliste keinem weiteren mir bekannten schnellen 50er , spekulierte ich im Vorfeld natürlich mit dem Podest. Auf welcher Stufe ist ja immer auch eine Frage des Glücks und der Tagesform, denn das Hauptziel mit der Transzollernalb steht ja in 4 Wochen an. Und Lutz ist ein mehr als ernst zu nehmender Konkurrent um die Treppchenplätze.

Als dann der Startschuss fiel ging es deshalb für mich im Racestarttempo los . Denn das Rennen ist lang und zu viele Körner sollte man noch nicht verbrauchen. So kam Lutz dann zur Hälfte des ersten Bärenberg Anstieges an mir vorbei. Ich fuhr meine geplante Leistung trotzdem weiter und ein paar hundert Meter später war ich wieder an ihm und dem ihn begleiteten Fahrer dran. Das blieb dann auch bis zum Einstieg in den ersten Singeluphill Trail so. Kurz vor dem Einfahrt fand ich es besser an die Spitze zu gehen und den Trail von vorn zu fahren. Gute Entscheidung , so konnte ich mein Tempo fahren und auf der Spitze des Bärenberges kommt eine steile schnelle Schotterabfahrt die dann in zwei aufeinander folgende Singeltraildownhills mündet. UND hier war es extrem wichtig für mich als erster reinfahren zu können. Denn als ich die beiden hinter mir hatte, war von meinen beiden Begleitern nix mehr zu sehen. Also volle Kraft voraus.

Als dann schon bald die ersten der Mitteldistanz von hinten kamen klinkte ich mich immer wieder kurz hinter sie um mich kurz mitziehen zu lassen. Das spülte mich gefühlt gut nach vorn im Fahrerfeld der 106. Auf jeden Fall hatte ich dadurch in allen fahrtechnisch, heute extrem fordernden Trails freie Fahrt und auf den Schotterwegen fuhr ich konsequent knapp unterhalb meiner Leistungsschwelle. Ab und zu kamen auf der ersten Runde immer noch Mitteldistanzler von hinten, bis ich (wieder an der rennentscheidenden Stelle für mich im letzten Jahr, nämlich der zweiten Streckenverpflegung so nach 40km) zwei Langdistanzler einholte unter ihnen auch die spätere Gesamtsiegerin bei den Damen. Bergauf mir schwer überlegen , aber auf den Flach- und Singeltrailpassagen hatte ich Vorteile, so das ich mich bis zur Durchfahrt zur zweiten Runde vor ihr halten konnte. Dann bei der Durchfahrt vergaß ich die zweite Flasche zu tauschen . Fiel mir erst 50 mtr später auf. Kehrtwende unter den Kommentaren des Streckensprechers und Flasche holen. Da kam sie dann mit Begleiter vorbei. Ich brauchte tatsächlich wieder die nun deutlich besser (weil festgefahrenerer Schlamm) zu fahrende zweite Runde bis zur zweiten Verpflegung, um sie einzuholen. Chapeau .

Der Gedanke das da irgendwo ja noch der Lutz hinter mir fährt, ließ mich auch weiter das Tempo und die Motivation hochhalten. Denn jetzt wollte ich auch vorne bleiben. Denn Erfolge über gute Fahrer freuen natürlich immer sehr. Das gelang dann auch. Auf den beiden letzten Abfahrten hatte man einen guten Blick weit nach hinten und so konnte ich relativ beruhigt den letzten kurzen Straßenteil unter die Maxxis Reifen nehmen, die heute wieder der absolute Hit in Bezug auf Spurtreue und Leichtlauf im Schlamm und auf Schotter waren. Vielleicht lag´s ja heute auch zum Teil an den upgegradeten Bananen/Reiskuchen die in neuester Version mit Hanfmehl gebacken werden ;)

Nach 5Std 21min nahm mich Sonja dann an Start/ Ziel wieder in Empfang und so kam ich gerade noch rechtzeitig zu Ihrer Siegerehrung für den Zweiten Platz Ihrer Klasse. Ein gelungenes Rennwochende mit gutem Wetter, anspruchsvollen Trails und als Krönung zwei Podiumsplatzierungen.

Nächstes Wochenende geht’s es schon im Sauerland (Nordenau) beim Nutrixxon Cup weiter. Schau´n wir mal was da geht. Oder auch nicht

 

30.08.2014 // MTB-Marathon Nordenau NRW-Nutrixxion-Trophy    

Fahrer: Sonja / Peter

Sonja: 38 km, 900 hm – 7. Platz SeniorinnenII (2:10:58)

Schluss mit lustig

Zumindest für diesen Tag. War jedenfalls nicht so wirklich meiner. Das Wetter war usselig, zwar eigentlich trocken aber trotzdem irgendwie ungemütlich nass kalt. Die Startzeit erst um halb eins mittags und meine Beine und ich waren müüüüde. Dann stand ich zwischen einem Haufen holländischer Jungs irgendwo mittig im Startblock so ein bisschen verloren rum und harrte der Dinge, die da kommen sollten. Das war dann gleich der „zum Augen wieder reindrücken“ Startanstieg. Noch bestens in Erinnerung vom ersten Mal von vor 3 Jahren. Die anschließende Einführungsrunde, um an deren Ende gleich noch einmal das Vergnügen des knackigen Hügels zu haben, bevor es in das eigentliche Rennen ging.

Dazu ist nicht wirklich viel zu berichten diesmal. Die kleine Runde in Nordenau weist keine nennenswerten Eigenschaften auf. Hier und da mal ein kurzes Stück des Vergnügens auf unwegsamerem Geläuf ansonsten eher die Schottervariante. Und da ich sowieso ein bisschen Scheiße ´drauf war, auch im Kopf, also so ein wenig unmotiviert, rollte ich mein Rennen so gut wie es mir an diesem Tag möglich war weg. Interessant wurde es erst nach hinten raus. Irgendwann überholte mich ein anderes unbekanntes weibliches Wesen und ich beschloss, da doch erst mal dran zu bleiben. Flugs war das Rennen wieder lebendig, ebenso mein Kopf und ich konnte sogar wieder kontern. Das ging ein paar mal hin und her aber ich wollte unbedingt vor ihr ins Ziel kommen. Meine persönliche Motivation, noch mal in quark zu kommen. Also dann mal treten, was die müden Beine noch hergaben. Schnell erkannte ich, dass ich auf den Abfahrten Vorteile hatte die ich gewinnbringend umsetzten konnte. Ihre Altersklasse war im Vorbeifahren nicht wirklich einzuschätzen, war mir auch egal. Rennfeeling war angesagt! Die Minitrails der letzten Kilometer machten noch mal Laune und ich konnte mich tatsächlich absetzten und als erste durchs Ziel fahren. Eine kleine persönliche Freude (Klassentechnisch gehörten wir nicht zusammen) und ein versöhnlicher Ausgang des Renntages für mich. Umso mehr, dass Peter sich noch das Podest geholt hat.

Peter: 64 km, 1630 hm – 3. Platz SeniorenIII (3:01:19)

War mal wieder ein gutes Beispiel warum es sich immer lohnt, auch aus schlechten Tagen das beste zu machen.

Deshalb der Renntag von Anfang an. Rennstart um 12:15 Uhr hatte ich gedacht gelesen zu haben, hieß um 07:30 Uhr Richtung Sauerland aufzubrechen. Da wird schon mal der normale Renntagrhythmus durcheinandergebracht. Denn die normalen Abläufe wie Frühstück passend zum Rennstart getimed verschieben sich schon mal. Dazu kommt das mein Biorhythmus gegen 14 Uhr eine nicht zu verachtende Delle hat. Aber was soll man machen, als sich so gut es geht anzupassen. So kamen wir dann trotz Bundesstraßenneubau und Samstagsverkehr vor 10 Uhr in Nordenau an. Das ist dann auch noch mal zu früh, denn es sind plötzlich noch 2 ½ Std. bis zum Start der wohl doch für 12:30 Uhr angesetzt war. :-(

Also hätte man jetzt ja noch Zeit für alles mögliche. Vor allem aber um nervös zu werden. Denn die Protagonisten des Tages in der SenIII lagen fest. Tom Schnabel, Spitzenreiter Nutrixxion Cup, Volker Gieß, wiedergenesener Vorjahressieger Nordenau und Cup Ges., Werner Boucsein von EGF Brunstruh, Kellerwald Sieger des Jahres, und von der Leistung her mir leicht überlegen/oder gleich stark. UND eine diverse Zahl holländischer Mountainbiker die, so wie in Saalhausen, zahlreich vertreten waren.

Also nun los. Startaufstellung ist in Nordenau immer etwas enger und früh. Also erst mal so weit wie möglich nach vorn kämpfen und wurschteln, so das zumindest Volker Gieß´s Hinterrad fast erreicht wurde. Dann ging es nach Ewigkeiten los und netterweise gleich den Starthang mit 1 km Länge und von 5% auf zum Schluss 20 % Steigung in den Ortskern von Nordenau für die Startrunde durch den Ort. Am Ende dieser Einführungsrunde hat man das Vergnügen, den eben gerade so überlebten Gang nochmal hochdrücken zu müssen. Ging´s beim ersten Mal noch auf dem großen Kettenblatt musste jetzt zumindest für das letzte Stück das kleine benutzt werden. Mein Puls ging heute doch deutlich höher als noch vor 6 Tagen in Zierenberg bei vergleichbarer Leistung. Das lies mich böses ahnen. Aber noch wollten die Beine und so flog der erste Teil der Runde schnell vorbei. Der Boden oder die Beine wurden aber langsam zusehends weicher und die gefühlte und zu sehende Leistung sank, wohin gehend die Lunge weiterhin im Maximalmodus pfiff. Volker war auf jeden Fall nach vorn raus Tom Schnabel nicht gesehen weder am Start noch in der Einführungsrunde und Werner, tja, der kam gerade von hinten und grüßte nett :-(. Er tröstete mich mit den Worten“ Ich dachte Du wärst auch Richtung vorn entschwunden“. Wäre ich auch gern :-) . Das also zu Werner und Volker.

Tom ? Wären jetzt keine Holländer da hätte ich gesagt derzeit vierter. Aber so? Meinen Antriebsstelzen fehlte dafür irgendwie die Möglichkeit. Ob vom Kopf oder von der Leistung her würde ich schon noch sehen (dachte ich mir). Denn Werner entschwand sehr schnell und ich hatte nicht den Eindruck wie in Zierenberg das es bei mir nach VORN ging. So kam dann der finale Anstieg der ersten Runde Richtung Nordenau und Start/Ziel Durchfahrt. Extrem fies und wie der Starthang von Meter zu Meter steiler. Durchfahrt in den zweiten Teil der 64 km Strecke. Aus dem früheren Rennen wusste ich noch, dass der Teil deutlich technischer und damit auch interessanter zu fahren war. Aber gleich nach der Durchfahrt kam dann der nächste Beweis meiner heutigen Performance . Maren Flender, SeninI, kam an mir vorbei geradelt. Das meine ich nicht negativ sondern eher mit Respekt. Sie relativ entspannt, ich am Limit. Zum Verständnis. SEIT ich sie aus der MTB Rennerei kenne ( 5-8 Jahre ist Sie NOCH nie im Rennen an mir vorbeigefahren.) Da musste also doch etwas mehr Sand (Schlamm) im Getriebe meiner Beine vom letzten Sonntag übriggeblieben sein. Aber egal. Nun hatte ich zumindest einen optischen Anker nach vorn, denn wenn schon nicht vor ihr dann aber so dicht an ihr dran bleiben wie möglich, war nun das Ziel dieser Runde. So ging es dann über die letzten 20 km des Rennens jetzt wieder mit ZUG nicht unbedingt nach vorn aber in Richtung Marens Hinterrad, denn die hatte bis zu meiner gedanklichen und anschließenden Neuorientierung meines Rennes einen gehörigen Vorsprung rausgefahren und überholte Fahrer für Fahrer der Mittel oder auch Langdistanz. DAS und die vermehrte Anzahl an echt haarigen ( weil nass/schmierig/ausgesetzt oder wie auch immer erschwerten) Trails bewirkte das ich von km zu km wieder an einigen Fahrern vorbei kam. AUCH an diversen Holländern, bei denen das Alter ja auch schwer zu schätzen ist. Auch heute war die Wahl auf meine bewährte Maxxis Kombo gefallen, die mich zwar nicht ultraschnell machte (wie auch ), aber zumindest schnell und sicher bergab und durch die Trails und Schotterwege mit mal mehr und mal weniger Wasser brachte. Das hatte auf der zweiten Runde doch echt Vorteile gebracht. Nicht zuletzt konnte ich dadurch Abstände verkürzen und Fahrer distanzieren, die mir am Berg ebenbürtig waren. Im Ziel war ich dann wieder an Maren dran so auf 2 oder 3 Sec. und hatte auf Werner nur 2 Minuten eingebüßt. Auf Volker 12 Minuten aber dabei hörte ich, das Tom nicht am Start war. Mittelhandknochen gebrochen. Letztes Wochenende auf ´ner Trainingsfahrt. I am not amused. GUTE BESSERUNG Tom . So standen also nur noch unbekannte Holländer meinen Podiumsplatz im Weg. Also warten auf Liste.

Nach dem Ausfahren auf der Rolle und Radwäsche fuhr ich dann mal los zum schauen. Denn sollte ich keinen Podestplatz rausgefahren haben, konnte wir heute mal früh aufbrechen denn Sonja hatte in einem starken 40er Damenfeld den 7. Platz belegt. UND da stand es dann 3. Platz SenIII, 55 Sec. vor einem Holländer aus dem nl pedaleur team. An den KONNTE ich mich erinnern. Auf meinem Weg ans Hinterrad von der Senin2 zweiten Maren Flender konnte ich den einholen und dann ja wohl auch noch ausreichend distanzieren. DESHALB ein Rennen ist erst an der Ziellinie gelaufen und früher aufgeben als nötig wäre heute ein vierter statt ein dritter Platz gewesen. Happy Trails und gute Beine bis in Titmaringhausen nächste Woche.

PS: Auch da gibt es wieder die gleichen Darsteller im Sen III Rennen ;)

 

06.09.2014 // 3-Täler-Marathon Titmaringhausen    

Fahrer: Sonja / Peter

Sonja: 38 km, 900 hm – 5. Platz SeniorinnenII (2:14:28)

Auf unbekannten Wegen

Das sauerländische Medebach, genau Titmaringhausen, war mir bisher noch unbekannt, denn in den Jahren 2010 und 11 musste ich aufgrund von erhöhtem Arbeitsaufkommen passen und Peter alleine reisen lassen. Seine Begeisterung für diese ortsansässige Freizeitgestaltung war jedes mal groß und da der 3-Täler-Marathon jetzt zur Trophy gehört, gab es keinen Grund den Tag dort nicht im Rennmodus zu verbringen. Eine gute Entscheidung. Die Lokation war gut organisiert, bei der Einschreibung wurden wir nett empfangen und das Brötchen in der Startertüte war genial. Richtig gute Handwerkskunst. Das mag ich so an diesen „kleinen“ Orten. Alles ein bisschen wie früher :)

Zum Start musste man zweimal um die Ecke und fand sich zwischen Sportplatz und Eventgelände und Vereinsheim auf einer kleinen Straße wieder auf der die Startblöcke bereits eingeteilt waren. Als ich ankam ging gerade ein wenig die Welt unter, denn das Startsignal für die „Langen“ kam aus so komischen Gewehren, ich glaube 5 an der Zahl, die förmlich die Erde erbeben ließen Herrschaftzszeiten!!! Wenigstens schon mal mental vorgewarnt für die nächsten beiden Kommandos.

Ich hatte noch ein wenig Zeit und platzierte mein Rad strategisch günstig im Startblock. Wackelte noch mal nach vorn, um Peter alles Gute zu wünschen und auf einen Abstecher in die Nebenräume des Vereinsheims. Wieder im Startblock angekommen, schnell die Finger in die Ohren, denn die Mittelstreckler wurden ins Kampfgeschehen geschickt. Das gleiche dann noch mal ein paar Minuten später für uns Kurzen.

Da wir bereits an einem Anstieg starteten, ging´s natürlich aufwärts weiter. Ich kam gut weg und versuchte die ersten Kilometer gut zu dosieren, denn ich hatte mir viel vorgenommen. Die beiden Mädels, die mir noch den dritten Gesamtplatz streitig machen können musste ich auf Abstand halten. Eine war nicht da, die andere, Aggie Erbelding (Flachlandexpress), fuhr wenig später an mir vorbei. Ich mich ans Hinterrad geklemmt und dran geblieben. Dem Anstieg folgte schon bald die erste Wiesenabfahrt und da ich immer noch an ihrem Hinterrad klebte, nutzte ich die Gunst der Stunde, trat noch zweimal kräftig rein und ging als Erste über die Kuppe und ließ laufen und laufen. Aber auch der längste Downhill ist mal zu ende und danach ist wieder treten angesagt. Aber es lief gut. Ich mit vereinten Kräften weiter und den Vorsprung ausgebaut. Bis, ja bis zum Kettenklemmer. Watt ´ne Scheiße, doch nicht jetzt. Ich runter vom Rad, denn meine Versuche das Malheur von oben und während der Fahrt zu beheben blieben erfolglos. Schnell die Kette wieder an Ort und Stelle gebracht, tief durchatmen und weiter. Nach hinten war noch alles safe aber bis hinter die nächste Kurve kann mal halt nicht´s sehen. Hochmotiviert meine Position zu halten, nahm ich wieder Reisegeschwindigkeit auf. Und es lief gut! Einige Kilometer weiter, der nächste lange Anstieg. Nur nicht nachlassen, denn da bin ich ein wenig im Nachteil. Welch glückes Geschick, traf ich, bzw. die beiden auf mich, auf Daniela Aschoff (TSVE Bielefeld 1890 e.V. und Pia Kotthaus (RadWerk Upland e.v.). Von da an waren wir unzertrennlich. Ich ließ mich optisch von den beiden die Anstiege hoch ziehen und auf den Abfahrten konnte ich ´ne Linie vorgeben. Das war eins der schönsten Rennen. Der zelluläre Verfall von uns dreien ist hochgradig unterschiedlich und so kam kein Futterneid bezüglich späterer Platzierungen auf.

Auch die nächsten beiden Anstiege überlebte ich und nach hinten konnte ich sichern. Aber das Schönste kam zum Schluss. Die Strecke wurde nach hinten raus immer technischer und mit kleinen Gemeinheiten wie Wasserläufe runterfahren, zauberte sie mir ein immer breiteres Grinsen ins Gesicht. Es machte sich eine angenehme Zufriedenheit in mir breit und ich genoss jeden Kilometer. Dann der letzte Downhill, lang und ausgesetzt. Flugs konnte ich noch vor einem männlichen Kollegen in den Trail einbiegen. Ich wusste da noch nicht was mich erwartete, aber es war gut so. Lage richtig eingeschätzt. Freie Fahrt voraus. Super geil! Unten angekommen hatte ich noch einen Kilometer bis ins Ziel und die Gewissheit, vor Aggi und mit ein paar Punkten mehr für die Endabrechnung am 6. Oktober, die Ziellinie zu sehen. Eine richtig schöne Strecke, gute Orga und zufällig wiedergetroffene alte Bekannte haben mich einen schönen Tag in Medebach/Titmaringhausen erleben lassen. Vielen Dank auch an die beiden Mädels Daniela und Pia. War mir eine Ehre an eurem Hinterrad reisen zu dürfen.

Peter: 70 km, 1650 hm – 2. Platz SeniorenIII (3:17:04)

Titmaringhausen/Medebach

7 Tage nach Nordenau ging es nun ins nächste Tal des Sauerlandes oder auch in den Hinterhof von Willingen. Nicht abwertend gemeint, denn die Strecke von Titmaringhausen ist der „schwarze“ Teil der Langstrecke vom Bike Festival Willingen. Seit zwei Jahren Bestandteil der Nutrixxion Serie. Meine beiden Teilnahmen fanden allerdings in den beiden Jahren zuvor also 2010/2011 statt. Mit guten Erinnerungen. Denn ein Sieg und ein zweiter Platz standen zu Buche (mit Zeiten um 3Std 40min) und ließen die Erwartungen auch nicht kleiner werden. Außerdem ist es die letzte Chance Volker Gieß von den Flying Legs, den Gesamtsieg in der Nutrixxion Serie noch streitig machen zu können.

Das Wetter hatte sich ja über die Woche gebessert und versprach zumindest für die ersten beiden Renndrittel gutes Wetter. Deshalb ging ich von guten Bodenverhältnissen aus. In der Startaufstellung hieß es dann „…. Extrem viel Regen und sehr matschig …. usw“ :-( Wäre das Auto da gewesen wo man früher geparkt hatte, hätte ich noch einen anderen Reifen vorn reingesteckt. Die SCHLECHTWETTER Waffe von MAXXIS der Beaver wärs gewesen. So aber blieb mit ungutem Gefühl der ICON drin. MUSS gehen.

Der erste BÖLLERSCHUSS brachte die Langdistanzler auf die Strecke und die Nervosität stieg wie immer. Kurz noch mit Sonja abgeklatscht und dann ging es los. Wieder erst mal nicht sofort ins Pedal gekommen und rumgeeiert. Gab dann erst mal die üblichen Kommentare . Eine Einführungsrunde die aus ANSTIEG in elend langer Ausführung besteht. Mit anschließender Kurzabfahrt und neuerlicher UPHILL-Prüfung. So kam es dann, das kurz vor erreichen des ersten Gipfels eine der Rapiro Damen (Sarah Reiners und spätere Gesamtsiegerin Damen in 3:44Std) neben mir auftauchte. „ Nicht heute, nicht schon wieder wie in Nordenau“. SO schlecht fühlten sich die Beine nicht. Also Wattanzeige an den gewollten Grenzbereich für Anstiege gebracht und die Dame erst mal wieder distanziert. Vor mir ein bekanntes Univega Trikot, der Thomas Jäger, der mein Tempo der ersten Rennhälfte fährt. Also ans Hinterrad. Denn ich dachte so finde ich erst mal einen guten Rhythmus. Aber kurz nach dem Andocken und vor Ende der Einführungsrunde kam der Carsten König, Gütersloh. Ich dachte ich trau meinen Augen nicht, denn der hatte letztes Jahr einen schrecklichen Radunfall .

Ich wusste zwar das er schon wieder auf dem Rad unterwegs ist. ABER schon wieder Rennen fahren? Chapeau, der hat Nerven. Ist übrigens von Haus aus Crossfahrer also eh hart im nehmen. (Y) Der also an mir vorbei und während der nächsten 2 Std. war ich sicher das der in meiner AK fährt. TUT er aber nicht ist noch SenII. Aber als ich mich an sein Hinterrad klemmte, war ich mir sicher gegen ihn um die Podestplätze zu fahren. TJA. Aber schön wars . Das Salz in der Suppe sozusagen, denn was ist geiler als einen vermeintlichen Konkurrenten halten zu können. So ging es dann über die Klasse Trails des Willinger Uplandes. Endlich mal wieder Trails und nicht nur ruppige Abfahrten ;) . So hatte die Sache richtig Zug nach vorn. Dadurch holten wir diverse Fahrer der Lang und Mitteldistanz ein. Dabei auch Christoph Prokop Chef und Kopf vom „Edelhelfer Racing Team“ . So ging es dann auf den höchsten Punkt der Strecke und der ersten Verpflegung . Hier musste Carsten sich dann versorgen, denn seine Trinkflasche war den Trails zum Opfer gefallen. Deshalb ging es nun mit Christoph allein weiter. Er als guter Abfahrer und schnell auf den Geraden war ein super Zugpferd für mich. Denn sein Tempo konnte ich gerade so mitgehen, bzw. die kleinen Lücken immer wieder zufahren. Denn ich hatte meinen vermeintlichen Konkurrenten Carsten gedanklich ja noch im Nacken. Irgendwann gesellte sich dann noch ein Campana Fahrer zu uns. (Späterer U19 Sieger) und mit den beiden kurz voraus ging es dann durch Start und Ziel in die zweite und letzte Runde. Bis kurz vor der Verpflegung ließ ich mich dann optisch von den beiden ziehen, bis ich wieder ganz aufschließen konnte. Denn der zweite Teil der Runde ist technischer als der erste und so ist es Klasse, wenn man dann einen oder zwei dabei hat die sich die Trails richtig runter zu hauen trauen, denn das macht das Runterfahren für mich deutlich sicherer. UND der Zug nach vorn bleibt erhalten. So kam dann schon bald der letzte Anstieg und die letzte Abfahrt. Konkurrenz von hinten nicht zu sehen. Volker Gieß leider auch nicht. Aber ich hoffte doch stark das meine heutige Performance gut genug für das Podest war. Deshalb freudige Überraschung bei der Zieleinfahrt, dass die Sprecherin Namen und PLATZIERUNG nannte. So hatte sich das halten der Hinterräder erst Carsten dann Christoph doch mehr als gelohnt. Denn von der Zeit her war ich doch fast DREIßIG MINUTEN schneller als 2010+11. Das ist doch mal wieder ein messbarer Fortschritt. Vor allem nach dem eher mäßigen Rennen letzte Woche in Nordenau. Außerdem hatte ich heute auch nur 5min auf Volker eingebüßt, auch deutlich besser als letzte Woche. ALSO alles bestens auf dem Weg zur Zollernalb. Nur der Gesamtsieg in der Nutrixxion Serie ist de fakto nur noch theoretisch möglich. Egal Podest ist ja auch was. UND das ist mir ziemlich sicher.

Nun ist Tapering mit nur noch wenigen Trainingseinheiten bis zur Trans Zollernalb und dem anschließenden Urlaub in den Dolomiten und dem myexcelsior.com

„You get faster when you are resting and recovering, not wen you are working hard“ ( Hunter Allen)

 

19.-21.09.2014 // Transzollern Alb – 3-Tage-Etappenrennen im Schwabenländle    

Fahrer: Peter

Sonja mal wieder von der anderen Seite des Zaun´s

So ein Etappenrennen ist ja anstrengend. Vor allem, wenn man nicht selber fahren muss. Da wäre die wochenlange – mentale - Vorbereitung, Planung und schließlich die aktive Umsetzung als Supportteam in Personalunion. Damals, also im letzten Jahr bei der Salzkammerguttrophy, hatte ich die Vorbereitungs- und Rennphase ohne größere Schäden und mit viel Spaß an der Sache durch- und überlebt. Und hatte Lust, Peter bei der Transzollernalp wieder tatkräftig zu unterstützen. Diesmal war alles aber etwas anders. In der Vorbereitung lief für mich zwar alles etwas entspannter. Peter war fit und musste nicht gepäppelt werden und Essen vorbereiten, Einpacken und Verladen konnte in einem moderaten Zeitfenster abgearbeitet werden. Aber es standen drei Tage auf dem Programm, nicht einer. Obwohl die Kilometer die gleichen waren.

Die erste Hürde war dann die Fahrt nach Balingen. Entgegen unserer Gewohnheit nachts oder zumindest halbnachts von A nach B zu fahren, machten wir uns diesmal früh am morgen auf in Richtung Schwäbische Alp. Deutsche Autobahnen am Vormittag – nein Danke! Die Baustellen gaben sich quasi die Leitplanke in die Asphalthand, die damit verbundenen Staus reichten von einem Ende bis zum nächsten Anfang. Nach einer gefühlten Ewigkeit kamen wir dann in Balingen an. Ja, und dann war da noch die Sache mit der FeWo. Wir fanden uns unterm Dach des Hauses zusammengepfercht mit wildfremden Leuten in einer Großraum-WG wieder. FeWo? Was für eine FeWo? Da war ein Dachgeschoss, langer Flur mit vier Zimmern, EINEM WC und Bad ohne ein weiteres Klo sowie einer kleinen Küche – bereits besiedelt von besagten fremden Leuten. Was war das? Uns fiel erst mal das Leben aus dem Gesicht, was wohl morgen die anderen dazu sagen. Kurz zur Erklärung: das was keine FeWo sondern eine Monteurswohnung aber nicht als solche Deklariert. Zwei Männer und eine Frau teilten sich bereits seit Monaten diese Etage innerhalb der Woche und an den Wochenende wurde an andere Gäste vermietet und die Dauermieter ein wenig zusammengerafft, bis die ins Wochenende fahren. Gesagt hat das vorher keiner. Wir waren schließlich insgesamt auch schon mit 6 Leutchen. Da Peter und ich bereits am Mittwoch anreisten, zeitig, um ein bisschen runter zu kommen (lachhaft unter diesen Umständen), waren wir gezwungen Wohnraum zu teilen, bzw. uns in unser Zimmer zurückzuziehen. Dann gab´s noch Stress wegen des Kühlschranks und unserer zahlreichen Verpflegungsuntensilien, woraufhin unser Vermieter kurzerhand ein weiteres Kühlmobiliar zur Verfügung stellte und mit Hilfe von Peter ins obere Stockwerk beförderte. Auch der Zigarettendunst, der von der offenen Balkontür bis durch die ganze Bude zog, war nicht von schlechten Eltern. Gemietet hatten wir eine Nichtraucherwohnung. Da kommt Freude auf :( . Am nächsten Morgen bemühten wir das Netz auf der Suche nach Alternativen, die so kurzfristig und für nur 3 Nächte natürlich nicht auszumachen waren. Ach, nicht zu vergessen der 18. Geburtstag der Tochter am Samstag mit Lifeband, wenigstens war die gut. Und die lautstarken Auseinandersetzungen der gegenüberliegenden Nachbarn Freitagnacht bis zum Einsatz der örtlichen Ordnungshüter. Da wurde einem richtig was geboten für´s Geld und Ohropax unerlässlich. Aber um das hier jetzt mal ein wenig abzukürzen. Peter und mir wurde, nach Androhung des Auszugs, bereits am Donnerstag schon eine weitere FeWo (die auch tatsächlich eine war) im Kellergeschoss zugesagt. Auch da reisten die Dauergäste übers Wochenende nach Hause. Und als wir alle dachten, dann können Lisa, Bine und die beiden Männer es sich oben zu viert ja noch brauchbar machen, stand plötzlich Freitagabend ein neuer Gast da. Unser Zimmer war ja frei geworden. Das nenn´ ich mal Auslastung von Wohnraum.

Aber wir wollten ja Rennen fahren. Also volle Konzentration auf´s Wesentliche. Der erste Start war Freitag erst um 14 Uhr und so hatten wir Zeit, von Großraum-WG ins Kellergeschoss umzuziehen und dann ca. eine halbe Autostunde nach Bad Imnau zu fahren, zur ersten Etappe der Tanszollernalp. Nachdem wir die Männer auf der Piste hatten, fuhren wir Mädels wieder nach Balingen zurück, wo auch der Zieleinlauf des ersten Tages stattfinden sollte. Die Startetappe war mit 60 Kilometer und schnellem Geläuf überschaubar, so dass wir für die gut zwei Stunden Fahrzeit keinen Verpflegungsstandort vereinbart hatten und die Männer direkt am Ziel wieder in Empfang nahmen. Von unserer Unterkunft aus erreichten wir den Marktplatz per pedes in ein paar Minuten. Alles gut. Peter noch etwas angezickt von dem Wohnungsstress und moderatem Schlaf, kam als 4. seiner AK unter dem Zielbogen zum Vorschein. Also ausbaufähig. Jetzt musste ich ran. Für den Anfang mal ein offenes Ohr bereit halten, um sein Renngeschehen zu verarbeiten und etwas runter zu kommen. Nach „hause“ eilen - er mit Rad, ich halb laufend mit Sack und Pack, zu schleppen hat frau unter solchen Umständen ja immer was. Peter nutzte die Gelegenheit sich gleich auszufahren, drei Mal um´ Block bis ich auch ankam. Ich hatte den Schlüssel! Während Peter unter der Dusche stand, kümmerte ich mich um den Wiederherstellungsprozess des Arbeitsgeräte´s. Soll heißen Waschen, Föhnen, Polieren - das Rad nicht Peter. Danach Bearbeitung der zahlreich mitgebrachten Lebensmittel und Auffüllen der runter gewirtschafteten Energiespeicher. Sowohl seiner wie auch meiner. Rennen fahren ist halt anstrengend. Weiter mit den Klamotten: sortieren, säubern und vorbereiten für die 2. Etappe. Und zu guter Letzt Regeneration des Fahrers in Form von ausgiebiger Massage. Nebenbei Lageplanbesprechung für den kommenden Tag.

Die zweite Etappe fing da an, wo die Erste aufhörte – in Balingen. Das übliche morgendliche Prozedere. Matthias noch schnell mit ein paar manuellen Handgriffen und Kinesiotape gegen vorhandene körperliche Zipperlein versorgt und dann ab zur Startaufstellung. Das Wetter war, wie auch schon am Vortag, recht brauchbar und zunächst auch trocken. Heute sollte ich ca. zur Halbzeit der Renndistanz das 2. Depot ansteuern zwecks Auffüllen der Energiereserven und Bereithaltung technischer Notfallversorgung, um dann anschließend zum Zielort Albstadt weiter zu fahren. Albstadt gut und schön, aber wo da. Ich muss ja mal sagen, ohne Navi wär´ ich ja so was von aufgeschmissen gewesen. Nicht ohne Grund hat der Erfinder desselben jetzt auch einen festen Platz in meinem Nachtgebet. Ohne dem Ding wäre überall gelandet, bloß nicht da wo ich hätte sein sollen und schon gar nicht innerhalb eines vorgegebenen Zeitfensters. Das beruhigte meine leicht angespannten Nerven doch enorm. Adresse in Nusplingen Depot 2:„Friedhof „. Lässt nicht gerade die positivsten Assoziationen hochkommen. Mit leicht gemischten Gefühlen kamen Bine. Lisa und ich dort an. Lisa und Bine im PKW, ich mit dem T5. Alles passte nicht in ein Auto und zwecks Versorgung von Peter und dem Zeitunterschied, musste ich mich fortan alleine aufmachen. Bine und Lisa versorgten Matthias und Stefan und machten die Nachhut. Nach Durchfahrt von Peter sammelte ich ein, was zu sammeln war und machte mich mit vorbereiteter zusätzlicher Zielverpflegung schon mal auf nach Albstadt, dem heutigen Endpunkt der Etappe. Mit einem Miniverfahrer, trotz Navi, kam ich Punktgenau mit Einlauf der ersten Wilden am Eventgelände an. Lisa und Bine kamen nur kurze Zeit später und schon rollte Peter als Erster seiner AK nach 80 km, mit Matthias im Schlepptau, über die Ziellinie. Die Orga der Tanszollernalp war echt top. Es gab Liegestühle im Ziel, die üblichen Buden, Cocktailbar der Sparkasse und auch Hauptsponsor der Veranstaltung und echt gute After-Race-Verpflegung für die Fahrer. Bei angenehmen Temperaturen und Sonne konnten es sich die Männer schon mal etwas bequem machen und ein wenig relaxen. Derweil Peter sich dann ausfuhr sortierte ich schon mal die ersten Klamotten vor. Danach zurück, mit einem kleinen unbeabsichtigten Sightseeing-Abstecher, nach Balingen. Zu diesem Zeitpunkt hatte ich schon gefühlte 2 Kilo abgenommen und war Erleichtert, dass alles gut geklappt hat. Die Anspannung wurde dadurch aber keinesfalls weniger, denn nun war Peter in der Gesamtwertung auf dem Podest. Also Arbeitsgerät und Bediener wieder optimal für den nächste Tag vorbereiten. Same prozedure ….soll ja alles klappen.

Die dritte und letzte Etappe: Morgentliche Vorbereitung siehe oben, inklusive Matthias (hab ich gern gemacht Matthes). Der heutige Start war in Straßberg mit Endziel in Hechingen auf dem Schlossplatz. Also der ganze Tross wieder los. Startzeit 10 Uhr in Straßberg am Rathaus. Nach einer Schleife von 16 km kam das Starterfeld noch ein mal am Rathaus vorbei, dort war auch das erste Depot eingerichtet. Lisa und Bine wollten ihre Männer hier nicht verpflegen und fuhren nach absolviertem Start schon weiter zum Depot 2. Ich wartete auf Peter bis zur Durchfahrt, reichte ihm eine zweite Flasche und eilte dann zügigen Schrittes zum Auto, um schleunigst nach Onstmettingen (gesprochen im schwäbischen: Ohnschtmeettingen) zu kommen. Adresse oder Straßennamen gab´s im Roadbook nicht aber vor mir fuhr ein Wohni mit eindeutig zuzuordnender Werbung. Ich dann erst mal hinterher. Zufällig hatte ich am Depot 1 ein Gespräch mitbekommen zwischen einem Einheimischen und einem ebenfalls Supportleistenden, in dem der Weg vom Ort Onstmettingen in die Pampa zum Depot 2 beschrieben wurde. Wie sich bald schon herausstellen sollte, hatte ich meine Lauscher nicht umsonst aufgestellt. Der Wohni vor mir fuhr und fuhr und wollte wohl nicht wirklich zum Depot 2. Einer Eingebung folgend und das Gehörte noch im Ohr, dämmerte es mir alsbald bei der Ortsdurchfahrt, ich sollte besser drehen und der kürzlich beschriebenen Straße folgen bei der ich nur vage den Verdacht hatte, es könnte die Richtige sein. Ich wurde nach ein paar Kilometern wieder komplett aus dem Ort herausgeführt und sah nur noch Wiesen und Hügel zwischen den faustgroßen Regentropfen. Es goss inzwischen wie aus Kübeln. Gut, dass ich im Auto saß - noch, scheiße für die Fahrer. Gerade wollte ich ein zweites Mal umkehren, als ich oben auf der Straßenkuppe ähnlich einem Pass, Leute und Autos sah. Das muss es sein. Mit fiel echt ein Stein vom Herzen. Mein Zeitfenster war knapp, und ich hatte ständig die Befürchtung zu spät zu kommen. Schließlich wollten wir das Podest sichern! Fix am Straßenrand den dicken T5 geparkt, Laufräder, Werkzeug, Flaschen, Rucksack unterm Arm geklemmt und in Position gebracht. Mittlerweile hatte es Gott sei Dank aufgehört zu regnen und die Sonne schien wieder vom Himmel. Klatschnass wurden die ersten Fahrer aus dem Wald gespuckt und passierten das 2. Depot. Lange konnte es nicht mehr dauern bis Peter zum Vorschein kam. Gedacht, passiert. In einem Pulk von Fahrern machte ich Peter aus, fuchtelte wild mit den Armen, reichte Nachschub, gab noch motivierende Worte mit auf den Weg und sammelte meine ständigen Begleiter der letzten Tage Laufräder, Werkzeug, Flaschen, Rucksack wieder zusammen und bereitete mich mental auf den Zieleinlauf vor: Hechingen, Schlossplatz. Das Navi navigierte, bis ich plötzlich vor einem rot/weißen Absperrband stand. Dahinter, mit ein wenig Abstand, ein Streckenposten. Wie nun weiter? Ich den netten Herrn um Wegbeschreibung zum Ziel gebeten. Er etwas Erstaunt, dann die Antwort „ja da oben“. Wo? „Ja da, gleich um die Ecke“. Super! Ich den T5 im innerörtlich engen Hechingen gewendet, danke Rückfahrwarner, und rein in die nächste Parklücke. Dann, nur noch bewaffnet mit Zielequipment, Kühltasche (auch nicht gerade klein und leicht) und trockenen Klamotten, immer an Häuserwände und Absperrband entlang STEIL bergauf bis um die besagte Ecke zum Schlossplatz und Ziel der Transzollernalp. Durchgeschwitzt und völlig fertig kam ich oben an. Warum soll´s mir besser gehen, als den Fahrern. Die müssen sich da im Zielsprint schließlich auch noch hoch ekeln. Oben angekommen preschte von einer Sekunde zur anderen voll die Bambule auf mich ein. Massenhaft Zuschauer, tolle Lokation dem Namen gerecht werdend, Cheerleaders zum Willkommen heißen der ausgepowerten Helden. Musik, Ansage, Fotografen. Wow, schon schön. Schnell platzierte ich mein Geraffel strategisch günstig gleich neben der Zielverpflegung und stellte mich mit dem Fotoapparat in Position um ja nichts zu verpassen. Nach einer gefühlten Ewigkeit kam Peter ins Ziel. Als Zweiter seiner AK und als Zweiter in der Gesamtwertung. Gratulation!!! Große Klasse!!! Geschafft!!!

Geistig kurzzeitig etwas irregeführt, wie man nach so einem Rennen nun mal ist, sammelte ich Mann und Rad ein und suchte ein stilles Plätzchen unweit der nahrhaften Auslagen der After-Race-Verpflegung. Cool down! Auch mental. Ausgefahren wird heute nicht mehr. Kleines Programm, auch für mich. Ein wenig runter kommen, Radwäsche vor Ort mit dem Dirtwalker, schick machen für die Siegerehrung auf der großen Bühne. Matthias, Bine, Stefan und Lisa blieben noch bis zur zeitnahen Siegerehrung und mussten sich dann direkt auf den Weg ins richtige Zuhause machen. Peter und ich fuhren zurück nach Balingen und gönnten uns ´ne Flasche Sekt auf´s Podest und zur Einläutung auf den bevorstehenden Urlaub. Dabei ließen wir ein wenig Revue passieren. Ich fand die Transzollernalp eine Erfahrung wert. Die Eventgelände der Etappenorte waren kompakt und bestens organisiert. Und auch diesmal hat mir der Support wieder richtig Spaß gemacht. Man wächst ja bekanntlich mit seinen Aufgaben. Die Herausforderung zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu sein konnte ich dank Navi gut händeln. Für mich war es wichtig da zu sein, weil guter Support wichtig ist und auch weil es für den Fahrer mental wichtig ist, zu wissen da steht jemand. Auch wenn einem auf dem Weg dahin die Zunge aus dem Hals hängt und ich den Gürtel nach dem Wochenende ein Loch enger schnallen konnte.

Leider mussten wir später noch zusammenpacken, da wir früh am Montagmorgen unsere gastliche Unterkunft in Richtung Dolomiten verlassen wollten. Der Stonemantrail rief. Drei Tage Dolomitentrails mit Rucksack und Hüttenübernachtung auf 2500 Meter zum Entschleunigen. Danach Verwöhnprogramm im Excelsior. Aber das ist eine andere Geschichte.

Peter: 215 km, 4500 hm
2. Gesamtplatz SenII (Tagesetappen: 4., 1., 2.)

TransZollernAlb

So da stand nun mal wieder ein Etappenrennen an. Diesmal mit einer spezielleren Vorbereitung/Training als zu den Beskidy-Teilnahmen. UND es hat sich gelohnt fand ich :-)

Aber zum Anfang: Da die TZA ja auch unseren “Urlaubsbeginn“ bedeutete fuhren wir schon Mittwoch gen Balingen. Das war auch ganz gut so. Sonja hat ja in Ihrem Bericht dazu ausführlich geschrieben. So ging es dann am Donnerstag auf eine kurze Vorbelastung und eine in Augenscheinnahme des „ Alp – Geländes“. Denn entgegen meiner ursprünglichen Annahme einer eher techn. Strecke hatte mir Peter Hermann erzählt, dass das eher ein High-Speed Kurs über Schotter sei. So sah ich meine Chancen eher gering auf eine vordere Platzierung, was das Rennen betraf. Aber nichts desto trotz freute ich mich doch richtig darauf mit Matthias und Stefan und der Unterstützung von Sonja durch die schwäbische Alb zu fahren. Hoffentlich bei brauchbarem Wetter.

So ging es dann am Freitag zur Mittagszeit zum Startort der ersten Etappe. Mit 60 km und knapp 1000 Hm die kürzeste und den Zeiten der letzten Jahre auch die schnellste Etappe. Mit der üblichen Nervosität wurde dann die Startaufstellung geentert und dann erst mal ne halbe Std bis zum Start gewartet. Aber dann. Und 10 min nach Start war mir klar: „ DAS ist heute ein SCH… Tag zum Schnellfahren für mich“. Die Beine wollten die benötigte Leistung nicht dauerhaft liefern. Also Schadensbegrenzung, denn es sind noch zwei Etappen nach dieser zu bewältigen. Matthias vorne raus, Stefan irgendwo hinter mir, versuchte ich, heutige machbare Pace zu finden. Nach der ersten Std gelang das auch und so fuhr ich mich langsam wieder etwas nach vorn im Feld.

Platz vier in der AK und …. Gesamt waren die Ausbeute im ersten Etappenziel Balingen, unserem Standort für die drei Tage. Die Strecke war, wie Peter Hermann schon sagte, “ … High Speed auf Schotter“, oder wie ich es nenne MTB für Rennradfahrer. ;). Egal hat trotzdem gefallen, denn Rennen fahren gegen so viele Mitstreiter ist trotzdem IMMER interessant. Nun also Speicher füllen und regenerieren. Denn am nächsten Tag stand ja die Königsetappe mit 2000Hm und 80km auf dem Programm. Diesmal zu einer mir deutlich angenehmerer Uhrzeit . UM 10Uhr war Start und gleich ging es erst mal eine schöne Steigung, zwecks „Starterfeldharmonisierung“, hoch. Heute mit anscheinend leistungsfreudigeren Beinen. Denn abgesehen vom Gefühl befand ich mich heute gleich im Kreis derer, mit denen ich gestern das Ziel erreichte bzw. die ich bis dahin wieder einholte. Heute gab es dann ja auch unterwegs Versorgung von Sonja. Kurz vor diesem Servicepunkt tauchte ein Prowell Trikot auf. Das musste Matthias sein, da hatte ich nun ein optisches Zugpferd. Allerdings hatte ich dann noch eine kurze Schrecksekunde mit lang anhaltender Wirkung zu überstehen. Denn beim Wechsel von Wiesenweg auf Asphalt bergauf verlor mein Vorderrad kurz die Haftung und ich für deutlich länger einen Teil meiner Hüfthaut, bei der daraus resultierenden Rutschpartie . Aber shit happends und so wurde das Rad geschnappt und der kleine Hügel laufend bewältigt. So hatte sich der Vorsprung von Matthias Gruppe nicht deutlich vergrößert. 5min später auf einer kurzen Wiesenabfahrt war ich dran und so ging es dann mit meinen neuen Begleitern und Matthias Richtung Ziel.

Da die Beine immer noch gut waren wurde alles mit Zug gefahren und die kleineren Wellen auch im Wiegetritt erklommen. DAS sollte sich am Ende der Etappe auszahlen, die Matthias und ich gleichzeitig beendeten. Platz 1 AK und Gesamt … war der Lohn der Mühe. Die „Hüftpizza“ die Strafe für zu forsches Aufholen. Aber Egal. Bilstein war deutlich schlimmer und sonst war nix passiert. Ausfahren, Essen und Regenerieren vor der Letzten Etappe war nun angesagt. Fahrer- und Radpflege hatte Sonja super im Griff und so freute ich mich auf die letzte Etappe. Das Wetter hatte bisher auch gehalten aber in den letzten Nachtstunden fing es dann mal ordentlich an zu schütten. So war dann die Aussicht auf die letzten 70 km mit 1500Hm doch eher etwas feucht. Das aus feucht dann im laufe des Rennes sintflutartiger Niederschlag werden sollte, wusste da ja noch keiner. Aber nun galt es das Gesamtpodium zu verteidigen, denn nach der Zweiten Etappe war ich nun zweiter mit 8min Vorsprung. Das sollte doch machbar sein. Leider gab´s dann kurz vor dem letzten Start etwas Stress, denn meine Stages Leistungskurbel hatte den Dienstbetrieb eingestellt. Der war wohl zu feucht geworden, wie sich dann im trockenen warmen Südtirol herausstellte. Aber so hieß es für die letzte Etappe mal wieder nur nach Puls aber vor allem nach gefühlter Maximalleistungsmöglichkeit zu fahren. Klappte prima, denn schon nach der ersten Schleife um Straßberg herum, hatte ich Matthias wieder im Blick. Bei der Ortsdurchfahrt reichte mir Sonja noch eine zweite Flasche und weiter ging es. Mit Matthias bestritt ich dann das Rennen durch Blitz und Donner aber vor allem durch teilweise sintflutartigen Regen bis zur geplanten Verpflegung nach ca 45 km. Die lag an einem schnellen Streckenabschnitt und so war ich froh, das ich nur eine Flasche nehmen brauchte. Denn hier verlor Matthias den Anschluss an unsere Gruppe und so ging es leider ohne ihn, aber in Gesellschaft des Gesamtführenden unsere AK weiter. Wenn ich das da auch noch nicht wusste, denn der fuhr so zu sagen Inkognito. Also ohne Namen oder Startnummer auf dem Rücken. Das sah ich dann erst im Ziel, aber da hatte ich ihn schon um 1min 50sec abgehängt, obwohl er zwischenzeitlich schon mit zwei Begleitern zwei drei mal einen Ausreißversuch unternommen hatte und auch Vorsprung rausgefahren hatte. Aber den konnte ich immer wieder durch konstante Fahrweise wettmachen. Der letzte Anstieg des Rennen ins Ziel war der härteste. So 15-20% auf dem Großen Kettenblatt sind nach drei Stunden auch kein Spaß mehr. Aber wenn man glaubt der Verfolger ist einem dicht auf , da muss und dann geht das auch.

So wurde ich noch mal Etappenzweiter, denn der Sieger des ersten Tages war kurz vor mir ins Ziel gekommen , Gesamt war das noch mal der … Platz. So blieb ich aber mit einem guten Vorsprung Gesamtzweiter und hatte damit noch eine schöne Gesamtsiegerehrung am Fuße der Hohenzollernburg im Kreise des Prowell-Teams bei jetzt wieder tollem Wetter.

Etappenrennen fahren, ist das eine . ABER zu supporten ist das andere und OHNE ist in meinen Augen so ein Rennen nur sehr sehr schwer erfolgreich hinter sich zu bringen. Deshalb geht mein besonderer Dank und Anerkennung an Sonja für den perfekten Support und das Ertragen meiner „Unwegbarkeiten“ an so einem Rennwochenende.

Nachtrag: Die Etappen 4, 5 und 6 wurden dann ab Montagnachmittag in Südtirol/ Sexten auf dem Stoneman Trail by Roland Stauder gefahren. Ohne Zeitnahme und Siegerehrung aber durch traumhafter Südtiroler Berge und Kulisse bei bestem Bergwetter von Hütte zu Hütte. Die Luft, die Ruhe und das Entschleunigen sucht anderswo seinesgleichen.

 

05.10.2014 // NRW-Nutrixxion Trophy Langenberg/Wiemeringhausen    

Fahrer: Sonja / Peter

Sonja: 38 km, 900 hm – 3. Platz SenII (2:05:14)
Gesamtcupwertung 2014: 3. Platz SenII

Würdiger Abschluss

Schnell verflogen ist dieses halbe Marathonjahr. Kaum das wir im April mit den ersten Rennen begonnen haben, konnten wir in Wiemeringhausen schon das Ende der diesjährigen MTB-Saison und das Finale der Nutrixxion-Trophy erfolgreich auf dem Podest abschließen.

Allen Wetterfröschen zum Trotz, hatten wir die perfekte Outdoor-Veranstaltung unter sonnigem Herbsthimmel. Was auch gut so war, denn allein die Siegerehrungen der Tages- und Gesamtcupwertung von Peter und mir nahmen schon fast drei Stunden des Nachmittags in Anspruch. Zeit, die wir gerne erübrigen. Zeit, in der man zwischen den Ehrungen den ein oder anderen Plausch in entspannter Atmosphäre halten kann. Zeit, Revue zu passieren und die Saison etwas nachklingen zu lassen.

Bis dahin war es ein gutes Stück Arbeit. Für mich erstmalig auf der Kurzdistanz aber überschaubar. Und ich bin mehr als zufrieden mit dem Ergebnis. Nach zweijähriger NRW Pause und bereits zweimaligem Gesamtcupsieg auf der Mitteldistanz, ordnete ich die diesjährige Nutrixxion-Trophy unter dem Oberbegriff „Fun-Fahren“ ein. Natürlich mit allen Ambitionen, Spaß und Engagement. Einmal Racer-Seele, immer Racer-Seele! Aber eben nicht mehr so verbissen und podestfixiert. Denn auch hier bewege ich mich inzwischen schon einige Jahre außerhalb der letzten Altersklasse im Damenfeld. Umso erfreulicher das Ergebnis und, ganz ehrlich, es gibt einen schon diese gewisse Zufriedenheit, es wieder einmal geschafft zu haben.

Aber vielleicht sollte ich auch noch mal so´n bisschen zum Rennen erzählen: Morgens halb fünf in Deutschland... Um 8 Uhr dann unsere VIP-Parkposition direkt an der Schützenhalle in Wiemeringhausen eingenommen, Startnummer etc., das Übliche halt. Peter musste eine Dreiviertelstunde vor mir auf die Piste und so konnte ich es ruhig angehen lassen. In der Startaufstellung herrschte eine fröhliche und super entspannte Atmosphäre. Bei uns Mädels der SeniorinnenII waren, sofern wir unter normalen Bedingungen ins Ziel kommen, die Würfel für die Podestverteilung bereits gefallen. Also los. Gestartet wird in Wiemeringhausen am Berg. Einführungsrunde und wieder durch Start/Ziel in den Anstieg. Erstmal hoch, hoch, hoch. Lief aber gut bei mir. Gerade vor ein paar Tagen aus den Dolomiten zurück mit 14.000 Höhenmetern in den Beinen, sollte so ein heimischer 300ter nicht wirklich das Problem sein. War er auch nicht. Das Feld verteilte sich entsprechend gegebener Leistungsfähigkeit und schon hatte ich ein paar Mädels jüngeren Ursprungs im Dunstkreis. Wie gewohnt, hatten sie am Anstieg Vorteile, die ich auf den Abfahrten wieder gut machen konnte. Das machte das Rennen flüssig und kurzweilig. Der Boden war hervorragend aufgrund der trockenen Bedingungen, die wenigen nassen Passagen forderten die Fahrtechnik positiv heraus. So auch die zum Teil wirklich schönen Trails. Meine etwas verblasste Erinnerung über den Verlauf in Wiemeringhausen konnte nur bedingt aufgefrischt werden. Die Strecke hat mit den Jahren, in denen wir nicht dabei waren, deutlich gewonnen. Der Fun-Faktor war unbestreitbar vorhanden.

Kurz vor Ende hatte ich plötzlich wieder ein Mädel vor mir, das ich nicht meiner AK zugeordnet hätte und die sich während des Rennen so nach und nach etwas abgesetzt hatte. Aber so what! Frau ist Frau und da fährt man erst mal vorbei, sofern es die müden Knochen zulassen. Ließen sie. Ich kam ran und überholte und gab Gas. Noch etwas treten und dann ging´s schon Abwärts über diverse Wiesen, Kurven, Zwischenpassagen Richtung Ziel. Ich ließ laufen. Kurz vor Ziel noch ein kleiner Asphaltanstieg, dann Schikane über die Wiese, kurz steil runter, nochmal um die Ecke und da war er, der letzte Zielbogen im NRW-Cup. Uuunnnd – ich wurde als Dritte meiner AK angesagt. Wie geil ist das denn. Riesige Freude. Damit hatte ich nun wirklich nicht gerechnet aufgrund des vollen Starterfeldes mit vielen Damen aus dem orangen Nachbarland. Und als ich dann später so auf die Ergebnisliste schaue sehen meine vom Fahrtwind geröteten Augen, das eben dieses Mädel, welches ich kurz vor Abwinken noch überholt hatte, zwei Minuten nach mir als vierte ins Ziel kam. Meine AK. Schwein gehabt!

Der schöne Saisonabschluss in Wiemeringhausen lässt mich zufrieden die MTB-Saison abschließen. Cross steht diesen Winter eher sporadisch bis gar nicht an und das nächste Jahr wird mit einigen Rennen in Italien, ein paar feinen heimischen Marathons und ohne Cup wieder einen neuen Charakter bekommen. Bis dahin – allen eine schöne Zeit

Peter: 70 km, 2000 hm – 2. Platz SenIII (3:09:14)
Gesamtcupwerung 2014: 2. Platz SenIII

Auf zum letzten Rennen der Saison

Ja das Letzte. Ursprünglich war mal der eine oder andere Weser Ems Cross Einsatz geplant. Das ist jetzt aber Geschichte. Denn nach dem Sturz bei der Transzollernalb und dem anschließenden Sturz beim Stoneman Trail, wo ich mir die Rippen heftigst geprellt habe, hab ich jetzt die Schnauze erst mal gestrichen voll, Schmerzen jedweder Art auszuhalten oder zu ertragen, die sich aus dem Radfahren mit „nicht angepasster“ Geschwindigkeit ergeben.

Deshalb war beim Finale zum Nutrixxion Cup der Fokus auf „HEILE und STURZFREI“ durchzukommen und meinen zweiten Platz in der Gesamtwertung zu verteidigen. Angriff auf Volker wäre auch unter Topbedingungen meinerseits nur bei schwächeln seinerseits möglich gewesen. UND die Gesamtwertung war eh geschrieben, sobald wir beide antraten.

Außerdem war Regen in allen Spielarten vorausgesagt und das ließ meine Motivation auch nicht gerade steigen. Deshalb waren wir schon positiv überrascht, das wir trockenen Fußes Wiemeringhausen erreichten und nach dem Warmfahren immer noch trocken im Sonnenschein an der Startlinie standen. Punkt 10 Uhr ging es los und wie immer dort gleich hoch. :-( Das geht jetzt zwar besser als früher, aber meins wird das nie, direkt in den Anstieg zu starten. So ging es dann bei bestem Wetter durchs Sauerland. Ich hatte die Strecke nicht mehr so richtig im Gedächtnis, aber ich war über Streckenführung und Trailanteil mehr als positiv überrascht. Vielleicht auch deshalb rollte es von Anstieg zu Anstieg besser, die Abfahrten gingen eh super :-) ( Dolomitentraining).

Auch auf Begleiter musste ich nie verzichten. Auch wenn ich mir auf dem Weg nach vorn immer mal wieder neue suchen musste, war das eine kurzweilige erste Runde. In der Zweiten das gleiche Bild, nur das es jetzt für mich hieß volle Kraft voraus. Denn zu sparen gab es nix mehr. Weder für morgen oder nächste Woche !. Also alles was noch in den Beinen steckte und die ab und zu stechenden Rippen ignorieren, um mit meinen deutlich jüngeren Begleitern mithalten zu können. Das klappte auch super und so war das ein Klasse Abschlussrennen auch wenn ich nicht mal annähernd in die Nähe von Volker Gieß kam. 10 min Rückstand ist doch recht viel. Aber ich hatte 14 min auf den Dritten. Gesamt war das dann der 23. Platz und AK, wie ich gehofft hatte, der Zweite, denn die HOLLÄNDER sollte man nie ganz aus der Rechnung streichen.

So verbrachten wir dann den weiterhin sonnigen Nachmittag (unglaubliches Glück) oder besser gesagt die nächsten drei Stunden mit Siegerehrungen . Erst Tagesehrung von Sonja später meine, dann Gesamtehrung erst wieder Sonja dann ich. Nebenbei und mittendrin mit netten Leuten der MTB Gemeinde zusammen gesessen und gefachsimpelt.

Einen der gewonnenen Mini-Weihnachtsbäume im Blumentopf nehmen wir Weihnachten mit nach Südtirol . Vielleicht ein gutes Ohmen wenn er da wächst und gedeiht. Jetzt ist erst mal Pause und dann startet die Vorbereitung Dolomiti und wenn´s gut läuft ROC d`Azur im Oktober.

 

Stoneman Trail Südtirol by Roland Stauder    

Fahrer: Sonja / Peter

Unendliche Weiten, Bilderbuchhimmel, Megatrails und schlafen wie die Lemminge

Nach erfolgreich getaner Arbeit bei der Transzollern Alp gaben wir früh am Montagmorgen unser Kellerasseldasein in Balingen auf und reihten uns wieder ein in den Lindwurm von Autos gen Süden. Die Baustellen und Staus waren über´s Wochenende nicht weniger geworden und so fassten wir uns in Geduld derweil wir quer durch Deutschland und Österreich bis ins schöne Südtirol rollten.

Mittlerweile kurz nach Mittag kamen wir in Sexten, einem der Ausgangsorte des Stoneman Trails, an. Drei Tage Natur pur, wir zwei Hübschen, unsere „Rösser“ und alle notwendigen Habseligkeiten in einen Rucksack verstaut. Mann, wie lange ist das her? In der Zeitrechnung „vor Rennen Fahren“, also so ca. 12 Jahre, hatten wir schon einige Sommer damit zugebracht Alpen und Dolomiten zu crossen. Ich hatte sogar noch eigens dafür einen niegelnagelneuen Rucksack im Schrank, den wir vor Jahren mal gekauft hatten für den nächsten Cross, uns dann aber der Rennbazillus erwischt hat und es nicht mehr dazu gekommen war. Jetzt konnte mein Rucksack endlich seiner Bestimmung zugeführt werden und gemeinsam nahmen wir die Trails der Sextener Dolomiten unter die Stollen.

Schnell war eine Parkmöglichkeit gefunden, das Auto sollte dort drei Tage stehen bleiben, und Räder und Rucksäcke ausgeladen. Alles hatten wir zuhause schon soweit vorbereitet. Der Stoneman konnte kommen. Gegen 14 Uhr saßen wir auf dem Rad und kurbelten uns hoch zur ersten Hütte. Nach einer Stunde dann die Zwangspause. Peter konnte nicht mehr schalten. Aber Peter wäre nicht Peter, wenn er sich nicht zu helfen wüsste. Nach verschiedenen Varianten Reparaturversuche, die zündende Idee, wie es gehen könnte. Hält heute noch! Und wir konnten unseren Weg unter strahlend blauem Himmel fortsetzen. Durch die Verzögerung kamen wir erst am frühen Abend, gerade pünktlich zum Abendessen, an der Sillianer Hütte auf 2500 m, unserem ersten Tagesziel, an. Ein Schlafplatz im Massenlager, wobei die Betonung auf Masse liegt, wurde uns zugewiesen und man bat uns, sich zu beeilen das Abendessen wird gleich serviert. Rasch stellten wir unsere Räder in den Schuppen hinterm Haus, parkten die Rucksäcke im Vorraum, pulten unsere Hüttenschuhe aus dem selben und fanden uns erst mal in der Stube ein. Dort herrschte bereits geselliges Treiben. Das Drängeln der Hauswirtin war eigentlich nicht notwendig, denn bis zum Servieren des Essens dauerte es doch noch eine Weile. Satt wurden wir davon nicht besonders aber wie war das nochmal: „es gibt nicht satt, nur alle“. Also noch a´la Carte nachbestellt. Hörte sich auf der Karte mehr an, als es auf dem Teller war. Aber ok, muss reichen. Dann schauen wir doch mal nach unserem Nachtlager. Vor lauter Rucksäcken und Leuten kamen wir kaum noch in den Raum. Massenlager bei voller Auslastung. Jedem stand Kopfkissenbreite zu, acht Leute dicht nebeneinander in Reihe, teilweise auf zwei Etagen - wie die Lemminge viel mir dazu ein. Der ein oder andere musste sich mit der Matratzenritze zufrieden geben, wie es gerade hin kam. Die aufkeimende Platzangst konnte ich erfolgreich und mit viel Willenskraft niederkämpfen und für einen kurzen Moment zog ich die Holzbank im Speisesaal in Betracht, entschied mich dann aber doch für eine wenigstens weiche Matratze, um mein müdes Haupt zu betten. Ach ja, das Wasser kam als Eiswürfel aus der Leitung, womit die Entscheidung der Katzenwäsche gefallen war. Das Fenster machte keiner zu. Unbeschadet am nächsten Morgen das Licht des Tages erblickt, genossen wir unser mitgebrachtes zusätzliches Frühstück (für den Liter heißes Wasser, was wir dafür benötigten, haben wir 3 Euro bezahlt), das spärliche Morgenmahl des Hauses hätte bei weitem nicht ausgereicht. Gestärkt holten wir bei minus 4° unsere Räder aus dem Stall, Peter´s im Rad gelassene Flaschen waren durchgefroren, und für die ersten paar Kilometer durch die bevorstehende „Demuthpassage“ mussten alle warmen Klamotten herhalten, bis die aufgehende Sonne hoch genug stand um zu wärmen. Danach ging´s in Kurz weiter. Traumhaftes Panorama, strahlend blauer Himmel und tolle Trails. Alles zu fahren ohne Karte oder Navi entlang des Karnischen Grenzkammwegs über den Kniebergsattel und die Costa della Spina. Der Stoneman Trail ist selbsterklärend, gekennzeichnet durch Steinmännchen am Wegrand und stilistischen aufgemalten und richtungsweisenden Bikemotiven auf Fels oder Weg. Wir genossen alles in vollen Zügen. Entschleunigen pur. Vergessen der Stress der letzten Tage, vergessen der Alltag zu hause. Die große weite Welt der Dolomiten hatte uns wieder.

Nach der Demuthpassage mit einigen wenigen kurzen Schiebepassagen, war erst mal Trailsurven unter blauem Himmel angesagt. Die warmen Klamotten fanden sich schon lange im Rucksack wieder und die Sonne brannte auf der Haut. Ein kurzer Picknick-Stop auf einer Almwiese und dann schraubten wir uns über Kreuzbergsattel zu den Rotwandwiesen hoch. Unserem zweiten Tagesziel, der Rotwandwiesenhütte auf 1924 m im Naturpark Drei Zinnen. Bereits am Nachmittag dort angekommen, stürzten wir uns, auf der Sonnenterrasse sitzend, auf selbstgemachten Kuchen und einen kräftigen italienischen Kaffee. Der, wenn man nicht aufpasste, einem schon mal von dem hauseigenen Ziegenpärchen streitig gemacht werden konnte, die ebenfalls einen guten Happen zu schätzen wussten. Heute Abend ließen wir es uns gut gehen. Ein Zimmer für uns mit eigener Waschglegenheit. Heiße Dusche so lange man wollte und ein Drei-Gänge-Hütten-Menü mit ausreichenden Portionen in entspannter Atmosphäre. Abends im Bett konnten wir durch die Dachfenster auf den Sternenhimmel schauen und selig in den Schlaf dösen. Was gibt es Schöneres? Als wir am Morgen in die Stube kamen, stand ein reichhaltiges Frühstücksbuffet bereit und das heiße Wasser war heute im Preis inbegriffen. Der kleine Unterschied zwischen österreichischer Vereinshütte und italienischer Privathütte. Die Preise waren ähnlich.

Der Beginn des letzten Tages ließ zumindest erst mal die Finger an der Bremse warm werden. Bei etwas bedecktem Himmel surften wir von der Rotwandwiesenhütte gute zwanzig Minuten steil bergab. Da wir Sexten kreuzten, luden wir die großen Rucksäcke ins Auto und fuhren mit kleinem Tagesgepäck weiter auf die dritte und letzte Etappe, inzwischen wieder bei strahlendem Sonnenschein. Von Toblach aus, erst über Schotter bis oberhalb der Silvesteralm, schraubt sich dann die alte Militärstraße mit gleichmäßiger Steigung hoch zum Markinkele auf 2600 m, der die Grenze zwischen Österreich und Italien markiert. Obwohl die Steigung angenehm zu fahren war, war der Untergrund ruppig und ausgesetzt. Belohnt wurde man dafür mit einem einzigartigen Panorama und den Blick auf die beiden größeren der Drei Zinnen. Entlang des Grenzkamms zeugen Ruinen alter Militärunterkünfte von vergangenen Stellungskriegen. Mir wird immer etwas klamm wenn ich mir vorstelle, wie sich die Menschen vor so vielen Jahren erbitterte Kämpfe dort oben geliefert haben. Wir aber ließen die Ruinen buchstäblich links liegen und konzentrierten uns wieder auf den letzten kilometerlangen und bisweilen äußerst technischen Trail bis die Bremsen glühten. Irgendwann hatte uns die Zivilisation wieder, Asphalt statt Wurzeln und Schotter unter den Stollen. Wir wechselten den Fahrradlenker mit dem vom Auto und fuhren ins eine Stunde entfernte Gardertal, um uns im schönen Hotel Excelsior noch ein paar Tage verwöhnen zu lassen und ein paar gemütliche Touren mit den ortsansässigen Guides unter immer noch stark vorhandener südtiroler Sonne zu fahren.