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25.08.2007 //  12H BUCHHOLZ   

2. Platz 4er-mixed
Fahrer:
Sonja / Peter / Björn / Sebastian
 

Sonja: Drei zu eins

Nachdem ich mich einige Tage vor dem Rennen in Buchholz dermaßen auf die Fresse gelegt habe, und das im wahrsten Sinne des Wortes, musste ich leider "draußen bleiben“. Mit schmerzenden Gräten und super frustriert schob ich den Blues hinterm Zaun und habe brav die Zeitenliste geführt. Das war nicht lustig! Gerade auf Buchholz hatte ich mich gefreut. Die Strecke ist eine der wenigen Anspruchsvollen. Ein CC-Kurs eben: wurzelig, technisch, konditionsraubend und so gut wie keine Zeit zum Durchatmen, dafür aber Spaß satt.

Was soll´s , wo gehobelt wird fallen Späne und diesmal hatte es eben mich erwischt. Eigentlich konnte ich noch froh sein, das nicht mehr passiert ist, als mir plötzlich am Ende des Downhills der Weg ausging und ich, gelinde gesagt, ziemlich unsanft über den Lenker abgestiegen bin. Unangespitzt mit dem Kopf zuerst in den Schotter. Mit meinem NEUEN Helm bin ich bestens zufrieden, der ist jetzt zwar kernschrott, hat aber den Aufprall hervorragend absorbiert. Dummerweise ist mir der Kopf nach hinten weggeknickt, was zur Folge hatte, das sich erstens die Brille in meinem Auge verewigt hat und zweitens die Nerven im Nacken- und Schulterbereicht eine vorübergehende Vollquetschung erfahren haben. Der eine Arm war kurzzeitig nicht mehr vorhanden und dann hatte ich erstmal eineinhalb Wochen Dauerschmerzen vom allerfeinsten. Aber ich bin ja nicht aus Zucker und dank diverser therapeutischer Maßnahmen geht´s jetzt so langsam wieder.

Zum Rennen auf der Strecke selber kann ich aus oben erwähnten Gründen diesmal meinen Senf nicht dazugeben. Aber auch am Rande des Geschehens wurde doch deutlich, dass alle richtig arbeiten mussten. Am Freitagabend wurde es noch mal heftig nass von oben und alle Hoffnung auf eine trockene Strecke war damit zunichte gemacht. Ist der Rundkurs im Trockenen schon Knochenarbeit, wird er im Feuchten hammerhart. Millionen von nassen Wurzeln komplett über die 3,7 km und 80 hm verteilt, fordern neben der Muskelkraft eine gute Konzentration.

Sebastian, unser Neuer und gerade mal 18 Jahre alt, hat ein tolles Rennen gezeigt. Mit seinem Starrbike war er bei den Bedingungen zwar nicht optimal bedient, und die Hände taten schon nach dem ersten Turn weh, seine Zeiten sprechen aber für sich! “Meine“ anderen beiden Männer haben das ganze komplettiert und sind superklasse auf dem zweiten Platz gelandet. Danke für eure tolle Teamleistung – nächstes Mal bin ich wieder dabei.

 

Björn:

Buchholz ist eigentlich nur gute 200 km entfernt, wenn man aber in einem 16 km langen Stau steht, kann das trotzdem dauern... Pünktlich zum Ende des Aufbaus begann es leicht zu regnen, daraus wurde ein Monsunartiger längerer Schauer – also ab ins Zelt bzw. ins Auto, schlafen. Am nächsten Morgen war das Wetter immer noch durchwachsen, aber es hat glücklicherweise nicht mehr geregnet.

Start um 9:00, diesmal war Sebastian unser Startfahrer. Er fuhr drei Runden und übergab dann an mich, ich wiederum nach ebenfalls drei Runden an Peter, der – na klar – auch drei Runden fuhr. In diesem Rhythmus ging es dann fast die ganzen 12 Stunden weiter. Ich bin den vorletzten Turn nur zwei Runden gefahren, habe meine "fehlende" Runde dann aber noch als Schlussfahrer drangehängt.

Die Strecke war feucht und dadurch an vielen Stellen zäh wie Kaugummi, an wurzeligen Stellen auch rutschig – und somit kraft- und konzentrationsraubend. Trotzdem konnte ich sie durchgehend fahren, von zwei, drei durch Wegrutschen bedingten Absteigern abgesehen. Auf den 3,7 Kilometern geht es die ganze Zeit munter rauf und runter, Zeit zum Verschnaufen besteht so gut wie gar nicht. Weil die Teilnehmerzahl überschaubar war, kam es allerdings zu keinen Staus, meistens fuhr man alleine, nur hin und wieder tauchte mal ein anderer Fahrer auf, an dem man sich orientieren konnte.

Der neue Flaschenhalter hat sich bewährt und die Flasche sicher gehalten, ich musste daher im Gegensatz zu Duisburg keine Gedanken daran verschwenden. Auch der Einbau der Federgabel war goldrichtig, manchmal habe ich mir sogar das Fully herbei gewünscht.

Wir haben eigentlich vom Start weg mit dem Team Pirate immer in einer Runde gelegen, zum Schluss hatten diese schlappe 11 Minuten Vorsprung – dafür waren sie aber zu Viert! Mit dem 2. Platz haben wir in diesem Jahr bei den 12- bzw. 24-Stunden-Rennen die Podiumsplätze alle einmal belegt.

 

04. - 05.08.2007 //  24 STUNDEN DUISBURG   

3. Platz 4er-mixed
Fahrer: Peter / Sonja / Björn / Heiko
 
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Sonja: Das lange Fiebern hat ein Ende

Endlich war es da, das große Wochenende und somit unser diesjähriger Saisonhöhepunkt: Die 24 Stunden von Duisburg.

Nicht zuletzt im Hinblick darauf, dass das unser letztes 24h-Rennen sein sollte, wollten wir natürlich noch mal alles geben und uns von unserer besten Seite zeigen. Ein Platz an der Sonne – soll heißen auf dem Treppchen – war unsere Kampfansage gegenüber den anderen Teams. Das dieses Unterfangen schwer werden würde in diesem Jahr, wussten wir schon vorher. Das Aufgebot war nicht gerade von schlechten Eltern und ebenso stark, wenn nicht sogar stärker, als in den letzten Jahren in München. Also ran an den Speck und die alten Knochen noch mal so richtig in Wallung bringen.

Äußerst hilfreich waren schon mal drei Dinge, die sich zum Teil erst ganz, ganz kurzfristig ergeben hatten. Erstens hatten wir Lena, unsere Physio, die unsere Beine zum Fliegen brachte. Zweitens waren da Stefan und Sebastian, die sage und schreibe 24 Stunden im Staub an der Strecke gehockt und unermüdlich unsere Zeiten koordiniert haben. Den Dreien nochmals ein riesiges Dankeschön für ihre Hilfe. Und drittens war genau an diesem Wochenende schönes Wetter, was in diesem Sommer wirklich Glück ist und nicht nur den Tag, sondern vor allem auch die Nacht deutlich angenehmer macht.

Neu bei diesem Rennen war Heiko, unter Freunden auch Heidi genannt. Der durfte dann auch gleich mal den Start fahren. Als alter Rennfuchs hat er schließlich das nötige Durchsetzungsvermögen. Die Stecke war brechend voll, deshalb wurde in Startblöcken mit zwei Minuten Abstand pro Einheit gestartet. Heiko hat gleich den richtigen Zug erwischt und bei 46 km/h über die Gerade am Bahndamm konnte man durchaus von einem flüssigen Start sprechen.

Das Rennen selbst verlief zu dreiviertel nahezu reibungslos. Über das vierte Viertel ist dann in Björn´s Bericht genauer nachzulesen. Ich hatte an der Treppe mein Aha-Erlebnis, als ich in einer Runde die sehr seltene Gelegenheit der freien Fahrt hatte und es laaaang hab´ laufen lassen. Nur leider bin ich, fast unten angekommen, mit dem Fuß aus dem Pedal gerutscht. Den Abtransport ins Krankenhaus hatte ich bereits vor meinem geistigen Auge. Aber wer kann, der kann! Nee, mein Glücksengel hat Überstunden gemacht in dem Moment. Gegenüber geht´s ja noch die Rampe hoch. Trudelnd konnte ich mich fast bis drüber retten. Zwischen Rampe, Rinne und mit Turnmatten gepolstertem Geländer hab ich Halt gefunden und konnte mich ohne Schramme wieder auf die Strecke retten. Puh, das war haarig.

Einen Kaltstart vom allerfeinsten musste Peter in der Nacht hinlegen. Björn hatte ihm nicht gesagt, dass er rausfährt und Peter war eingeschlafen. Als ich an Björn übergeben hatte und ins Fahrerlager kam, war alles irgendwie am döseln. Irgendwann dämmerte es mir plötzlich, dass Peter oben im Womo in der Koje lag. Scheiße – der muss gleich los...! Wie schafft man es, innerhalb von knapp 15 Minuten wach zu werden, sich anzuziehen, Akkus zu wechseln und bis in die Wechselzone zu radeln? Weiß ich auch nicht mehr, aber er hat haarscharf noch den Dreh gekriegt.

Das Rennen selbst war dieses Jahr besser organisiert. Die Zeitnahme – im Vorjahr eine Katastrophe – war diesmal fest in Schweizer Hand und somit auch entsprechend zuverlässig. Die Stimmung an der Strecke war auch deutlich besser als letztes Jahr, schon aufgrund des Wetters. Richtig Bambule gab es am langen Anstieg. Bis morgens um drei rasselten, klapperten und schrien die Jungs und Mädels die Fahrerinnen und Fahrer den Berg hinauf. Das war echt Gänsehautfeeling und mit den brennenden Fackeln am Rand der Strecke ein perfektes Ambiente. Erst morgens, als es schon fast dämmerte, erloschen die Lichter und für eine kurze Übergangsphase wurde alles etwas grau und unwirklich. Schließlich aber ging die Sonne wieder auf – das Licht wärmte Körper und Seele und gab Kraft für die letzten Stunden.

Wir lagen bereits seit einiger Zeit auf dem dritten Platz, immer noch in einer Runde mit dem 2. und 4. Team. Jetzt durfte nichts mehr passieren. Alle mobilisierten sich noch mal für den letzten Turn. Und Heiko, unter Freunden wie gesagt auch Heidi genannt, musste noch einmal zusätzlich ran. Er fuhr den letzten Turn und wir uns somit auf den dritten Platz. Ziel erreicht möchte ich sagen!

Ob es nun tatsächlich das letzte 24h-Rennen bleiben wird? Schau´n wir mal!

 

Björn: Experimente sind Scheisse!

Obwohl ich es vorher ausprobiert habe, ging es im Rennen doch schief. Wovon die Rede ist? Von einem Tune-Flaschenhalter in Verbindung mit einem Starrbike. An einigen Stellen auf dem Kurs (Treppe, Abfahrt Wendehammer) habe ich ständig die Flasche verloren, an vielen anderen musste ich deutlich langsamer fahren, damit es nicht auch dort passiert. Ständig der sorgenvolle Blick zur Flasche, ständiges Nachstopfen, ständige Kontrolle – Mist! Mein Souvenir zur MadEast liegt jetzt in irgendeinem Busch in Duisburg... Dank an Heiko, dass er mir 2 x eine neue Flasche an der Strecke angereicht hat.

2. Problem: die neue Lampe. Ordentlich Wumms, allerdings nicht für wirklich lange Zeit... jeweils zum Ende meiner Nacht-Turns hat sie eine Stufe runtergeschaltet und war damit defakto unbrauchbar. Im letzten Nacht-Turn habe ich sie nur noch für die Kurven eingeschaltet, um zumindest die gut ausleuchten zu können.

Der Rest der Veranstaltung war allerdings super! Klasse Team, Mega-Wetter, tolle Helfer, keine Defekte, nur zwei kleinere Stürze. Und das I-Tüpfelchen: unsere eigene Physiotherapeutin, die für ständig gute Beine gesorgt hat. Danke!

Die Organisation hat besser geklappt als im letzten Jahr, besonders das Zeitnahmesystem war deutlich besser. Die Verpflegung war immer gut bestückt und auch brauchbar. Duschen und Toiletten waren allerdings fast immer mit langen Schlangen versehen – zum Glück hatten wir eine Hecke in der Nähe... ;-)

 

14.07.2007 //  12 STUNDEN KÜLSHEIM   

1. Platz 3er-mixed
Fahrer: Peter / Sonja / Björn
 

Sonja: Külsheim die Brunnenstadt.

Das war auch gut so – wenn man bei 35° im Schatten ein 12-Stunden-Rennen fahren will, kann man schon mal die eine oder andere Abkühlung gebrauchen. Somit sind wir auch schon mittendrin. Nach guten 400 km Anreise wurden wir regelrecht von einem Empfangskomitee willkommen geheißen. Da war sie gleich, die erste positive Überraschung. Die Damen und Herren der Organisation und Rennleitung haben uns auf´s herzlichste begrüßt und ihre neuen Gäste aus dem „hohen Norden“ in Empfang genommen. Ehrlich – so entspannte Organisatoren habe ich noch nie erlebt. Balsam für die Seele! Man fühlt sich direkt zuhause.

Die zweite positive Überraschung erreichte uns dann unmittelbar danach, als wir uns Richtung Fahrerlager bewegten. Die Wiese war übersät mit großen Zelten, wie man sie von der Bundeswehr oder auch dem Roten Kreuz kennt. Allesamt aufgebaut für die teilnehmenden Teams. Wir brauchten uns nur noch eins auszusuchen und zu beziehen. Soooo genial und unbedingt zum Nachahmen zu empfehlen! Und nicht nur das wir praktisch unsere Häuser mitgeliefert bekamen, wurde eigens zur Abkühlung zwischendurch auch eine Freiluftdusche zentral im Fahrerlager platziert. Denn das wir nicht gerade frieren sollten an diesem Wochenende, war amtlich.

Auch die Location insgesamt war schon klasse. Wir befanden uns auf einem stillgelegten Bundeswehrgelände – Platz satt – niemand, der sich gestört fühlt und anhand der zahlreichen Sponsoren hatte ich den Eindruck, dass ohnehin der gesamte Ort mit einbezogen war. Und Lärm konnte man machen, was dann auch bei der abschließenden After-Race-Party lautstark demonstriert wurde.

Aber erstmal zum Rennen selbst: Der Kurs war rund 13 km lang mit ca. 160 hm pro Runde. Diese 13 km hatten es dann auch in sich. Der Boden war teilweise zäh wir Kaugummi aufgrund der vorausgegangenen Regenfälle und die Anstiege sahen eigentlich nicht so steil aus, wie sie wehtaten. Aber irgendwie war das gar nicht so schlimm, weil die Runde über und um das ehemalige Truppengelände schön abwechslungsreich war. Es gab schmale, winklige Trails, kleine Downhills, holperige Wiesenpassagen und die Schlammlöcher! In den Senken der alten Panzerhügel waren bisweilen große Pfützen – kalkige große Pfützen. Denen sollte man tunlichst ausweichen, sonst nahmen Rad und Fahrer einen Farbton an, mit dem der Sanitärfarbe Manhattengrau zu vergleichen. Und wer will schon aussehen wie eine Kloschüssel? Obwohl… einige fühlten sich sichtlich wohl in der Rolle. Dieser Punkt der Strecke war auch ein deutlicher Zuschauermagnet.

Neu für uns war auch die Klasseneinteilung. Normalerweise fahren wir bei den 12-Stunden-Rennen zu dritt in der 4er-mixed- oder auch in der 4er-Herren-Kategorie. Diesmal gab es eine 3er-mixed-Einteilung. Noch eine der zahlreichen positiven Überraschungen. Jedenfalls konnten wir uns an diesem Wochenende mit Gleichen messen, was wir auch super umgesetzt bekommen haben – obwohl – diesmal hätten wir sogar den zweiten in der 4er-mixed geschafft. Aber der erste Platz in der eigenen Klasse ist natürlich noch viel besser.

Nach der Siegerehrung mit einem tollen Pflasterstein als Pokal und zahlreichen Preisen für´s leibliche Wohl, stieg die After-Race-Party. Und wer dann noch genügend Elan hatte, konnte seine beanspruchten Beine auf der Tanzfläche lockern und die verbrauchten Mineral- und Flüssigkeitsverluste wieder auffüllen!

Diesen Termin in Külsheim kann ich nur weiterempfehlen. Das gesamte Wochenende war nuuuur positiv. Eine rundum gelungene Veranstaltung, bestens organisiert und strukturiert. Und ein Orga-Team, das muss ich noch mal erwähnen, dass ich entspannter und herzlicher noch nicht erlebt habe. Denn genauso freundlich wie wir empfangen wurden, wurden wir auch wieder verabschiedet.

 

Björn:

Und wieder eine lange Anfahrt, dieses Mal aber "nur" 425km... so viele Kilometer wie in diesem Jahr habe ich selten auf der Autobahn verbracht. Aber es hat sich ja gelohnt! Ich konnte allerdings leider nicht die volle Leistung bringen, die Prellung im rechten Oberschenkel war wohl noch nicht richtig verheilt – in der 2. Runde meines ersten Turns wurde das Bein fleckig und spannte stark. Egal: Turn zuende fahren, Beine hochlegen, trinken, ausruhen, weiter. Irgendwie habe ich auch meine anderen Turns gefahren, es kam allerdings immer weniger Kraft am Pedal an...

Die Strecke war (auch aufgrund des Wetters) angenehm zu fahren, hätte es allerdings geregnet, wären einige Passagen regelrecht abgesoffen. So waren die Waldwege zwar noch leicht feucht, aber nicht mehr matschig, die Kuhlen der Panzerhügel zwar noch mit Wasser gefüllt, aber seitlich gut zu umfahren.

An der Organisation gibt es aboslut nichts auszusetzen, alles hat sehr gut geklappt, bei zusätzlich völliger Entspanntheit des Orga-Teams. Respekt! Man hat sogar meine Taschenlampe wiedergefunden ;-)

 

28.05.2007 //  CRASH   

Fahrer: Björn
 

Autos sind halt doch stärker...

 

18. - 20.05.2007 //  MAD-EAST CHALLENGE   

Fahrer: Sonja / Peter / Björn
 

Sonja: Miriquidi, Grüne Hölle und was man darunter zu verstehen hat

Das Einzelzeitfahren

Nun war es da, das lange Bikewochenende. Am Donnerstagvormittag starteten Peter und ich Richtung Altenberg ins Erzgebirge. Nach fast sechsstündiger Fahrt empfing uns eine tolle und, gelinde ausgedrückt, recht hügelige Landschaft. Eingemietet hatten wir uns in eine kleine FeWo im gemütlichen und gastfreundlichen Haus der Familie Kaden direkt in Altenberg. Nur fünf Minuten vom Pol des Geschehens entfernt. Freitag Mittag kam Björn noch angedüst und somit war unser Team für dieses Wochenende komplett.

Die Mad East Challange ist ein unkompliziertes und auch etwas verrücktes MTB-Rennen über drei Tage, bei dem man neben der schnellen Fortbewegung den Spaßfaktor auf keinen Fall vernachlässigen sollte. So zum Beispiel die Sonderwertung mit Anhänger. Da ist tatsächlich einer mit einem Kinderanhänger die gesamte MEC gefahren. Das EZF mit Kind, die Marathons mit Attrappe – einfach irre! Auch ohne Anhänger war die Streckenführung zum Teil nicht ohne.

Der Start zum Einzelzeitfahren war in Geising, circa 4 km unterhalb von Altenberg. Schließlich war das ein Bergzeitfahren und wie der Name schon sagt, mussten wir wieder nach oben. Gestartet wurde aus der Eishalle in Geising, ganz professionell von einer Rampe – inkl. Zeituhr und Kurzinterview mit jedem Starter.

Mein Leiden begann um 16:30 Uhr: raus aus der Halle und rein in den Berg. Über nicht unerhebliche Steigungsprozente kämpfte ich mich kurz über Asphalt hinein in die Wiese und weiter über grob steinige und mit Wurzeln durchzogene Trails. Langweilig wurden die knapp 8 km nicht. Nach einer winzigen Verschnaufpause auf einem kurzen Schotterstück, ging es direkt über einen schmalen Holzsteg (wer vom darunter fließenden Bächlein nicht nass werden wollte und fahrtechnisch weniger versiert war, ist besser abgestiegen) in den nächsten Trail – immer noch uphill wohlgemerkt. Peter und Björn, die im Abstand von einer Minute nach mir gestartet waren, hatten mich inzwischen längst überholt. Wie schnell so eine Minute aufzuholen ist!!!! Anders als in den vergangenen Jahren endete das EZF nicht oben, sondern ging direkt über den nächsten Trail wieder downhill nach Geising. Der Puls wollte dabei nicht wirklich zur Ruhe kommen. Blitzschnelle Reaktionen waren von Nöten: plötzlich tat sich ein „Abgrund“ in Form einer nicht unbedeutend tiefen und breiten Rinne auf oder es stand wie aus heiterem Himmel ein Baum im Weg…wer da Haken schlagen konnte wie ein Hase, der hatte deutliche Vorteile.

Das war schon mal ein interessanter Vorgeschmack auf das, was da noch kommen sollte. Ähnliche Streckenführung erwarteten wir an den kommenden beiden Tagen in Langversion.

Miriquidi-Marathon

Heute mussten wir früh hoch und mit dem Auto nach Lengefeld. Die heutige Etappe erstreckte sich von dort zurück nach Altenberg. Über knapp 100 km und, entgegen der ausgeschriebenen 2800 hm, nur gute 2000 hm. Das wussten wir aber erst hinterher, also war der Respekt vor dieser Etappe recht hoch. Außerdem verlief ein Teil der zu bewältigenden Kilometer durch Tschechien – wer weiß, was einen da so erwartet?!

Der Startbereich in Lengefeld war, wie zu erwarten, bunt und mit Rahmenprogramm für Zuschauer und Fahrer. Nachdem die Teilnehmer mit gebührendem Applaus und entsprechendem Lärmpegel auf die Stecke geschickt waren, wurde zunächst eine Einführungsrunde um Lengefeld gefahren, bevor es dann endgültig Richtung Altenberg ging. Natürlich mussten alle noch mal durch den Startbereich, um bei der Gelegenheit noch eine Sonderwertung auszufahren.

Dann ab in den ersten von zahlreichen Anstiegen und anschließend in einen etwas kniffligen Downhill. Den habe ich mir auch gleich ganz genau angeschaut – aus horizontaler Perspektive eben. Im ersten Viertel des Marathons gab es einige recht trickige Passagen. Wohl dem, der durch puren Zufall in den Wochen vorher genau dieses Terrain im Trainingslager fahren konnte. Das machte die Sache für mich doch deutlich entspannter. Peter ging es ebenso. Aber natürlich war nicht die ganze Stecke traillastig. Zwischendurch ging`s auch kilometerlang über Schotterpisten oder Kraft raubenden tiefen Matschwegen. Irgendwann kam dann so eine Art Gatter – die grüne Grenze zu Tschechien. Aufmachen konnte man das nicht, wir mussten schon drüber steigen. Auf der tschechischen Seite gab es keine Bäume mehr, oder zumindest sehr begrenzt. Die wurden nie wieder neu angelegt. Ergo hatten wir eine Hügellandschaft nur mit Gras und beängstigend kahl. Zurück nach Deutschland kamen wir nur in Form einer Flussdurchquerung. Aber aufgrund des traumhaft schönen Wetters war der Wasserstand sehr niedrig und die Treter blieben weitestgehend trocken. (Anmerkung Björn: ich wollte es besonders elegant machen – und bin prompt danaben getreten... rechter Fuß komplett naß...)

Kurz vor Ultimo mussten wir unsere geschundenen Beine noch mal richtig quälen. So ging es an einer neu angelegten Biathlonanlage über losen Schotter satt aufwärts. In solchen Situationen fragt man sich doch manchmal, warum frau sich das antut. Aber der letzte Trail über Wurzeln, Bretter und Drops abwärts zum Ziel entschädigte allemal für die Strapazen. Und mal ehrlich – hinterher ist es IMMER schön gewesen.

Grüne Hölle Marathon

Der dritte Tag sollte durch die Grüne Hölle von Altenberg über Tschechien und wieder zurück nach Altenberg gehen. Leider habe ich davon nichts mehr mitbekommen. Meine Verletzung, mit der ich nun schon seit Monaten rumlaboriere, hat mich massiv davon abgehalten. Und da ich in Zukunft aus sportlicher Sicht ganz große Abstriche machen muss, kann ich ja gleich mal damit anfangen... Nee ehrlich, mir kam das sehr hart an, dass ich nicht fahren konnte. Erstens hatte ich mich riesig auf die MEC gefreut, zweitens war das Ganze toll organisiert (und auch für mich super ausgeschildert!) und drittens war ein Top-Ten-Platz in der Damengesamtwertung durchaus realistisch – Shit happens!!!

 

Björn: Grüne Hölle oder so

Grummel! Das war nix halbes und nix ganzes: Beim Einzelzeitfahren verfahren, Krämpfe auf dem ersten Marathon, Defekt auf dem zweiten Marathon...

Nach ewig langer Anfahrt (550km) kam ich am Freitag ein paar Stunden vor dem Einzelzeitfahren an, hatte also noch Zeit genug, meine Sachen in die Pension zu räumen, mich und das Bike herzurichten und ein wenig die wirklich tolle Gegend zu erkunden. Um 16:30 ging Sonja auf die Strecke, 1 Minute danach Peter, wieder 1 Minute später ich. Der Puls war sofort da, Mund und Hals sofort trocken, und es ging zügig den Berg hoch. Auf der Tretpassage bin ich dann dummerweise einer Gruppe gefolgt, die gerade – wie sich später rausstellte – die Strecke inspizierte... Naja, da war die Zeit dann dahin...

2. Tag: Miriquidi-Marathon über 98km mit über 2.000 Höhenmetern von Lengefeld nach Altenberg. Junge, Junge, haben die dort geiles Gelände: verblockte Singletrails, schottrige Abfahrten, zu durchwatende Flüsse, usw. Auf der Hälfte bekam ich plötzlich und zum ersten Mal überhaupt heftige Krämpfe, die ein Weiterfahren für einige Minuten unmöglich machten. Danach konnte ich nur noch mit gebremstem Schaum fahren, ich wollte das Ziel ja schließlich erreichen. Den abschließenden Downhill musste ich heute schieben, morgen werde ich ihn fahren.

3. Tag: Grüne Hölle-Marathon mit 75km bei 1.700 Höhenmetern, davon 400 am Stück. Direkt nach dem Start gings erstmal geradewegs den Skihang hoch, danach über Schotter nach Tschechien zum Mückentürmchen. Auf der folgenden Abfahrt habe ich mir einen Snakebite eingefangen – ich muss jetzt endlich Tubeless nachrüsten! Der erste eingezogene Schlauch hielt die Luft nicht... also den Notschlauch und die letzte Kartusche rein und danach vorsichtig weiter, ich hatte keine Lust, in der tschechischen Pampa zu verenden.

 

22.04.2007 //  KELLERWALD MARATHON   

Fahrer: Sonja (2. Platz 80km) / Peter (120km) / Björn (120km - 2 x Defekt)
 

Durchwachsener Saisonauftakt

Schon mit den Hufen scharrend, rückten Peter, Björn und ich endlich zum ersten Marathon in dieser Saison aus. Das Wetter war selbst jetzt, Ende April, schon wie im Hochsommer und deswegen haben Peter und ich beschlossen, am Tag vorher anzureisen und eine Nacht im Zelt zu schlafen. Björn wollte morgens - früh morgens - nachkommen. Aber ausgerechnet diese eine Nacht der Nächte war schweinekalt. Minus 2° - noch Fragen? Morgens um kurz nach sechs, die Spucke am Gaumen gefroren, sortierten wir unsere steifen Glieder erstmal aus dem Schlafsack. Und wie im richtigen Campingleben kochten wir unseren Kaffee auf dem Gaskocher – das allerdings hat ewig gedauert. Wie wir unsere Muskeln bis zum Start um 9 Uhr wieder lebendig kriegen sollten, war uns zu diesem Zeitpunkt noch nicht so richtig klar. Allein der Gedanke, sich in die Radklamotten zu zwängen, ließ einen schon das Blut in den Adern gefrieren. Aber nun gut, irgendwie wird es schon gehen. Die Sonne kam langsam über die Häuser gekrochen und somit konnte es ja nur besser werden.

Irgendwann kam dann auch Björn mit etwas kleinen Augen an und wir machten uns so langsam mit dem Gedanken vertraut, uns einzurollern. Nun muss ich dazu sagen, dass ich mich schon den ganzen Winter mit einer Verletzung herumplage und die Kälte in der Nacht und am Morgen machten das Ganze nicht gerade besser. Peter dagegen war perfekt vorbereitet. Aber das erste Rennen sollte für alle eine Standortbestimmung sein – mal schauen, ob es uns gelungen war, die Form über den Winter zu halten.

Um 9 Uhr dann der Start. Inzwischen war es auch schon brauchbar warm geworden. Peter und Björn wollten die 120 km mit 3000 hm fahren und ich die 80 km mit 2000 hm. Aber erstens kommt es anders, und zweitens als man denkt! Die Männer waren gleich mit der ersten Gruppe vorne weg – aber nicht lange. Bis ich dann an die erste Schlüsselstelle kam, hatte sich ein Teil des Starterfeldes schon gestaut – weil, lasst es Euch auf der Zunge zergehen, ein Bauer eine schmale Brücke mit seinem Traktor so geschickt zugeparkt hatte, das immer nur jeweils einer daran vorbei kam. Nicht zu fassen! Wozu beeilt man sich eigentlich so? Nach ca. 28 km kam die erste Verpflegung. Ich kam um die Ecke geschossen und wurde direkt von Peter eingesammelt. Die waren vorne so schnell, das der erste prompt an einem Wegweiser vorbei gefahren ist und die ganze Gruppe einen Umweg von 15 Minuten gemacht hat. Hinzu kam ein massives Problem mit seinem Puls und dann hat einer den Stecker gezogen. Deswegen hat er beschlossen, auf mich zu warten und mich auf den restlichen ca. 50 km zu begleiten. Für ihn war es weniger schön, für mich umso besser. Denn eingangs der zweiten Runde – also nach 41 km – machte sich meine "Baustelle" wieder deutlich bemerkbar und ich musste an den Anstiegen doch ziemlich rausnehmen. Da war eine mentale Unterstützung doch sehr willkommen und auf den Flachpassagen konnte ich mich hinten reinhängen. Die Abfahrten und Trails gehören sowieso mir! So haben wir uns schließlich bis zur Ziellinie "durchgearbeitet".

Insgesamt gesehen war unser Saisonauftakt doch recht durchwachsen. Peter und Björn (2 Platten) sind ausgefallen und für mich hat es doch noch zum 2. Platz gereicht. Womit ich nun überhaupt nicht gerechnet habe. Zumal das Starterfeld nicht gerade schlecht war.

 

Björn:

Aufstehen um 3:30, frühstücken, 200km Autobahn, Ankunft um 7:00 bei Kälte, Rad aufbauen, Umziehen, Einrollern – dabei ständig die Frage nach den richtigen Klamotten, die bis zum Start nicht zufriedenstellend beantwortet wurde, letztlich hatte ich viel zu viel an... Um 9:00 pünktlich der Start: die erste Runde fuhr die Meute eine riesige Staubwolke aufwirbelnd hinter einem Führungsfahrzeug her – man konnte stellenweise kaum etwas sehen, die Brille war sogar von innen mit einer Staubschickt überzogen. Dann ging's endlich auf die richtige Strecke. Die erste Runde lief gut! In der zweiten hatte ich dann plötzlich das Gefühl, wie auf Eiern zu fahren. Angehalten, nachgepumpt, weiter. Nach knapp 2 km das gleiche Gefühl... Also Schlauch gewechselt, dabei penibel den Mantel durchsucht und nichts gefunden. Trotzdem hatte auch dieser Schlauch kein langes Leben vor sich. In einer Abfahrt war plötzlich wieder alles ganz weich, ich bin dann ausgestiegen...